Daten der Eurozone, der Schweiz und Chinas setzen weiter positive Akzente
03.09.2013 | Folker Hellmeyer
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Der US-Präsident Obama ringt weiter um einen Militäreinsatz in Syrien.
Aus Frankreich und Deutschland (BND) kommen Meldungen, die belegen wollen, dass der Einsatz der Chemiewaffen eindeutig Assad zuzurechnen ist.
Klar ist vor diesen Hintergründen, dass das Thema Militäreinsatz noch nicht entschieden ist. Die Möglichkeit, dass ein Militäreinsatz Realwirtschaftund Märkte erschüttert, ist weiter gegeben. Die Wirtschaftsdaten, die gestern und heute früh veröffentlicht wurden, belegen, dass das Konjunkturbild in vielen Regionen deutlich besser ist, als es von Analysten und Volkswirten vermutet wurde.
Das gilt für die Schweiz. Im Quartalsvergleich legte die Wirtschaftsleistung in der Schweiz stärker als erwartet um 0,5% zu. Die Prognose war bei +0,3%angesiedelt. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 2,5% nach 1,2% (Prognose 1,7%).
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Es gilt für China. Die chinesischen Dienstleister setzen dank der anziehenden heimischen Nachfrage ihren Wachstumskurs fort. In einem weiteren Anzeichen für den Erfolg der Konjunkturpolitik der Regierung in Peking sank der Einkaufsmanagerindex (PMI) im August zwar leicht auf 53,9 von 54,1 Punkten im Juli, wie das Statistikamt am Dienstag erklärte. Damit verharrte das Barometer jedoch deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Auch in der Industrie des Landes haben Umfragen zuletzt eine Erholung signalisiert.
Es gilt vor allen Dingen auch für die Eurozone. Diefinale Fassung des Markit Einkaufsmanagerindex per Berichtsmonat August fiel mit 51,4 Punkten um 0,1 Punkte besser aus als der vorläufige Wert.
- Im Monatsvergleich kam es damit zu einem Anstieg um 1,1 Punkte.
- Es ergab sich der vierte Anstieg in Folge.
- Der Index markierte das höchste Niveau seit 26 Monaten.
- Das Indexniveau impliziert solides Wachstum.
Positiv ist anzumerken, dass der Süden der Eurozoneüberzeugt. Italiens Index legte auf 51,3 Zähler zu, während Spaniens Index mit 51,1 Punkten positive Akzente setzte. Das Barometer bleibt den zweiten Monat in Folge über der Marke von 50 Zählern, ab der Wachstum signalisiert wird. Produktion, Aufträge und Exportgeschäft legten zum Vormonat zu und schafften jeweils den größten Sprung seit Mai 2011."Die Industrie der Euro-Zone zeigte im August weitere Anzeichen einer Erholung", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Die vermehrten Auftragseingänge lassen darauf schließen, dass sichder Aufwärtstrend auch im September fortsetzen dürfte. Ermutigend ist, dass nun auch die Wirtschaft in vielen Krisenländern Fuß fasst.
Das gilt auch für Griechenland, wo der Index den höchsten Wert seit 44 Monaten markierte! Frankreichs Indexperformance muss der Regierung Hollande Ansporn sein …
Werfen wir einen Blick auf die Details:
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Die Wirtschaft läuft besser in der Eurozone. Wir haben in der Vergangenheit darauf verwiesen, dass bei einer Konjunkturerholung die Defizitlagen der Reformländer schneller reduziert würden, als von dem Markt vermutet würde. Hintergrund ist, dass die strukturellen Haushaltsdefizite weitgehend im Griff sind. Die Reformländer waren/sind von zyklischen Haushaltsdefiziten betroffen.
Werfen wir einen Blick auf das Sorgenkind Griechenland:
Im öffentlichen Haushalt wurden Fortschritte erzielt. Von Januar bis Juli stellte sich das Haushaltsdefizit der Zentralregierung auf 1,9 Mrd. Euro (circa 13 Mrd. Euro im Vorjahr). Das Ziel für diesen Zeitraum lag bei 7,5 Mrd. Euro.
Der nachfolgende Chart zeigt in den linken Säulen die Entwicklung des Gesamtdefizits der Zentralregierung und in den rechten Säulen den Primärhaushalt der Zentralregierung (Überschuss in Höhe von 2 Mrd. Euro).
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Auch der Gesamthaushalt Griechenlands war in diesem Zeitraum deutlich verbessert. Das Defizit sank von knapp 10 Mrd. Euro auf 4,4 Mrd. Euro. "Food for thought!"
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Immer mehr kristallisiert sich eine Bandbreite zwischen 1.27 - 1.35 heraus, die durchaus einen politischen Beigeschmack hat.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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