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John Kaiser: Erfolgsstrategien in einem Blutigen Markt (Teil 2/2)

20.07.2013  |  The Gold Report
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The Gold Report: Golden Arrow plant für Anfang nächstes Jahr eine vorläufige Wirtschaftlichkeitsstudie. Was hoffen Sie, in dieser lesen zu können?

John Kaiser: Wir erhoffen uns einen positiven Kapitalwert und vernünftige Kapital- und Betriebskostenschätzungen.

Der Markt vertraut vielen der Zahlen nicht, die in den vorläufigen Wirtschaftlichkeitsstudien benutzt werden. Das ist auch einer der Gründe, warum der Markt diesen Unternehmen - auch wenn sie bei Metallkursdurchschnitten unterhalb des Spotpreises signifikante Netto-Kapitalwerte vorweisen können - nicht im Entferntesten den Wert zuweisen, der sich aus der Wirtschaftlichkeitsstudie ableiten lässt. Die schlechte Presse hinsichtlich der Qualität der Kostenschätzungen in Wirtschaftlichkeitsstudien wird hoffentlich dazu führen, dass zukünftige Wirtschaftlichkeitsstudien zuverlässiger werden.


The Gold Report: Welche Eckdaten für den Goldpreis benutzen Sie bei der Bewertung von Machbarkeitsstudien?

John Kaiser: Das ganze Spektrum: historische gleitende Durchschnitte, niedrige und hohe Zahlen.

Ich behandle Juniors als Hebelpositionen auf den zukünftigen Metallpreis. Wenn man 2.000 $/ Unzen anvisiert, werden einige Projekte 10- bis 20-mal so wertvoll sein wie jetzt. Sollte der Goldpreis auf den aktuellen Ständen bleiben, könnten diese Unternehmen einen intrinsischen Wert von null haben. Ich schaue mir auch gerne an, ab welchem Goldpreis die interne Ertragsrate unter 15% sinkt und der Nettokapitalwert auf null fällt. Ich rechne lieber mit einem Diskontsatz von 10% anstatt der 5%, die von vielen Analysten vorgeschlagen wird.

So schmerzhaft dieser Markt für meine Aktienauswahl und mein Portfolio ist, so hat er doch sicher auch seine schönen Seiten. Die Juniors sind so günstig bewertet, dass ihre Kurse sehr schnell steigen könnten - bei positiven Ergebnissen oder erneutem Wirtschaftswachstum sowie steigenden Metallpreisen, aus langfristig tragfähigen Gründen. Den mehr als 400 Wirtschaftlichkeitsstudien, die wir auseinandergenommen haben, kann man eine Fülle von Informationen entnehmen.

Man muss diese Aktien aber kaufen, ohne zu wissen, wann die Metallpreise wieder steigen werden. Wenn sie wieder steigen, wird man keinen Aktien mehr bekommen. Wer günstig in der Talsohle auf Fang gehen will, muss ein Timing-Risiko eingehen.


The Gold Report: Welches Thema finden Sie aktuell am spannendsten?

John Kaiser: Nevada ist und bleibt mein Lieblingsthema. In Nevada wurden 250 Millionen oz Gold seit 1970 produziert, und 100 Millionen Unzen Gold mittleren Gehalts sind noch im Boden, hauptsächlich kontrolliert von Newmont Mining Corp. und Barrick Gold Corp.. In Nevada wurde jeder Aufschluss analysiert, und es herrscht der Eindruck, wenn hier überhaupt noch etwas gefunden wird, dann nur versteckt und möglicherweise auf Gebieten, die Barrick oder Newmont kontrollieren. Meinem "Konträrdenken" zufolge, ist dieser Eindruck aber falsch; im tagesnahen Gestein, überdeckt vom Kies, können noch hunderte Millionen Unzen Gold gefunden werden, die noch nicht von den Großen kontrolliert werden.

Nevada Exploration Inc. hat mehr als 5.000 Bodenwasserproben gesammelt, die hauptsächlich aus den kiesbedeckten Becken im Norden Nevadas stammen. Außerhalb der von Barrick und Newmont kontrollierten Hauptverläufe hat das Unternehmen mindestens 80 Gold-Grundwasser-Anomalien mit anderen Elementen, die auf Carlin-ähnliche Lagerstätten hindeuten, identifizieren können. Mindestens 20 Ziele haben jetzt Priorität.

Das sind Hinweise darauf, dass man Goldlagerstätten unter dem Kies finden kann. Diese Ziele sind interessant, weil die Proben rein gar nichts über die weitere Umgebung aussagen. Dieser Junior hat die Schlüssel zu diesen Orten. Hier muss trotzdem noch konventionelle Exploration betrieben werden - also gravimetrische, seismische und andere geophysische Messungen als auch stratigraphische Bohrungen, um die Gesteinsgeologie zu kartieren und sich mit diesen Systemen vertraut zu machen.

Nevada könnte durchaus zum Ziel eines Explorationsbooms werden - 200 Millionen $ Kapital für grundlegende Explorationsaufgaben, um weitere 200 - 300 Millionen Unzen in den kommenden 5 bis 10 Jahren zu liefern, unter Führung von Junior-Unternehmen, die diese Anomalien erkunden. Das könnte sich zu einem größeren dezentralisierten Gesamtprojekt entwickeln, das Risikokapital anzieht. Und da wir von Lagerstätten von Carlin-Typ reden, ist der Goldpreis dabei nicht entscheidend.


The Gold Report: Hat sich die Methode der Gold-Grundwasser-Proben schon beweisen können?

John Kaiser: Die wissenschaftlichen Grundlagen sind solide. Sie stammen von den Umweltbehörden und ihren Auflagen bei der Prüfung der Wasserqualität. An einer 20-Millionen-Unzen-Lagerstätte namens Twin Creeks wurde beispielsweise eine Studie vorgenommen, die eine Gold-Grundwasser-Anomalie aufwies, die mit jener Lagerstätte im Flussbeckenkies in Verbindung gebracht wurde, es wurden zudem auch andere Indikatorenelemente für Carlin-ähnliche Lagerstätten gefunden, die als giftig für Menschen gelten. Nevada Exploration hat fast 30 bekannten Lagerstätten untersucht und "Kreise" ausgemacht, die relativ gut mit dem Ort der Lagerstätte korrelieren. Was noch aussteht, ist die eigene große Entdeckung unter Anwendung ihrer Methode.

Erst seit 10 Jahren hat man überhaupt die Möglichkeit, Gold in solch geringen Konzentrationen zu messen. Bislang hat noch niemand die Gelegenheit gehabt, Gold-Grundwasser-Proben im großen Rahmen anzuwenden - außer Nevada Exploration.




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