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Portugals Verfassungsgericht verhindert Sparpläne - Frankreich und Italien setzen positive Akzente

30.08.2013  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.47 Uhr) bei 1.3248, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im US-Handel bei 1.3220 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 98.14. In der Folge notiert EUR-JPY bei 130.05, während EUR-CHF bei 1.2323 oszilliert.

Das Thema Syrien beschäftigt die Märkte weiterhin. Kurzfristig bahnt sich nach der Absage der Briten Entspannung an. Das Thema bleibt dominant und ist derzeit unterschwellig primärer Belastungsfaktor für alle Risikoaktiva.

Portugals Verfassungsgericht hat Sparpläne abgelehnt. Die geplanten Gesetzesartikel verstießen gegen die garantierte Sicherheit des Arbeitsplatzesfür Staatsbedienstete, begründete das Gericht seine Entscheidung. Die Regierung unter Ministerpräsident Coelho hatte geplant, Staatsbeamte nach einer erfolglosen Umschulung unter Umständen zu entlassen und damit Geld einsparen zu können.

Damit wird der notwendige Anpassungsbedarf in der portugiesischen Administration verzögert. Nachhaltige Auswirkungen auf das Sparvolumen sind voraussichtlich nicht gegeben. Frankreich konnte gestern mit einem überraschend positiven Datensatz aufwarten. Der Geschäftsklimaindex legte per August stärker als erwartet von zuvor 95 auf 98 Punkte zu. Die Prognose lag bei lediglich 96 Zählern. Damit hat dieser Index das höchste Niveau seit Oktober 2011 markiert.

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Italien lieferte gleich zwei Datensätze mit positiven Akzenten.

Der Geschäftsklimaindex legte per August von revidiert 91,8 (zuvor 91,7) Punkten auf 92,9 Zähler zu. Die Prognose lag bei 92,5 Punkten. Dieser Indexerreichte den höchsten Wert seit November 2011.

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Auch das Verbrauchervertrauen Italiens überzeugte per August mit einem unerwarteten Anstieg von zuvor 97,4 (revidiert von 97,3) auf 98,3 Punkte. Analysten hatten lediglich eine Zunahme auf 97,8 Punkte unterstellt. Der Index markierte den höchsten Wert seit Juli 2011!

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Der deutsche Arbeitsmarktbericht per August offerierte kaum neue Erkenntnisse. In der saisonal bereinigten Fassung blieb es erwartungsgemäß bei einer Arbeitslosenquote in Höhe von 6,8%. Zahlenmäßig legte die Arbeitslosigkeit um 7.000 auf2.943.000 zu.

Der Blick auf den Chart der Arbeitslosenzahl verdeutlicht die langfristige Gesundung. Neben der quantitativen Betrachtung ergibt sich mittlerweile in der Beschäftigungslage eine zunehmende Tendenz zu sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen.

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Die Datensätze aus den USA spiegelten Licht und Schatten.

Die erste Berechnung des US-BIP per 2. Quartal lieferte mit 2,5% Wachstum in der annualisierten Fassung positive Akzente, nachdem die erste Schätzung bei 2,2% angesiedelt war.

Wir weisen darauf hin, dass die Berechnungen des US-BIP einmal mehr kreativ verändert wurden. Die Aussagekraft dieser Daten ist nicht vergleichbar mit den konservativer ermittelten Daten der Eurozone.

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Die Arbeitslosenerstanträge sanken in den USA per 24. August von zuvor 337.000 (revidiert von 336.000) auf 331.000 (Prognose 332.000). Das ermäßigte Niveau wird bestätigt.

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Der von uns sehr geschätzte Bloomberg Consumer Comfort Index, der wöchentlich ermittelt wird, sank nachhaltig per Berichtswoche 25. August von zuvor -28,8 auf -31,7 Punkte. Der Index markierte das tiefste Niveau seit April 2013.

Vor diesem Hintergrund ist der zuletzt veröffentlichte Anstieg des Verbrauchervertrauens des Conference Board sehr kritisch einzuwerten. Hinsichtlich der heute anstehenden Veröffentlichung des Verbrauchervertrauens der Uni Michigan ist die Konsensusprognose eines Anstiegs gegenüber dem vorläufigen Wert diesbezüglich ambitioniert.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Immer mehr kristallisiert sich eine Bandbreite zwischen 1.27 - 1.35 heraus, die durchaus einen politischen Beigeschmack hat.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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