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Arbeitslosigkeit in China?

24.10.2011  |  Prof. Antal E. Fekete
"There is gold in them thar hills!"

In diversen Kolumnen der Mainstream-Journalisten liest man gelegentlich, die Chinesen hätten sich wohl ins eigene Fleisch geschnitten, weil sie (entgegen der Friedmanschen Regeln) ihre Währung nicht aufgewertet haben. Die Welt werde sich mit Strafzöllen rächen, die zu schrecklicher Arbeitslosigkeit in China und sozialen Unruhen führt.

Diese Journalisten sollten sich genau überlegen, was sie sich da wünschen, denn früher oder später könnte genau das auf sie zurückfallen. Irgendwann könnten die Chinesen Gold und Silber zu gesetzlichen Zahlungsmitteln erheben und damit Asien, der muslimischen Welt und möglicherweise auch Südamerika als Beispiel dienen. Weitere Länder könnten folgen. Das wäre die ultimative Aufwertung, die wieder zu Normalität in den Handelsbeziehungen führt - zumindest in jenen Teilen der Welt, die zum Goldstandard zurückkehren.

Es gab eine Zeit, in der eine "Arbeitslosenversicherung" und andere Formen der Sozialhilfe in den Vereinigten Staaten unbekannt waren. Es gab eine Zeit, als im Land der Goldstandard herrschte und Deflation gleichbedeutend mit einem steigenden Goldwert (steigende Kaufkraft) war. Und wann immer es dazu kam, lautete der Schlachtruf nur: "There is gold in them thar hills!" (ungefähr: Dort gibt's Gold in den Bergen da drüben.) Und Menschen, die ihre Arbeit verloren hatten, zogen aus, um Gold zu suchen und zu waschen. Goldwaschen war eine Einkommensquelle für sie, und es gab ihnen die Möglichkeit, ein wenig Kapital zu sparen. Danke, dem Land ging es sehr gut mit dieser "natürlichen Arbeitslosenversicherung". Das Grundprinzip war: Mehr Gold für die Wirtschaft. Mehr Gold heilte die Krankheit, Deflation. Und schon bald liefen die Dinge wieder normal. Arbeitslosigkeit konnte gar nicht erst "strukturell" werden.

Angesichts der Anti-Goldstimmung in den Reihen der Fed und der US-Regierung ist es natürlich kein Wunder, dass Goldsuchen im großen Stil verhindert wird - im Namen des "Umweltschutzes". Keynesianische Ökonomen sagen, sie hätten den perfekten Ersatz für "mehr Gold für die Wirtschaft": bedrucktes Papiergeld, das zudem noch den Vorteil hat, dass sich dessen Produktion von der Zentralschaltstelle - der Zentralbank - aus präzise steuern lässt. Sie vergessen dabei nur, dass ihr "Gold-Ersatz" höchst kontraproduktiv ist. Anstatt das Schuldenproblem, das die Wirtschaft plagt, zu verringern, wird es nur vergrößert, was nicht zu sinkender, sondern weiter steigender Arbeitslosigkeit führt.


Gold: Der ultimative Schuldenlöscher

Gold hingegen verbessert den ökonomischen Stresszustand, so auch die Arbeitslosigkeit; und vor allem setzt es der steigenden Gesamtverschuldung eine Grenze. Goldzahlung ist der ultimative Schuldenlöscher. Bei jeder anderen Zahlungsweise bleibt die Gesamtverschuldung unverändert. Die Schulden werden nur von einem Schuldner auf einen anderen verschoben. Die weltweite Gesamtschuldenmenge kann so nur wachsen, nie aber schrumpfen. Letztendlich werden alle Schulden, gute wie schlechte, zum Finanzministerium verschoben, was dann zu einer Staatsschuldenkrise führt. Die toxischen Schulden, die das Finanzministerium aufnehmen muss, zerstört den Kredit/ die Glaubwürdigkeit des Staates. Wenn der Einbruch kommt und man den tadellosen „Kredit“ des Staates am dringendsten zum ökonomischen Neustart bräuchte, existiert dieser nicht mehr. Er wurde vergeben. Stattdessen bleibt nur "toxischer Klärschlamm".

Das ist der fatale Erbfehler des Keynesianismus. Er kann nicht zwischen Kapital und Kredit, zwischen gutem Kredit und schlechtem Kredit unterscheiden, wodurch nach Gutdünken Passiva-Positionen auf die Aktiva-Seite der Staatsbilanzen geschoben werden. Das Bilanzierungssystem wird dadurch wertlos.

Im monetären Blutsystem greifen Goldkörperchen hingegen den toxischen Schlamm an und verschlingen ihn. Das Geldsystem hat somit einen Immunschutz gegen schlechte Schulden. Die Gesamtverschuldung eines Landes kann nicht grenzenlos anwachsen, weil schlechte Schulden kontinuierlich vernichtet werden. Das monetäre System Keynes’ und Friedmans besitzen keinen solchen ultimativen Schuldenlöscher, weshalb es auch einen galoppierenden Schuldenberg hervorgebracht hat, der nur einbrechen und die unbeteiligte und gleichmütige Öffentlichkeit unter seinen Trümmern begraben kann - wie die Twin Towers des World Trade Center vor 10 Jahren.




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