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Sub-Dollar-Indizes mit zwei Wirklichkeiten

25.08.2013  |  Robert Rethfeld
Die amerikanische Zentralbank interessiert sich in Währungsfragen für zwei Dinge. Erstens sollen die Effekte der Dollar-Auf- und Abwertung im Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit von US-Produkten erfasst werden. Zweitens möchte sie den Auf- oder Abwertungsdruck auf den US-Dollar an den Finanzmärkten einschätzen können. Dieser Druck entsteht gegenüber liquiden, viel gehandelten Währungen wie z.B. dem Euro, dem Yen oder dem Pfund.

Aus diesem Grund führt die Fed einen US-Dollar-Index gegenüber einem breiten Band an Währungen (Industrie- und Schwellenländer). Der Index teilt sich in zwei Subindizes. Der erste Subindex nennt sich "Major currencies". Die wichtigen Währungen lauten: Euro, kanadischer Dollar, japanischer Yen, britisches Pfund, Schweizer Franken, australischer Dollar und die schwedische Krone. Mit Hilfe dieses Index misst die Fed den Druck auf den US-Dollar (nachfolgender Chart). Diese wichtigen Währungen verfügen gleichzeitig über eine hohe Liquidität.

Die beiden eingezeichneten Linien symbolisieren die seit 30 Jahren nachlassende Volatilität der Haupthandelswährungen zueinander.

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Ob Euro, Yen, Pfund oder Franken: Die Handelspanne werden enger. Die Währungen der alten Industrieländer bilden zunehmend einen Währungskorb mit nur noch geringer Schwankungsbreite. Das Verhalten der großen alten Währungen zueinander erinnert an die europäische Währungsschlange, wie sie vor Einführung fixer Wechselkurse in Euroland existierte. Die geplante Einführung der Freihandelszone Europa/USA könnte an ihrem Endpunkt einen fixen Wechselkurs Euro/Dollar hervorbringen. Fragt man die Wirtschaftsvertreter auf beiden Seiten des Atlantiks, so besteht an einer Erhöhung der Schwankungsbreite kein Interesse. Mit einem Wechselkurskorridor zwischen 1,25 und 1,45 können beide Seiten gut leben.

Atmosphärisch sind Europa und die USA von einer echten Vereinbarung deutlich entfernt. Man denke beispielsweise an die NSA-Affäre. De facto handelt der Euro/Dollar seit knapp fünf Jahren innerhalb der genannten Spanne - mit nur geringfügigen Überschreitungen. Die EU/US-Währungsunion wird praktiziert, ohne dies an die große Glocke zu hängen.

Der zweite von der Fed geschaffene Subindex umfasst die weiteren wichtigen Handelspartner. Diese lauten: Mexiko, China, Taiwan, Korea, Singapur, Hong Kong, Malaysia, Brasilien, Thailand, Philippinen, Indonesien, Indien, Israel, Saudi Arabien, Russland, Argentinien, Venezuela, Chile und Kolumbien. Man kann sich fragen, warum China als einer der wichtigsten Handelspartner der USA nur in den zweiten Subindex gesteckt wird. Das liegt an der - noch - mangelhaften Liquidität der chinesischen Währung.

Der Dollar-Subindex gegenüber weiteren wichtigen Handelspartnern agiert deutlich stärker als derjenigen gegenüber den wichtigen Währungen.

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