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Das vorläufige Ende der US-Hausbau-Baisse

01.11.2011  |  Robert Rethfeld
Seit dem Platzen der US-Hausbaublase sind sechs Jahre vergangen. Auch wenn die Zeit nicht alle Wunden heilt: Sechs Jahre US-Hausbau auf Niedrigniveau bedeuten einen historisch langen Zeitraum. In den sechs Jahren zwischen 2005 und 2011 ist die Einwohnerzahl der USA um 16 Mio. - von 295 auf 311 Mio. - gestiegen.

Jüngste US-Inflationsdaten lassen einen Anstieg der US-Mieten erkennen. Familien, die in früheren Zeiten ein Haus gekauft hätten, trauen dem Markt noch nicht. Sie mieten sicherheitshalber Appartements. Doch bei weiter steigenden Mieten wird ein Punkt erreicht, an dem eine Familie den Neubau oder den Kauf eines Hauses in Betracht zieht.

Mitte 2005 erreichte die Stimmung in der US-Hausbauindustrie ein letztes Mal einen euphorischen Wert (siehe Pfeil folgender Chart). Seitdem kracht und knarzt es im Gebälk.

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Niemals war die Stimmung unter den US-Hausbauunternehmern schlechter als zum Jahreswechsel 2008/09, dem Höhepunkt der jüngsten Rezession. Seither verläuft der Indikator auf niedrigem Niveau seitwärts. Der Index wies im Oktober 2011 einen Sprung nach oben auf.

Im September 2011 ist der mittlere Verkaufspreis neuer Häuser inflationsbereinigt auf den niedrigsten Stand des laufenden Jahrhunderts gefallen (folgender Chart).

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Die Rendite für 10jährige US-Anleihen markierte Anfang Oktober mit 1,71 Prozent einen wichtigen Tiefpunkt. Parallel dazu notierte der Zinssatz für 30jährige US-Hypotheken-anleihen zu ersten und bisher einzigen Male unterhalb der 4-Prozent-Marke.

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Jetzt gilt es eins und eins zusammenzuzählen: Der US-Hausbau-„Bust“ befindet sich im sechsten Jahr. Die US-Bevölkerung ist in diesem Zeitraum um 16 Millionen gewachsen. Die US-Mieten ziehen an. US-Häuser sind inflationsbereinigt so preiswert wie niemals zuvor im laufenden Jahrhundert. Die US-Darlehenszinsen notieren nahe dem Rekordtief, sind aber im Anstieg begriffen. Wenn nicht jetzt, wann dann, ist der ideale Zeitpunkt, um in den USA ein Haus zu erwerben?

Ein vorläufiges Ende der Hausbau-Baisse hätte positive Auswirkungen auf die regionalen US-Banken. Diese können sich momentan vor Cash kaum retten. Erste Banken sagen ganz offen, dass sie das Geld der Anleger nicht wollen, da sie es nicht verleihen können. Und da die Anlagezinsen kaum noch gesenkt werden können - sie sind ja schon bei null - beginnen einige Banken, an der Gebührenschraube zu drehen, um die Anleger davon abzuhalten, sie mit "Cash zuzumüllen".

Banken existieren nicht wegen Girokonten. Sie leben von der Kreditvergabe. Geldwechsler und -verleiher sind Großväter des Bankenwesens. Würde die Nachfrage nach Hypothekendarlehen anziehen, würden die noch in den Büchern stehenden "Asset Backed Securities" (ABS-Papiere), deren Einbruch die Finanzkrise auslöste, zu einem höheren Preis gehandelt werden. Der von der Markit.com geführte ABX.HE Index (AAA) erreichte Mitte Oktober mit einem Wert von 31 ein Verlaufstief. Seither stieg der Index auf 34,5 Punkte an. Jeder Punkt mehr bedeutet weniger Abschreibungen für US-Banken.




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