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Sub-Dollar-Indizes mit zwei Wirklichkeiten

25.08.2013  |  Robert Rethfeld
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Vorsorglich sei gesagt, dass der obige Chart die Währungsbewegungen bis einschließlich 16.08.2013 umfasst. Die deutlichen Bewegungen dieser Woche wurden von der Fed noch nicht publiziert.

Die rote Linie auf dem obigen Chart stellt einen Schwellenland-Währungsindex dar. Denn nichts anderes sind "die anderen bedeutenden Handelspartner". Die Spuren der Asienkrise 1997/98 sind auf dem Chart deutlich erkennbar. Damals wertete der US-Dollar gegenüber den Währungen der Schwellenländer deutlich auf.

Auch danach zeigte der US-Dollar gegenüber dem Schwellenland-Index relative Stärke. Die Schwächephasen umfassten die Zeiträume Mitte 2003 bis Anfang 2008 sowie von März 2009 bis März 2011. Beide Phasen waren starke Rohstoffphasen. Das Kapital floss jeweils in die Schwellenländer. Jetzt kehrt es zurück. Dabei sind größere und abrupte Umkehrmuster nichts Ungewöhnliches. Denn drehen die Kapitalströme, so hat dies stets einen Sogeffekt. Niemand möchte derjenige sein, der die leere Tasche in der Hand hält.

Ordnet man die aktuellen Währungsbewegungen in diese Historie ein, so wird deutlich, dass die aktuellen Währungsschwäche-Amplituden die logische Fortsetzung einer schon länger andauernden Entwicklung darstellen.

Als Beispiel für eine Schwellenlandwährung sei die indische Rupie dargestellt. Der Wechselkurs Dollar /Rupie befindet sich in einer Beschleunigungsphase.

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Fazit: Längerfristig wertet der US-Dollar gegenüber den liquiden, wichtigen Währungen ab. In den vergangenen Jahren bewegten sich Dollar und wichtige Währungen in einer Handelsspanne zueinander. Gegenüber anderen bedeutsamen Handelspartnern - das sind insbesondere die Schwellenländer - performt der US-Dollar besser. In Phasen fallender Rohstoffpreise bewegt sich das "Hot Money" aus den Schwellenländern heraus. Die Folge ist ein steigender US-Dollar. Hingegen korrelieren Phasen steigender Rohstoffpreise mit einem schwächeren US-Dollar.

Das ureigene Interesse der US-Zentralbank besteht darin, die Arbeitslosenquote herunterzufahren und die Inflationsrate nahe der 2-Prozent-Marke zu halten. Ein starker Dollar kann nicht im Interesse der USA liegen. Die Wettbewerbsfähigkeit der USA leidet in einer Phase des Dollar-Anstiegs, Arbeitsplätze werden woanders geschaffen. Im Rahmen der Asienkrise 1997/98 wertete der US-Dollar um 50 Prozent gegenüber den Schwellenländern auf. Die US-Arbeitslosenquote betrug im Jahr 1998 etwa 4,5%.

Einen nochmaligen Arbeitsplatz-Exodus werden die Amerikaner nicht hinnehmen. In der aktuellen Diskussion um die Rückabwicklung der quantitativen Lockerung („Tapering“) dürfte die internationale Komponente an Gewicht gewinnen. Je stärker der US-Dollar gegenüber den Währungen der Schwellenländer aufwertet, desto stärker dürfte das "Tapering" in Richtung Jahresende verschoben werden. Unter diesen Umständen würde der Zinsanstieg nachlassen bzw. eingebremst werden. Der Realzins würde nicht weiter steigen. Der Goldpreisanstieg der letzten Wochen erhielte seine nachträgliche Verifizierung.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de



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