Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Finanzmärkte in der Taktung der abnehmenden oder zunehmenden Wahrscheinlichkeit einer Militärreaktion gegen Syrien

29.08.2013  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.47 Uhr) bei 1.3319, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel bei 1.3305 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 97.80. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.25, während EUR-CHF bei 1.2307 oszilliert.

Die letzten 24 Stunden belegten, dass die Finanzmärkte in der Taktung zunehmender oder abnehmender Wahrscheinlichkeit eines Militärschlagsgegen Syrien reagieren. Aktuell zeichnet sich mindestens ein zeitlicher Aufschub an. Mehr noch soll es sich laut Präsident Obama um eine klar begrenzte Aktion handeln, sofernes zu einer Aktion kommt. Die wenig euphorische internationale Reaktion auf das Vorgehen der Achse Washington/London scheint Wirkung zu entfalten.

Die zuletzt abnehmende Tendenz wirkt sich ansatzweise entspannend an den Märkten aus. Nach dem aggressiven Ausverkauf der Aktien kommt es zu einer Stabilisierung. Gold und Silber verlieren an Boden und USD und GBP können leicht zulegen.

Sowohl die Geldmengenentwicklung als auch die Kreditvergabe an den Privatsektor der Eurozone per Berichtsmonat Juli konnten nicht überzeugen. Damit kommt es zu einer Divergenz bezüglich Wachstum und Kreditvergabe/Geldmengenentwicklung. Die beiden gestern veröffentlichten Daten werfen ein schattiges Bild auf die potentielle weitere Dynamik der realwirtschaftlichen Expansion der Eurozone.

Die Kreditvergabe an den Privatsektor verzeichnete im Jahresvergleich einen Rückgang um -1,9% nach zuvor -1,6%. Die Prognose bei -1,6% per Juli wurde klar und deutlich verfehlt.

Open in new window

Kreditvergabe an den Privatsektor


Die Geldmenge M-3 nahm per Juli im Jahresvergleich um 2,2% nach zuvor 2,3% zu. Der Chart belegt den Rückgang des Wachstums der Geldmenge seit im Oktober 2012 eine Zunahme um 3,9% verzeichnet wurde.

Open in new window


Beide Datensätze implizieren unmissverständlich, dass trotz besserer Konjunkturdaten aus der Eurozone die Krise noch nicht ausgestanden ist. Es bedarf weiterhin einer sehr sensiblen und verantwortungsvollen Steuerung durch Politik und EZB.

Mehr noch sind verstärkte Anstrengungen sinnvoll, weitere Kreditförderprogramme für die Reformländer aufzulegen.

Entscheidend für den Erfolg der Eurozone ist, dass die vollzogenen Strukturreformen nur mit einem stabilen und wachsenden ökonomischen Körper in den Reformländern in nachhaltige fiskalische Erfolge umgemünzt werden können!

Der Index der anhängigen US-Hausverkäufe lieferte gestern ein weiteres klar erkennbares Warnsignal bezüglich des "Tapering".

Der Index sank unerwartet per Berichtsmonat Juli um1,3% (Prognose -0,5%) von zuvor 110,9 auf 109,5 Punkte. Seit Juni sind wir mit Rückgängen konfrontiert. Diese Rückgänge sind eng mit dem Anstieg der US-Kapitalmarktzinsen korreliert.

Fakt ist, dass die Risse in dem Aufschwung des Wohnimmobilienmarkts tendenziell zunehmen. Damit steigt auch das Gesamtrisiko für den Aufschwung der USA, da der Wohnimmobilienmarkt für den US-Verbraucher und seine Zuversicht oder seine Skepsis eine Schlüsselrolle spielt.

Open in new window


Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Immer mehr kristallisiert sich eine Bandbreite zwischen 1.27 - 1.35 heraus, die durchaus einen politischen Beigeschmack hat.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"