Right on Target II
12.08.2013 | Robert Rethfeld
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Diese ergeben sich deshalb, weil die Zahl der neuen 52-Wochen-Tiefs derzeit recht hoch ist. Dies ist auf die Vielzahl von an der NYSE notierten und derzeit schlecht laufenden Anleihefonds zurückzuführen. Hindenburg-Omen weisen in der Regel auf fallende US-Aktienmärkte hin.
Die Bereitschaft der Marktteilnehmer, Risiken zu gehen, nimmt ab. Dies jedenfalls lässt sich aus der fallenden Ratio der Hochzinsanleihen zu den normalen Anleihen ablesen.
Diese läuft üblicherweise parallel zum US-Aktienmarkt. Aktuell bildet sich eine negative Divergenz aus. Wir gehen davon aus, dass die Aktienmärkte der Ratio folgen werden.
Auch der zyklische Blickwinkel zeigt eine recht hohe Wahrscheinlichkeit für eine Korrektur an den Märkten an. Dargestellt sind die Durchschnittsverläufe der Nachwahljahre, in denen der US-Präsident wiedergewählt wurde.
Die BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China befinden sich in einem Zustand unspezifischer Schmerzen. Das jahrelange Wachstum kam nach der Krise von 2008/09 nicht so zurück, wie man es gewohnt war. Die Märkte gingen in eine gefühlte Stagnation über. Dies lässt sich schön an den Chartverläufen Leitindizes der BRIC-Staaten ablesen.
Die Leitindizes sind auf den Juli 2005 geeicht, um einen Vergleich zwischen den Indizes ermöglichen zu können. Seit dem zweieinhalb Jahren befinden sich die Leitindizes der BRIC-Staaten in einer Seitwärts-/Abwärtsbewegung. Es ist anzunehmen, dass es in diesen Märkten noch zu einer bereinigenden, letzten Abwärtsbewegung kommt, bevor das Kapital in die BRIC-Staaten zurückfließt.
Fazit: Kommt es in den kommenden Wochen zu Enttäuschungen an den Märkten - wovon wir ausgehen - dann dürfte Euroland nicht als Sünder ausgeguckt werden. Chancen auf diesen Titel haben dieses Mal die USA und die BRIC-Staaten. Das bedeutet aber nicht, dass Euroland in einem Krisenfall aus dem Schneider wäre. Fallen die Dominosteine USA und BRIC, so dürfte insbesondere das Zentrum Eurolands (Deutschland, Frankreich) leiden. Es könnte gut sein, dass Target-Salden und Spreads deshalb weiter sinken, weil sich die europäische Peripherie relativ besser hält.
Wir bleiben bei unserem Szenario einer wenig gemütlichen zweiten Jahreshälfte an den Finanzmärkten.
© Robert Rethfeld
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