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Solarzyklus mit Einfluss auf den Finanzmarkt

08.11.2011  |  Robert Rethfeld
Die Börse wird durch Angst und Gier getrieben. Die Ursache für Ängste und Euphorie können z.B. Gerüchte, die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten oder politische Entscheidungen sein. Aber selten bestimmen solche Faktoren allein über den Kursverlauf.

Wer kennt schon alle Gründe für das Auf und Ab an den Finanzmärkten? In den vergangenen Jahren wurde der politische Einfluss deutlicher, gerade auch in den vergangenen Wochen. Aber treiben nicht eigentlich die Gewinnerwartungen die Aktienmärkte? So war es jedenfalls früher. Die US-Rezession von Ende 2007 bis Mitte 2009 wurde von den Aktienmärkten ab Mitte 2007 antizipiert. Was sich nicht geändert haben dürfte: Die Bewegung an den Finanzmärkten nimmt Entwicklungen der Realwirtschaft vorweg.

Die Bewegung der großen Aktienindizes stellt sich wie ein hin und her waberndes Gebilde dar. Die Märkte tendieren dazu, sich - einmal Momentum aufgenommen habend - in eine bestimmte Richtung weiterzubewegen. Man spricht von einem Trend. Während Aufwärtstrends jahrelang anhalten können, sind echte Abwärtstrends meist eine Angelegenheit von Monaten. Aufwärtstrends sind investierbar, Abwärtstrends sind - für fixe Trader - handelbar. Doch was ist, wenn kein Trend existiert: Solche Zeiten sind schlichtweg unbefriedigend. Die Märkte schwanken wie ein Fähnchen im Wind. Eine solche Situation kennzeichnet die Aktienmärkte seit Juli. Im übergeordneten Bild kann man für die alten Industriestaaten seit dem Jahr 2000 eine enervierende Seitwärtsbewegung ausmachen.

Möglicherweise existiert ein weiterer Faktor, der auf die Psychologie der Marktteilnehmer abzielt: Die Sonne. Als Laie nimmt man an, dass die Sonne tagein, tagaus den gleichen Einfluss auf die Erde ausübt. Dies ist jedoch falsch. Die Sonne ist ein gigantischer Kernfusionsrektor. Dabei kommt es immer wieder zu gigantischen Eruptionen, die Einfluss auf das Magnetfeld der Erde nehmen, sichtbar z.B. durch die Polarlichter.

In einer Studie aus dem Jahr 2003 der Federal Reserve Bank of Atlanta wiesen zwei Forscher den Einfluss geomagnetischer Stürme auf den Aktienmarkt nach: "Ungewöhnliche hohe Niveaus geomagnetischer Aktivität haben einen negativen, statistisch und ökonomisch signifikanten Effekt auf die Kurse der Aktienmärkte aller US-Aktienindizes." (www.frbatlanta.org)



Interessant ist in diesem Zusammenhang das vermehrte Auftreten geomagnetischer Stürme im Frühjahr und Herbst. Schon die Römer haben den März als ungewöhnlich aktiven Zeitraum empfunden (die "Iden des März"). Auch an den Aktienmärkten ist im Frühjahr und Herbst die Volatilität deutlich höher als im Sommer oder Winter.

Auch von der Sonne abgeleitete Phänomene wie das Wetter beeinflussen die Aktienmärkte. In einer Studie hatten die Autoren Hirshleifer und Shumway 2003 beobachtet, dass die Kurse an der New Yorker Börse an einem perfekt sonnigen Tag dreimal so viel zulegen als an vollständig bedeckten Tagen (Journal of Finance 58, 2003; siehe dazu auch den Artikel "Lacht die Sonne, lacht die Börse" in der Neuen Züricher Zeitung vom 21.10.2011). Das nur nebenbei.




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