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Wende beim GLD-Exodus

23.08.2013  |  Adam Hamilton
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Wie kam sie also zustande? Ich bin mir so gut wie sicher, dass die Antwort bei den sich im Aufwärtstrend befindenden US-Aktienmärkten liegt. Im Februar beobachtete und schrieb ich über die neue und unglaublich hohe inverse Korrelation zwischen dem Goldpreis und dem S & P 500 (SPX). Die wachsenden Aktienmärkte veranlassten Händler dazu zu glauben, dass Gold am Ende wäre und die weithin bekannten Aktien für immer steigen würden. Daher verkauften sie ihre GLD-Anteile.

Der folgende Chart geht näher auf diese These ein. Hierbei sind die GLD-Holdings und der SPX im vergangenen Jahr abgebildet. GLD-Rückgänge (Verkaufsdruck) beschleunigten sich generell, wenn der SPX stark war und mäßigten sich, wenn er schwach war. Wenn sich diese Entwicklungen auch künftig durchsetzen, wird der seit langem überfällige Sell-Off an den Börsen die Kapitalströme zurück zum GLD leiten. Das ist unglaublich bullisch für Gold.

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Ende des letzten Jahres verhielten sich der Goldmarkt und die GLD-Nachfrage recht normal und orientierten sich an den vielen Jahren des langfristigen Bullenmarktes. Obwohl die Börsen hohe Werte erreichten und sich in ihrem nahezu vier Jahre alten zyklischen Bullenmarkt innerhalb des mittelfristigen Bärenmarktes befanden, floss das Kapital allmählich in Gold. Aktienhändler kauften ununterbrochen GLD-Anteile und trieben seine Holdings Anfang Dezember auf ein neues Rekordhoch. Dann kam es jedoch zu einer Reihe von außergewöhnlichen Ereignissen.

Der SPX hatte Anfang April 2012 einen kurzen Ausbruch nach oben erlebt, um anschließend in seinen zyklischen Bärenmarkt überzugehen. Mehr als fünf Monate schaffte es der SPX nicht ein einziges Mal, ein neues Hoch in seinem zyklischen Bullenmarkt zu erreichen, bis September, als die EZB ihre eigene quantitative Lockerung startete und die Fed anschließend ihre dritte, unbegrenzte quantitative Lockerung ins Leben rief. Mitte Dezember wurde QE3 erweitert.

Börsenhändler mussten mit ansehen, wie die Fed den erschöpften zyklischen Bullenmarkt im Alleingang wieder entfachte. Die Debatte um die Steuererhöhung durch die Fiskalklippe Ende 2012 verängstigte die Händler, aber als es eine Einigung gab, um das Schlimmste zu verhindern, begannen sie, Aktien zu kaufen. Der SPX kletterte im Rahmen seines zyklischen Bullenmarktes im Januar auf mehrere neue Höchstwerte. Als die bullische Stimmung stieg, begannen GLD-Teilhaber, ihre Anteile zu verkaufen, um ihr Kapital in Aktien umzulagern.

Diese zusätzlichen Goldverkäufe begannen, sich auf Gold auszuwirken und sorgten im Februar für eine Goldkapitulation. Sogar zu diesem Zeitpunkt war deutlich, dass der steigende SPX einen wesentlichen Faktor darstellte, wie ich bereits damals feststellte. Dies verbreitete weitere Angst bei den GLD-Teilhabern, die letztendlich so viel schneller verkauften, als der Goldpreis fiel, dass der ETF 5,5% (73,6 t) seines physischen Goldes allein im Februar liquidieren musste, um all die überschüssigen Anteile zurückzukaufen.

Auch wenn sich die Goldpreise im März stabilisierten und bei ungefähr 1593 USD lagen, setzten sich die GLD-Verkäufe fort. Warum? Weil der SPX weiterhin dramatisch anstieg. Gold ist und war schon immer eine Alternativinvestition. Wenn konventionelle, weithin bekannte Aktien in die Höhe schießen, schwindet das Interesse an Gold.

Dennoch fielen die GLD-Holdings im März nur um 2,6% (33,2 t), als sich die Lage beruhigte. Anfang April kam es jedoch erneut zu einem Goldpreisrückgang, der zum Teil auf die GLD-Verkäufe zurückzuführen war. Schon bald fiel er unter seinen entscheidenden mehrjährigen Support von 1550 USD und löste eine äußerst seltene Liquidierung der Long-Kontrakte am Terminmarkt aus. Somit wurde der steilste Goldeinbruch hervorgerufen, den wir je erlebt haben. Es sah nach einer Goldpanik aus. Auch wenn die GLD-Verkäufe nicht dafür verantwortlich waren, beschleunigten sie diesen Rückgang anschließend dramatisch.




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