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Griechenlandsituation entschärft - Lob und Tadel

09.07.2013  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.27) bei 1.2865, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1.2813 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 101.15. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.15, während EUR-CHF bei 1.2415 oszilliert.

Die Situation hinsichtlich der nächsten Auszahlungen an Griechenland hat sich entschärft. Die Position der deutschen Bundesregierung wurde durchgesetzt. Es kommt zu sukzessiven Auszahlungen der nächsten Tranche, um sicherzustellen, dass Griechenland zugesagte Maßnahmen im Sektor der öffentlichen Verwaltung, die bisher nicht umgesetzt wurden, nachholt. Neben einem Tadel für die fraglos gegebenen Versäumnisse wurde Griechenland jedoch auch gelobt. In der Tat ist dieses Lob auch verdient. Die Reduktion der Neuverschuldung vor dem Bild der depressiven konjunkturellen Gesamtsituation erfordert eben auch diese Würdigung. Wir sind erfreut, dass diverse Großkonzerne sich auf den Weg nach Griechenland machen.

Die Mahnung des IWF, dass eine Wachstumsbelebung in der Eurozone zwingend erforderlich ist, unterstreichen wir nachhaltig. Wir fordern seit 1 ½ Jahren eine verschärfte Ausrichtung auf konjunkturelle Stabilität. Der elementarste Baustein dafür sind keine weiteren "politischen Unfälle".

Das bisher umgesetzte Reformwerk muss die Chance bekommen, über stabile ökonomische Grundlagen die angepeilten fiskalischen Erfolge zu erzielen. Wer zuviel auf einmal will, den kann das Leben auch bestrafen. Balance heißt das Zauberwort.

Die deutsche Industrieproduktion verfehlte per Berichtsmonat Mai mit -1,0% im Monatsvergleich deutlich die bei -0,5% angesiedelte Konsensusprognose. Die Revision des Vormonats von +1,8% auf +2,0% ändert diesen enttäuschenden Umstand nicht. Nur Vorleistungsgüter (+1,0%) und Verbrauchsgüter (+0,9%) verzeichneten Anstiege. Investitionsgüter mit -2,3% und das Bauhauptgewerbe mit -1,7% (Regen, aber deutliche Aufholeffekte im weiteren Verlauf des Jahres) als auch der Sektor Energie mit -1,5% wirkten sich belastend aus.

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Der Sentix-Index für die Eurozone verfehlte per Juli mit einem Rückgang von -11,6 auf -12.6 die bei -10 Punkten angesiedelte Markterwartung. Als Hintergründe wurden hier die zuletzt aufflammenden Sorgen bezüglich Portugal und Griechenland angeführt.

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Der OECD-Frühindikator legte per Berichtsmonat Mai von zuvor 100,5 auf 100,6 Punkte zu. Der beigefügte Chart verdeutlicht den seit September 2013 bei 99,9 Punkten einsetzenden Aufwärtstrend.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.2970 -00 neutralisiert das für den USD positive Bild.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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