Aktuelle Lage des Goldmarkts und Ausblick
19.12.2011 | Thorsten Proettel
Rückblick
Der Goldpreis setzte die meiste Zeit des Jahres 2011 seine langjährige Aufwärtsbewegung fort. Die niedrigsten Notierungen kamen Ende Januar mit rund 1.308 USD zustande. Ab Anfang Juli setzte das Edelmetall zu einem Höhenflug an, der vor allem durch den US-amerikanischen Haushaltsstreit um die Anhebung der Schuldenobergrenze und durch das Überspringen der Euroland-Schuldenkrise auf Italien angeheizt wurde. Der Höhenflug endete Anfang September mit einem neuen Allzeithoch von 1.920 USD je Feinunze. Die allgemeine Überkauftheit des Marktes und auch Marginanhebungen, mit denen die Terminbörsen die Spekulation mit Goldkontrakten einschränkten, beendeten die Hausse. Die Notierungen fielen innerhalb kurzer Zeit unter die Marke von 1.540 USD. Die anschließende Erholung dauerte bis Anfang November, bevor der Goldpreis zuletzt wieder deutlich schwächer notierte.
Der Markt spielt "risk on, risk off"
In den letzten Wochen entwickelte der Goldpreis kaum Eigenleben. Eine gegenläufige Preistendenz des vermeintlich "sicheren Hafens" zu anderen Anlageklassen ist ab Oktober nicht mehr beobachtbar. Die Entwicklung vollzieht sich eher im Gleichlauf mit den übrigen Rohstoffpreisen und auch mit den Aktienmärkten. Der Grund hierfür ist vor allem die Positionierung großer, institutioneller Marktteilnehmer, die bei schlechten Nachrichten ihre Anlagen ohne Differenzierung abstoßen, um hierdurch Verlustrisiken auszuschalten. Dreht der Trend, dann wird schnell wieder investiert. Dieser unter Börsianern "risk on, risk off" genannte Modus und die hohe Volatilität sind vor allem eine Auswirkung der Verunsicherung der Märkte bezüglich der Schuldenkrise und der konjunkturellen Entwicklung. Aus europäischer Sicht fielen die Goldpreisschwankungen zuletzt jedoch etwas moderater aus. Zeitgleich mit dem Rückgang des Goldpreises wertete der Euro gegenüber dem US-Dollar ab, so dass der Preiseffekt durch die Wechselkursänderung abgemildert wurde.
Anleger weiterhin als Käufer aktiv
In der jüngeren Vergangenheit wurden Kapitalanleger vor allem durch akute Krisenphasen zum Kauf von Gold bewogen. So stieg der Absatz von mit physischem Gold besicherten Wertpapieren (ETCs/ETFs) und dementsprechend der Goldbestand von dessen Emittenten insbesondere nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers an. Auch die erste Griechenlandkrise im Frühjahr 2010 sowie die Schuldenkrisen im Sommer 2011 führten vorübergehend zu starken Käufen. In der Zwischenzeit stagnierten die Goldbestände zur Hinterlegung der Wertpapiere beziehungsweise Verkäufe von prominenten Investoren wie George Soros, Barry Rosenstein und Paul Touradji führten zu ihrem Rückgang. Seit Anfang Oktober drehte der Trend allerdings. Trotz volatiler Preisentwicklung wurden rund 5,7 Mrd. USD in Gold-ETCs/ETFs investiert beziehungsweise gut 100 Tonnen Gold gekauft. Rund 60% hiervon entfielen übrigens auf die USA, wo diese Papiere in der ersten Jahreshälfte 2011 per Saldo auf der Verkaufsliste standen.
Deutsche Anleger eher zurückhaltend
Das Überspringen der Schuldenkrise auf Italien in diesem Sommer löste bei Anlegern in Deutschland eine rege Nachfrage nach Goldmünzen und -barren aus. Der starke Preisanstieg bewegte innerhalb kurzer Zeit jedoch auch viele Altanleger zu Gewinnmitnahmen. In den letzten Wochen blieben die Umsätze von Edelmetallhändlern, Banken und Sparkassen trotz des Weihnachtsgeschäftes vergleichsweise gering. Dagegen hat die Nachfrage nach physischen Investments ungeachtet des Preisanstiegs 2011 weltweit deutlich zugenommen. Während sie unmittelbar vor der Subprime-Krise noch rund 400 Tonnen pro Jahr ausgemacht hat, wurden 2010 etwa 1.150 Tonnen Gold von Anlegern physisch erworben. Diese Menge dürfte dieses Jahr bereits nach rund 10 Monaten erreicht gewesen sein und in der Summe könnte die Investmentnachfrage 2011 sogar die Marke von 1.400 Tonnen erreichen.
Der Goldpreis setzte die meiste Zeit des Jahres 2011 seine langjährige Aufwärtsbewegung fort. Die niedrigsten Notierungen kamen Ende Januar mit rund 1.308 USD zustande. Ab Anfang Juli setzte das Edelmetall zu einem Höhenflug an, der vor allem durch den US-amerikanischen Haushaltsstreit um die Anhebung der Schuldenobergrenze und durch das Überspringen der Euroland-Schuldenkrise auf Italien angeheizt wurde. Der Höhenflug endete Anfang September mit einem neuen Allzeithoch von 1.920 USD je Feinunze. Die allgemeine Überkauftheit des Marktes und auch Marginanhebungen, mit denen die Terminbörsen die Spekulation mit Goldkontrakten einschränkten, beendeten die Hausse. Die Notierungen fielen innerhalb kurzer Zeit unter die Marke von 1.540 USD. Die anschließende Erholung dauerte bis Anfang November, bevor der Goldpreis zuletzt wieder deutlich schwächer notierte.
Der Markt spielt "risk on, risk off"
In den letzten Wochen entwickelte der Goldpreis kaum Eigenleben. Eine gegenläufige Preistendenz des vermeintlich "sicheren Hafens" zu anderen Anlageklassen ist ab Oktober nicht mehr beobachtbar. Die Entwicklung vollzieht sich eher im Gleichlauf mit den übrigen Rohstoffpreisen und auch mit den Aktienmärkten. Der Grund hierfür ist vor allem die Positionierung großer, institutioneller Marktteilnehmer, die bei schlechten Nachrichten ihre Anlagen ohne Differenzierung abstoßen, um hierdurch Verlustrisiken auszuschalten. Dreht der Trend, dann wird schnell wieder investiert. Dieser unter Börsianern "risk on, risk off" genannte Modus und die hohe Volatilität sind vor allem eine Auswirkung der Verunsicherung der Märkte bezüglich der Schuldenkrise und der konjunkturellen Entwicklung. Aus europäischer Sicht fielen die Goldpreisschwankungen zuletzt jedoch etwas moderater aus. Zeitgleich mit dem Rückgang des Goldpreises wertete der Euro gegenüber dem US-Dollar ab, so dass der Preiseffekt durch die Wechselkursänderung abgemildert wurde.
Anleger weiterhin als Käufer aktiv
In der jüngeren Vergangenheit wurden Kapitalanleger vor allem durch akute Krisenphasen zum Kauf von Gold bewogen. So stieg der Absatz von mit physischem Gold besicherten Wertpapieren (ETCs/ETFs) und dementsprechend der Goldbestand von dessen Emittenten insbesondere nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers an. Auch die erste Griechenlandkrise im Frühjahr 2010 sowie die Schuldenkrisen im Sommer 2011 führten vorübergehend zu starken Käufen. In der Zwischenzeit stagnierten die Goldbestände zur Hinterlegung der Wertpapiere beziehungsweise Verkäufe von prominenten Investoren wie George Soros, Barry Rosenstein und Paul Touradji führten zu ihrem Rückgang. Seit Anfang Oktober drehte der Trend allerdings. Trotz volatiler Preisentwicklung wurden rund 5,7 Mrd. USD in Gold-ETCs/ETFs investiert beziehungsweise gut 100 Tonnen Gold gekauft. Rund 60% hiervon entfielen übrigens auf die USA, wo diese Papiere in der ersten Jahreshälfte 2011 per Saldo auf der Verkaufsliste standen.
Deutsche Anleger eher zurückhaltend
Das Überspringen der Schuldenkrise auf Italien in diesem Sommer löste bei Anlegern in Deutschland eine rege Nachfrage nach Goldmünzen und -barren aus. Der starke Preisanstieg bewegte innerhalb kurzer Zeit jedoch auch viele Altanleger zu Gewinnmitnahmen. In den letzten Wochen blieben die Umsätze von Edelmetallhändlern, Banken und Sparkassen trotz des Weihnachtsgeschäftes vergleichsweise gering. Dagegen hat die Nachfrage nach physischen Investments ungeachtet des Preisanstiegs 2011 weltweit deutlich zugenommen. Während sie unmittelbar vor der Subprime-Krise noch rund 400 Tonnen pro Jahr ausgemacht hat, wurden 2010 etwa 1.150 Tonnen Gold von Anlegern physisch erworben. Diese Menge dürfte dieses Jahr bereits nach rund 10 Monaten erreicht gewesen sein und in der Summe könnte die Investmentnachfrage 2011 sogar die Marke von 1.400 Tonnen erreichen.