Märkte zwischen Hoffen und Bangen
16.08.2013 | Folker Hellmeyer
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Wie schon in den vergangenen Wochen beobachtet, zeigte sich gestern ein Muster an den Märkten, das sich sicher noch häufiger zeigen wird.Eine wahre Datenflut aus den USA am Nachmittag war zu verarbeiten. Die Daten fielen gemischt aus, zogen den Wechselkurs EUR/USD zunächst von 1,3280 auf 1,3206 - bevor eine Gegenbewegung eingeleitet wurde. Diese zog den Kurs auf dasselbe Level, auf dem wir bereits vor einer Woche unterwegs waren. Grund für diese Gegenbewegung war allerdings nicht die Veröffentlichung weiterer Konjunkturzahlen, sondern neue Sorgen um die weitere Fed-Politik.
Hatten die Zahlen vom Nachmittag - obwohl durchwachsen - den Markt eher vermuten lassen, dass eine Reduktion der Anleihekäufe durch die Fed im September stattfindet, wurde diese Meinung durch die Veröffentlichung einer Rede des Fed-Gouverneurs von Missouri zu Beginn des Abends revidiert. Die Rede zeigte wieder einmal wieuneinig sich das Gremium derzeit ist. Der Tenor der Rede war, dass die Fed in der Vergangenheit häufig zu optimistisch war. Diese Aussage ließ den Kurs zurück über die 1,3300- Schwelle springen. Hier zeigt sich der Euro technisch gut unterstützt und kann das Niveau um 1,3330 in den Morgenstunden verteidigen. Die Konjunkturdaten werden zur Kenntniss genommen und sorgen durchaus auch für Bewegungen - der Fokus liegt aber bis min. September klar bei der Notenbank, weshalb jede Aussage zur weiteren Politik extrem genau verfolgt und interpretiert wird.
Im Gegensatz zum EUR/USD-Kurs zeigten sich die Aktienmärkte gestern wenig nachgefragt und tendierten global schwach. Dazu konnten sich die Edelmetalle (Gold/Silber) erfolgreich behaupten. Gold erkämpfte sich die 1360 $/oz zurück und auch Silber zog kräftig auf 23 $/oz an.
Im Gegensatz dazu rentieren sich US-Anleihen und Bundesanleihen so gut wie lange nicht mehr. 10-Jahres US-Titel erreichten gestern die 2,80%-Marke während der Klassiker Bundesanleihe bei 1,90% lag. Besonders Privatinvestoren haben in den letzten Monaten die s.g. US-Treasuries in Erwartung einer Zinswende abgestoßen.
Daten von Gestern im Detail:
Nach den vergangenen Anstiegen setzte es dieses Maleinen Dämpfer. Nach 9,5 Zählern im Vormonat liegt der Augustwert bei 8,2 Punkten. Der Rückgang kam überraschend und lag deutlich unter den Erwartungen, die von einem stabilen Wert ausgingen. Trotz dieser Bewegung liegt der Index im Bereich der Expansion.
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Einen weiteren Monat der Erholung meldet der NAHB-Hausmarktindex im August. Nach einem Zählerstand von 56 im Juli liegt dieser nun bei 59 Punkten. Der Index erreicht damit seinen höchsten Stand seit 8 Jahren.
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Auch dieses Mal lieferte der Philadelphia Fed Indexeine Überraschung, wie schon im letzten Monat. Nur auf der anderen Seite. Gingen die Volkswirte von einer Stabilisierung auf Vormonatsniveau aus, lieferte der Index ein schwaches Bild. Es gab einen deutlichen Rückgang um 10,5 Zähler auf noch 9,3 Punkte für den August.
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Die Arbeitslosenerstanträge lagen mit 320.000 so niedrig wie seit fünf Jahren nicht mehr. In Vergleich zur Vorwoche fiel der Wert um 15.000 Anträge.
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Die Kapazitätsauslastung in der Industrie fiel dagegen. Nach 77,7 per Juni sank der Juli-Wert auf 77,6. Keinen Anstieg gab es von der Industrieproduktion zu vermelden, die unverändert zum Vormonat blieb. Die Erwartungen lagen bei +0,3%, analog zum Wachstum des letzten Monats.
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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.3250 neutralisiert das für den Euro positive Bild.
Viel Erfolg!
© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank
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