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Dauer-QE ohne große Glocke (Teil I)

15.12.2011  |  Jim Willie CB
Die US Federal Reserve hat vielen Menschen Glauben gemacht, die große monetären Pump- und Schuldenmonetisierungsprojekte seien auf Eis gelegt. Doch allein die öffentliche Kommunikation der Fed hat sich geändert. Die Druckerpresse lief auf Hochtouren und wurde nie ausgestellt. Die Diskussion darüber wurde unterdrückt, aber die Maschinen rattern schrill quietschend weiter. Der Beweis sind nicht die Lippenbewegungen der Zentralbanker, sondern die Zahlen für das monetäre Aggregat. Die Datenlage ist überwältigend. Das Fazit kann nur sein: Quantitative Lockerungen sind zur Norm geworden, zu Grundlage der Politik, zur Notfallmaßnahme, um die Implosion des US-Bankensystems abzuwenden.

Monetäre Hyperinflation ist der Neue Normalzustand. Die Schüttgruben sind so breit und so breit gestreut, dass selbst Mainstreamanalysten reihenweise erkennen, was passiert. Sie kommen mehr und mehr zu dem Schluss, dass das kreditbasierte System zusammenbricht. Jackass vertraut niemals darauf, dass Zentralbanker über Ereignisse, Strategien und Maßnahmen informieren. Sie hatten sich in letzter Zeit nur der Täuschung verschrieben - so, als schalte man die Rauchmelder ab, zerstöre die elektrische Versorgung der Feuerwehr-Überwachungsmonitore, feuere Feuerwehrmänner und hoffe, die Öffentlichkeit werde die Feuersbrünste, begleitet von Großdiebstahlsplünderungen, nicht bemerken.

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Vertrauen Sie immer nur auf Ludwig, unseren seriösen Schutzpatron des Geldes, dessen Episteln die bösen Kräfte des Fiat-Geldes bekämpfen. Von Mises meinte, Inflation sei immer eine Frage des Geldmengenwachstums. Und wird es immer sein. Schauen Sie sich den Jahreschart für das Geldmengenwachstum an (jeder Strich entspricht einem Jahr): Die Jahre 2010 und 2011 zeigen stetiges, lineares Wachstum. Im Sommer 2011 hörte das Geldangebot mitnichten auf zu wachsen. Die Juni-Deadline verstrich ganz einfach, ohne dass sich etwas änderte - außer den Worten der zunehmend verzweifelten Zentralbanker, allen voran des theoretisierenden Wirtschaftsprofessors Ben Bernanke.

Würde die Öffentlichkeit jemals einen Einblick bekommen, was an den Universitäten als Wirtschaftsforschungsinstitut durchgehen darf, dann würde ihr, aufgrund der abstrusen Nutzlosigkeit dieser Einrichtung, das Kotzen kommen. Scheingeld schafft nicht nur Scheinvermögen, sondern auch Scheinforschung in den Fakultäten und Scheinintegrität des Finanzsystems. In Wahrheit wird wohl ein Drittel aller Universitätsprofessuren von der Federal Reserve finanziert. Sie sorgen damit für den Fortbestand ihres mentalen Drecks.

Jackass persönlich hatte damals die Ehre, beobachten zu können, was in einigen Fakultäten für Statistik getrieben wurde. Die Hälfte dessen, was hier passierte, war - so nannten wir erleuchteten Studenten es - FLUFF, so zum Beispiel neue statistische Messgrößen, die nur in einer eigentümlichen Welt, wo der Wissenschaftler das Kriterium für alle Zeiten definierte, einen Wert hatte. Solche Leute erhielten auch Professuren. Aus meinen Jahren an der Carnegie Mellon University fallen mir da zwei ein. Doch an der CMU war die Mehrzahl der Professoren wirklich hervorragend, brillant; sie waren großartige, geerdete Lehrer und haben jede Menge überaus nützlicher Arbeiten geschaffen.

Das Geldangebot wächst weiter. Die Daten widersprechen der Grundannahme, dass das QE-Programm beendet wurde. Einfach zu erklären: Die Initiative wurde zu einer globalen ausgeweitet, um Global QE hervorbringen zu können. Die USFed sorgt für die Europäer und die Wall-Street-Banken, damit die kaputten, insolventen Euro-Großbanken mit mehr falschem Geld gestützt werden können. Die Euro-Zentralbank druckt kräftig Geld oder borgt sich große Mengen aus der Dollar-Swap-Einrichtung der USFed. Da keine Anleihekäufer erschienen, sprang die EuroZB zögerlich in diese Lücke und kaufte italienische Staatsanleihen auf.

Man sollte nicht vergessen, dass die großen europäischen Banken Staatsanleihen im großen Stil verkaufen. Die USFed hörte nie auf, Geld zu drucken, um weitere US-Staatsanleihen aufzukaufen, die sich mit jedem Monat weiter anhäufen, weil sich der Schuldenberg der US-Regierung mit jedem Monat weiter auftürmt. Man sollte nicht vergessen, dass die ausländischen Gläubiger unterm Strich US-Staatsanleihen verkaufen. Die Aktionen für US-Staatsanleihen sind nur aus einem Grund bislang noch nicht gescheitert:

Die USFed ist der Käufer der letzten Instanz. Woher die Gebote kamen, darüber wurde meist Stillschweigen bewahrt. Sie kommen von der USFed, die QE nie auslaufen ließ. Global QE ist die heutige Hauptstrategie und diese entwickelt sich hyperinflationär – unter den schläfrigen Blicken der Investoren und der Finanzpresse. Dass die Investorenschaft den Zentralbanklügnern und der geistig tieffliegenden Finanzpresse vertraut, ist für mich ein Zeichen nationaler Dummheit. Intelligente Menschen fragen sich, ob es QE 3 wohl jemals geben wird, wenn QE niemals zu Ende ging!!




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