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Ian Gordon: Gold - Absicherung gegen anstehenden Wirtschaftskollaps

13.10.2011  |  The Gold Report
2009 verließ Ian Gordon 2009 den Maklersektor und gründete Longwave Analytics und Longwave Strategies, Unternehmen, die sich auf Investorenschutz konzentrieren. Gordon sieht diesen Schutz als notwenig an, da wir uns seiner Meinung nach schon in der globalen makroökonomischen Schmelze befinden. Gordon empfiehlt physisches Gold und bestimmte Goldaktien als beste Anlegerabsicherung und allgemeine Antwort auf die schlimmste Finanzkrise, die die Welt je gesehen hat. In diesem Exklusivinterview mit den Gold Report äußert sich Gordon zum aktuellen Wirtschaftschaos und dazu, wie Anleger jetzt aktiv werden können.


The Gold Report: Ihre Firma basiert auf Ihrer eigenen Theorie zur ökonomischen Langwelle, die wiederum auf den Kondratjew-Zyklen gründet. Inwieweit unterscheiden sich Ihre Theorien überhaupt von denen Kondratjews?

Ian Gordon: Wir sind weit über Kondratjews ursprünglich 1925 veröffentlichte These hinausgegangen. Ich bin sehr stolz, dass wir den Zyklus weitaus umfassender gestalten konnten, als sich das Kondratjew wohl jemals hätte vorstellen können. Es ist uns zum Beispiel gelungen, einen Investitionszyklus innerhalb des Langzyklus zu verorten. Damit haben wir ein überaus wertvolles Instrument für Investoren, mit dem sie die passenden Anlageentscheidungen für jeden einzelnen Viertel-Zyklus treffen können.


The Gold Report: Denken Sie, dass Sie den Kondratjew-Zyklus über die Theorie hinaus zum generellen Prinzip erheben konnten?

Ian Gordon: In Grunde schon. Probieren geht über Studieren. Wir haben es geschafft, uns exakt im Zyklus zu verorten und uns auf dieser Grundlage vorzustellen, welche Folgen und Konsequenzen das aller Wahrscheinlichkeit hat. Ich denke, es ist uns gelungen, die entscheidenden Aspekte des Zyklus sehr akkurat zu lokalisieren - und herauszufinden wie diese zur Wirtschaft und Investments in Verbindung stehen.


The Gold Report: Natürlich kann man von Anlegern nicht erwarten, dass sie einen ganzen 80 Jahre laufenden Superzyklus über abwarten. Ihnen ist es also gelungen die Bullen- und Bärenmärkte abzugrenzen. Kann man es so formulieren?

Ian Gordon: Ja. Uns ist es nicht nur gelungen, die Bullen- und Bärenmärkte abzugrenzen, wir konnten auch die besten und passendsten Investments für jeden Viertel-Zyklus auszumachen, welche tatsächlich auch im betrachteten Viertel generell gut laufen. Bei uns haben wir den Zyklus wie ein Jahr in vier Jahreszeiten eingeteilt. Wir nennen ihn den Lebenszeit-Zyklus, weil er um die 60 bis 80 Jahre läuft; und jede dieser Jahreszeiten dauert annähernd 15 bis 20 Jahre - also ein Viertel des Gesamtzyklus. Und übrigens haben wir jetzt den vierten Zyklus, und in jedem Zyklus haben sich die Dinge in relativ deutlicher Ausprägung wiederholt. Das heißt: Bestimmte grundlegende Investmententscheidungen sind für die jeweilige Jahreszeit des Zyklus dieselben gewesen.


The Gold Report: Bitte jetzt noch einmal von Anfang an.

Ian Gordon: Der Frühling erneuert im Grunde das Wirtschaftswachstum. Hier wird die Wirtschaft nach der zyklischen Winterphase, wenn die Wirtschaft stirbt und die Schulden aus dem Systems gepresst werden, neugeboren. Da der Frühling für Neugeburt steht, bieten sich an den Aktien- und Immobilienmärkten die passenden Investments, die sich für den Anleger sehr gut auszahlen. Anhand unseres aktuellen Zyklus, der für uns nach wie vor im Jahr 1949 begann, können wir zeigen, dass der Dow Jones Industrial Average von 161 Punkten zu Frühlingsbeginn auf 995 Punkte zu Frühlingsende stieg. Natürlich laufen auch Immobilien während dieser Zeit außergewöhnlich gut.

Nach dem Frühling geht es in den Sommer, der für den aktuellen Zyklus im Jahr 1966 einsetzte. Im Sommer hat es schon immer Inflation gegeben, weil es immer auch einen Krieg in diesem Zyklusabschnitt gab; und Krieg wurde schon immer durch gewaltige Ausweitung des Geldangebots finanziert. Im ersten Zyklus war es der Krieg von 1812. Im zweiten Zyklus der US-Bürgerkrieg. Im dritten Zyklus war es der Erste Weltkrieg von 1914 bis 1918. Und im vierten Zyklus war es der Vietnamkrieg. Mit Inflation laufen die Aktien nicht so gut, sie werfen im Grunde keine Gewinne ab. Wenn überhaupt, dann gehen die Aktien aus dem Sommer mit 30% weniger als zu Beginn. Gold entwickelt sich hingegen außergewöhnlich gut - wie auch alle Rohstoffe. Gold stieg von 35 $/ Unze 1966 auf 850 $/ oz im Jahr 1980, und der Dow stand am Ende des Frühling bei 995 - gegen Sommerende stand er dann bei 777 Punkten. Immobilien entwickeln sich in der Sommerphase des Zyklus weiterhin gut.




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