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John Kaiser: Erfolgsstrategien in einem Blutigen Markt (Teil 2/2)

20.07.2013  |  The Gold Report
Hier können sie den ersten Teil lesen ...

The Gold Report: Wie sieht es mit Seltenerden aus?

John Kaiser: Die Seltenerden suchen weiter nach der Talsohle. Mountain Pass und Mount Weld, die noch dieses Jahr in Produktion gehen, werden größere Mengen leichtere Seltenerden liefern - die nicht aus China stammen. Die Endverbraucher warten noch auf stabile, nicht-chinesische Lieferanten von Seltenerden, bevor sie wieder Seltenerdoxide in ihre Produkte integrieren. In der Zwischenzeit wird das neue, nicht-chinesische Angebot auf den Seltenerdpreisen lasten.

Das Problem mit den schweren Seltenerden ist noch nicht gelöst. Einige fortgeschrittene Unternehmen mit großen Lagerstätten, wie Quest Rare Minerals Ltd. und Tasman Metals Ltd., führen teure metallurgische Studien durch. Ihre Projekte werden wohl erst näher gegen Ende dieses Jahrzehnts in Produktion gehen, vorausgesetzt, sie bekommen die Studien zu den Versuchsanlagen unter Dach und Fach, wie auch alle Finanzierungen. Hier warten wahrscheinlich auch hohe Kapitalkosten.

Namibia Rare Earth Inc. ist eine interessante Alternative. Das Unternehmen besitzt den Lofdal-Karbonatit-Komplex in Namibia. Es hat eine kleine Lagerstätte entwickelt, wo dominant schwere Seltenerden mit niedrigen Gehalten vorkommen, mit dem das Angebot in den nächsten 5 bis 10 Jahren überbrückt werden könnte. Damit wird eine Lücke geschlossen, die weder Lynas Corp. noch Molycorp Inc. schließen können.

Namibia Rare Earth hat 20 Millionen $ Betriebskapital. Die Aktionärsstruktur änderte sich kürzlich, als Endeavor Mining Corp. seinen Anteil an Risikokapitalanleger verkaufte. Namibia Rare Earths hat ein solides Management-Team und hat die Unterstützung der Aktionärsbasis. Das Unternehmen sucht nach Seltenerden und anderen Spezialmetallen innerhalb des Karbonatit-Komplexes. Weitere metallurgische Studien werden Aufschluss darüber geben, ob sich an der Lofdal-Lagerstätte schwere Seltenerden abbauen und produzieren lassen.


The Gold Report: Wann wird das Ihrer Meinung nach passieren?

John Kaiser: Im 3. Quartal 2013 erwarten wir dahingehend Neuigkeiten. Entscheidend wird auch sein, inwieweit sich das radioaktive Thorium aus dem Schwere-Seltenerden-Konzentrat entfernen lässt, um es zur Weiterverarbeitung nach Japan oder Europa zu schicken. Im nächsten Schritt müssten dann 5 Millionen $ für eine vorläufige Wirtschaftlichkeitsstudie ausgegeben werden, mit der dann irgendwann 2014 zu rechnen ist.


The Gold Report: Ein anderes Unternehmen?

John Kaiser: Southern Arc Minerals Inc. arbeitet schon seit dem letzten Jahrzehnt in Indonesien, und hat 14 Millionen $ Kapital. Das Unternehmen will eine Ressourcenschätzung nach NI 42-101 für ihr Hauptprojekt vornehmen. Sobald diese Ressourcenschätzung erbracht ist, möchte das Unternehmen die Arbeiten in Indonesien einstellen und sucht nach Partner, die ihre fortgeschrittenen Projekte übernehmen und weiterbetreiben. Man möchte nach Möglichkeit ein notleidendes Projekt aufkaufen, vielleicht in einer anderen Region, wo es weniger politische Streitpunkte gibt.

Das Unternehmen hat ein ordentliches Management-Team, unter anderen John Proust und Mike Andrews; es erhält zudem nicht geringe finanzielle Unterstützung durch den Qatar Sovereign Wealth Fund. Am 28. Juni ließ Southern Arc verlauten, dass die Hälfte ihre finanziellen Ressourcen für den Kauf eines 26%igen Anteils an einem anderen Junior, Eagle Hill Exploration Corp. (Eigentümer der gehaltreichen Windfall-Goldlagerstätte im Quebec) ausgeben will. Das ist meiner Ansicht nach für einen finanzstarken Junior nicht unbedingt der beste Weg, Eigenkapital einzusetzen, es ist aber ein Beispiel dafür, dass es auch im notleidenden Goldaktienmarkt Opportunismus gibt.


The Gold Report: Ein anderes Unternehmen?

John Kaiser: Golden Arrow Resourses Corp. hat gerade eine Ressourcenschätzung für eine Silber-Zink-Blei-Lagerstätte erstellt, in der Metalle im Wert von über 3 Milliarden $ liegen - das Chinchillas-Projekt. Der Minuspunkt ist aktuell aber, dass es in Argentinien liegt. Golden Arrows Ausstiegsstrategie ist, dass ihr Projekt in der Nähe der Pirquitas-Mine von Silver Standard Resources liegt und diesem auch ähnlich ist. Das Unternehmen wird grundlegende Arbeiten weitern ausführen und dann hoffentlich von Silver Standard aufgekauft werden.

Golden Arrow hat noch ein anderes Projekt in Peru, 10 Millionen $ Betriebskapital, und nur wenige ausstehende Aktien sowie ein erfahrenes, divers ausgerichtetes Management-Team. Bei einem Unternehmen wie diesem würde ich erwarten, dass es überlebt und in den nächsten Jahren möglicherweise zum Glücksfall wird.


The Gold Report: Neben Silber, geht es hier auch um Zink und Blei. Ist das gut?

John Kaiser: Ja. Zink ist eines der wenigen Basismetalle, bei denen es in den nächsten drei bis fünf Jahren ein Defizit geben wird, weil Minen dicht machen und neue Minen nur langsam in Produktion gehen. Heute stapelt sich zwar das Zink in den Lagerhäusern, doch auch der Zinkverbrauch ist deutlich gestiegen und weiter am Steigen.

Zink ist eines der wenigen Metalle, das ich in den nächsten Jahren ungeachtet der makroökonomischen Trends steigen sehe. Vielleicht schon im nächsten Jahr könnten wir steigende Zinkpreise sehen. Unternehmen mit Zinkproduktion, von denen es sehr wenige gibt, würden dann Kapital anziehen.




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