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Erstes Halbjahr 2012: Dezimierung der Banken in den westlichen Staaten

19.10.2011  |  Redaktion
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Noten:

(1) Die Dezimierung war eine Sanktion in der römischen Armee: Wenn eine Truppe sich der Feigheit vor dem Feind oder Befehlsverweigerung schuldig gemacht hatte, wurden zehn Prozent der Mannschaft ausgelost und mit dem Tod bestraft.

(2) Diese gesetzlichen Regelungen würden gerade die Geschäftsfelder beschränken, die für die Banken in den letzten Jahren besonders ertragsträchtig waren. Quelle: The Independent, 12/10/2011

(3) Wir gehen sogar davon aus, dass sich der Anteil eher zwischen 10 und 20% bewegen wird.

(4) Die herrschenden Medien erweisen sich nicht nur als unfähig, den Menschen in diesen Zeiten die Orientierung zu erleichtern, sondern tragen mit ihrer oft interessengeleiteten Berichterstattung wesentlich zur Verunsicherung bei.

(5) Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich «Dezimierung» vom eigentlichen Wortstamm des Zehntels schon lange gelöst und bedeutet eine massive Reduzierung, die weit über ein Zehntel hinausgehen kann.

(6) LEAP/E2020 hält solche Ergebnisranglisten für wenig aussagekräftig; denn die Belastungen, denen die Banken ausgesetzt sein werden, gehen in Größe und Dauer weit über die Annahmen der Stresstests hinaus. Die gleiche Einschätzung gilt natürlich auch für die amerikanischen Banken und die Stresstests, denen sie unterzogen wurden.

(7) Barack Obama lässt angesichts seiner schwindenden Hoffnungen auf eine Wiederwahl aufgrund einer katastrophalen Bilanz seiner Wirtschaftspolitik und einer tiefen Enttäuschung seiner Wähler wegen der zahlreichen gebrochenen Wahlversprechen jegliches Augenmaß in seiner Kritik an Europa und dem Euro vermissen. Er sucht verzweifelt einen Sündenbock für die verheerende Wirtschaftslage und den Zustand der Gesellschaft in Amerika. Da kommt ihm Griechenland und der Euro gerade recht. Wenn in ein oder zwei Monaten eine Abladen der Schuld bei Griechenland und dem Euro ganz offensichtlich nicht mehr möglich sein wird, wird der Regierung Obama sicherlich etwas Neues einfallen. Schließlich hat sie kurzsichtige Politik zu ihrem Markenzeichen erhoben. Insbesondere Finanzminister Timothy Geithner mit seinen exzellenten Verbindungen zu Wall Street wird uns einen neuen Schuldigen präsentieren können. Mit ihm können wir schon heute sicher sein, dass Wall Street auf jeden Fall keinerlei Schuld zugewiesen bekommen wird. Auch der Iran ist jederzeit für ein Ablenkungsmanöver von den internen US-Problemen gut. Das dürfte wohl auch der Hintergrund der aberwitzigen Geschichte von Mordplänen mexikanischer Drogenhändler gegen den saudischen Botschafter in Washington sein, deren Dienste der iranische Geheimdienst bezahlt haben soll. Dieses Szenario ist so wenig plausibel, dass es wohl nicht mal eine Chance auf Verfilmung in Hollywood hätte. Aber für die Hoffnung, Wall Street zu retten, gibt Washington sich anscheinend sogar der Lächerlichkeit preis. Quellen: Huffington Post, 26/07/2011; NBC, 13/10/2011

(8) Diese großen Medien haben sich ja schon immer als besonders fähig erwiesen, die Krise vorherzusagen. Uns ist doch allen bekannt, wie sie schon 2006 vor der Subprimekrise des folgenden Jahres warnten, wie sie 2007 die Implosion der Wall Street vorhersagten, und wie sie uns allen Anfang 2011 unmissverständlich klar machten, dass im Sommer 2011 die Krise wieder massiv wüten werde! Wie, Sie erinnern sich nicht? Keine Panik, Ihr Gedächtnis funktioniert. Denn nichts sahen die großen Medien voraus, nie schrieben sie einen Artikel über die bevorstehenden Gefahren und ihre Ursachen. Wer also glaubt, dass die großen Medien mit ihren Schuldzuweisungen für die Krise an Griechenland und den Euro richtig liegen, muss auch glauben, dass über Nacht aus Ignoranten oder Manipulatoren ehrliche, intelligente und weitblickende Journalisten wurden. Wer das glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann. Bei Kindern ist das ja „süß“. Ab einem gewissen Alter sollte man aber weiter sein.

(9) Nur eine kleine Erinnerung in der Hoffnung der Vermeidung gleicher Fehler in der Zukunft: Wer vor einem Monat auf einen Zusammenbruch des Euros gewettet hat, hat erneut Geld verloren. Wenn man bedenkt, dass die "Eurokrise" alle vier Monate "ausbricht", wird denen, die ihre Fehler wiederholen, 2012 nicht mehr viel Geld verbleiben.

(10) Wohingegen in den USA Republikaner und Demokraten sich bis heute unfähig erwiesen haben, sich auf effiziente Maßnahmen zur Bekämpfung der Staatsdefizite zu einigen.

(11) Es ist äußerst beunruhigend zu sehen, dass sich die G20 vor allem mit dem Euro beschäftigt, während die zentrale Zukunftsfrage jedoch beim Dollar liegt. Offensichtlich war die von Washington und London initiierte Meinungsmache erfolgreich und konnten damit die unvermeidbare Reform des Weltwährungssystems und ein Ende des Status des Dollars als Weltleitwährung auf die lange Bank schieben. Bis Ende 2012 ist daher, wie wir es auch schon vorhergesehen haben, von Seiten der G20 kein hilfreicher Anstoß zu erwarten. Die Regierungen werden weiter diskutieren und gestikulieren, um den Eindruck von Agieren zu vermitteln, aber gerade den entscheidenden Fragen ausweichen. Die kürzlich erfolgten Ankündigungen über eine Erhöhung der Finanzmittel des IWF sind Bestandteil dieser Vogel-Strauß-Strategie. Denn diesen Ankündigungen wird keine Umsetzung folgen. Denn nur die BRICS wären in der Lage, die Finanzausstattung des IWF aufzustocken. Und sie wären äußerst schlecht beraten, ihr Geld in eine Institution zu stecken, in der ihr Einfluss gering ist. So dienen die Ankündigungen nur dazu, den Eindruck aufrecht zu erhalten, dass es auf internationaler Ebene noch einen gemeinsamen Willen zu Maßnahmen gegen die Krise gäbe. In den folgenden Monaten wird daher das Aufwachen aus dieser Illusion umso schmerzlicher sein.

(12) An griechische Banken oder überhaupt an Griechenland denken nur Griechen oder Mitarbeiter oder Aktionäre einer Bank, die diesem Land in den letzten zehn Jahren zu viel Geld geliehen hat.

(13) Und in einer gewissen Weise auch für die beiden Sitzstaaten dieser großen Finanzzentren. Aber schon das ist nicht mehr so sicher. Denn inzwischen wachsen die Zweifel, ob eine übermächtige und hypertrophierte nationale Finanzindustrie für Staaten und die in ihnen lebenden Menschen wirklich so eine gute Sache ist.

(14) Quelle: L'Internaute

(15) Mit der wachsenden Integration Eurolands, die die Londoner City von weiten Sektoren der europäischen Kontinentalwirtschaft abschneidet, und der engeren Verzahnung der BRICS in Währungs-, Finanz- und Wirtschaftsangelegenheiten, die die Geldströme des inner-BRICS-Handels an der Wall Street und London vorbei laufen lässt, gehen immer größere Anteile der Weltfinanzindustrie den Banken in London und New York verloren.

(16) Vgl. GEAB N°57

(17) Quelle: Telegraph, 19/08/2011

(18) In den USA sind «pink slips» die Formulare, mit denen Kündigungen ausgesprochen werden. Quelle: Wikipedia

(19) Schwerindustrie lässt sich nicht so leicht verlagern wie das Büro von Aktien- und Anleihehändlern.

(20) In den USA und Europa sind dafür die Anfänge schon gemacht.

(21) vgl. oben stehendes Schaubild.

(22) Bank of America ist sicherlich einer Summe von Problemen ausgesetzt, die groß sind und noch größer werden: Gegen sie ist ein Prozess um 50 Milliarden Dollar Schadensersatz anhängig, weil sie beim Kauf von Merrill Lynch Ende 2008 Verluste verschleiert haben soll; ihre Kunden verlassen massenweise die Bank, seitdem sie für ihre Kundenkarten eine monatliche Gebühr von 5 $ erhebt; ihre Webseite ist aus unerklärlichen Gründen für lange Zeit unerreichbar; wegen ihren subprime-Geschäftspraktiken wurde sie von vielen Hauseigentümern und auch Gemeinden verklagt; und es gehen Gerüchte um, sie müsse für countrywide, ein weiterer ihrer Käufe 2008, bald Insolvenz erklären, um die Verluste nicht weiter ausufern zu lassen. Wir halten sie für den Kandidaten par excellence für einen Zusammenbruch, der sich zwischen November 2011 und Juni 2012 ereignen dürfte. Quellen: New York Times, 27/09/2011; ABC, 30/09/2011; Figaro, 29/06/2011; CNBC, 30/09/2011; Bloomberg, 16/09/2011

(23) Sie erhielt 2008 den größten staatlichen Zuschuss einer amerikanischen Bank und ist nichtsdestoweniger erneut Quelle von Panik an den Finanzmärkten. Quellen: Bloomberg, 30/09/2011; Zerohedge, 04/10/2011

(24) Dem auch eine Herabstufung seiner Bonitätsnote ins Haus steht. Quelle: Telegraph, 12/10/2011

(25) Eine der wackeligsten Banken in Europa. Quelle: Telegraph, 14/10/2011

(26) Der größten Bank Deutschlands droht bereits eine Herabstufung ihrer Bonitätsnote. Quelle: Spiegel, 14/10/2011

(27) Société Générale, Deutsche Bank und UBS verfügen über eine Gemeinsamkeit, die sehr gefährlich werden kann: Alle drei haben sich im letzten Jahrzehnt auf den US-Markt konzentriert, der so besonders ertragreich zu sein schien. Sie investierten hemmungslos in die US-Finanzblase: Subprimes für Deutsche Bank, CDS für Société Générale, Steuerhinterziehung für UBS. Heute wissen sie nicht, wie sie aus diesem Strudel wieder herauskommen sollen, der sie mit jedem Tag weiter nach unten zieht. Wir möchten in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass wir schon 2006 den europäischen Banken empfohlen hatten, sich aus dem US-Markt zurückzuziehen, den wir schon damals als sehr gefährlich einstuften.

(28) Auch UBS wird wohl um eine Herabstufung ihrer Bonitätsnote nicht herumkommen. Quelle: Tribune de Genève, 15/10/2011

(29) Quelle: Copenhagen Post, 10/10/2011

(30) Sogar die BBC, sicherlich auch unter dem Eindruck der Krawalle des vergangenen Sommers, stellt inzwischen eine Frage, die vor gerade einmal einem Jahr für diese Art von Medien undenkbar gewesen wäre: Könnten auch in den USA soziale Unruhen ausbrechen? Mit dieser Frage gibt die BBC schon in gewisser Weise eine Antwort. Und in Europa wirft in einem Land wie Ungarn die sozial-nationale Regierung insbesondere den ausländischen Banken vor, für die Krise, die das Land erfasst hat, verantwortlich zu sein. Quellen: BBC, 20/09/2011; New York Times, 29/10/2011

(31) Von denen sich immer mehr gegen die Geschäftspraktiken der Banken auflehnen. Insbesondere in den USA wächst der Widerstand gegen Wall Street exponentiell und gefährdet jeden Tag mehr das Überleben der großen Banken. Quellen: CNNMoney, 11/10/2011; MSNBC, 10/11/2011

(32) Schimmer noch als ineffizient. Die Bankenrettungen waren geradezu wirtschaftlich kontraproduktiv: Eine gerade erschienene Studie belegt, dass die geretteten Banken am ehesten geneigt waren, riskante Investitionen zu tätigen. Quelle: Huffington Post, 16/09/2011

(33) Bei den Pensionsfonds des öffentlichen Diensts in den USA klafft inzwischen eine Finanzierungslücke von geschätzten 1000 bis 3000 Milliarden US-Dollar. Wen werden die staatlichen Stellen in den USA retten: Die Banken oder die Renten der Beamten? Lange werden sie die Entscheidung nicht mehr hinausschieben können. Quelle: MSNBC, 23/09/2011

(34) Quelle: Telegraph, 02/10/2011

(35) Keine dieser großen Banken wird in der weltweiten Rezession die Kernschmelze der Finanzwerte in den nächsten Monaten schadlos überstehen können.

(36) Wir hätten bei der Aufzählung der Dezimierungsobjekte auch die Aktionären aufzählen können.









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