Anders als die preissensitiven Goldkäufer in China, Indien, der Türkei oder Russland handeln die hauptsächlich via ETFs investierten Portfoliomanager zum Teil sehr prozyklisch. Fundamentale Überlegungen oder gar systemische Risiken spielen bei der Investmententscheidung keine Rolle. Vor allem Trendindikatoren und die Empfehlungen der automatisierten Risikomanagementsysteme geben den Ausschlag für Kauf oder Verkauf. Insofern ist für viele solcher institutioneller Investoren Gold ein beliebig austauschbarer Vermögenswert. Da momentan die Aktienmärkte relativ zu Gold deutlich besser performen, wird in diese Anlageklasse umgeschichtet.
Dieses Vorgehen kann man in Hinblick auf die monetäre Bedeutung des Goldes kritisch hinterfragen; man muss diese Tatsache aber in die Gesamtanalyse mit einbeziehen. Zwar sind am 11. Juli erstmals seit Anfang Mai wieder drei Tonnen Gold in die ETF-Bestände zugeflossen, aber ohne eine nachhaltige Stabilisierung bleibt das Angebot weltweit aus diesen Lagerbeständen temporär erhöht.
Fazit aus der aktuellen Marktanalyse
Perspektivisch betrachtet ergibt sich aus der jetzigen Konstellation aus rückläufiger, weil unprofitabler Minenproduktion und Ausverkauf bei den ETFs ein explosives Gemisch. Eine Mine wieder in Betrieb zu nehmen, dauert mehrere Monate bis Quartale (wegen Wassereinbruchs etc.). Bleibt die Goldnachfrage dann auch nur ansatzweise stabil, was auf den jetzigen Preisniveaus wahrscheinlich ist, und die ETF-Abflüsse schwächen sich ab, kommt es schnell zu einem Ungleichgewicht zwischen stabiler Nachfrage und deutlich verringertem Angebot - mit entsprechend dynamischen Preisanstiegen.
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