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Entspannung in der Syrienfrage gibt Risikoaktiva Auftrieb

11.09.2013  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.50 Uhr) bei 1.3250, nachdem Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden im Europa- Geschäft bei 1.3231 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 100.45 In der Folge notiert EUR-JPY bei 133.10, während EUR-CHF bei 1.2412 oszilliert.

Die erhöhte Möglichkeit einer diplomatischen Lösungin der Syrienfrage belebt die Finanzmärkte. Risikoaversiongeht in der Folge zurück. Aktienmärkte profitieren. AAA-Bondmärkte stehen unter Druck. Fürdie europäischen Reformländer wirkten sich die Anstiege des Renditeniveaus am Kapitalmarkt (AAA) in den letzten Tagen nur sehr geringfügig aus. An den Währungsmärkten konnte der Euro gegenüber USD, CHF und JPY zulegen.

Nachdem gestern Konjunkturdaten aus China unerwartete positive Akzente setzten, konnte heute Japan nachlegen.

Der Business Survey Index verzeichnete per 3. Quartal eine Zunahme von +5 auf +15,2 Punkte und erreichte damit das höchste Niveau seit dem 3. Quartal 2009.

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Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich konstatieren, dass die "Abenomics" die gewünschte Wirkung entfalten. Das gilt einerseits für die Konjunkturlage (auch Aufwärtsrevision des BIP gestern) und es gilt andererseits für den Kampf gegen die Deflation. Die Erzeugerpreise legten im Monatsvergleich um 0,3% zu. Im Jahresvergleich (August) kam es zu einem Anstieg um 2,4% nach zuvor 2,2%.

Nachdem in den letzten Monaten die BRIC Story unterdie medialen und analytischen Räder kam, stellt sich heraus, dass diese Annahmen insbesondere für China, aber auch für Russland und Brasilien nicht sachgerecht sind.

Bezüglich Indiens, das von hohen Leistungsbilanzdefiziten geplagt ist und auch weitere schwere Ineffizienzen aufweist (Administration, Infrastruktur, Korruption), sind die Sorgen und Diskontierungen der Risiken in wesentlichen Teilen nachvollziehbar.

China verdient hinsichtlich seiner bedeutenden Rolle in der Weltwirtschaft besondere Aufmerksamkeit. (alle Charts © Moody’s Economy.com)

Die Industrieproduktion legte im Jahresvergleich um10,4% zu. damit ergab sich im Jahresvergleich die höchste Zunahme seit März 2012!

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Die Einzelhandelsumsätze verzeichneten einen Anstieg um 13,4% im Jahresvergleich. Hier wurde der höchste Wert seit Dezember 2012 markiert.

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Im Sektor Fixed Asset Investment ergab sich eine Zunahme um 20,3% im Jahresvergleich. In den letzten 12 Monaten oszillierte dieser Wert zwischen21,2% und 20,1%. Der aktuelle Wert ist der höchste Wert seit Mai 2013.

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Die Daten aus Griechenland setzten bezüglich der Erwartungshaltungen positive Akzente. Das galt zuletzt für das Wachstum (Revision per 2. Quartal von -4,6% auf -3,8%). Es gilt auch für die öffentliche Haushaltslage. Wir hatten dieses Thema bereits am 3.9. im Forex Report aufgenommen.

Aus der heutigen Reutersmeldung:

Die Regierung in Athen teilte am Dienstag mit, dasssie mit ihrem Budget - ohne Kreditzins-Zahlungen - im Plus und zugleich auf Kurs liege, die mit den internationalen Geldgebern vereinbarten Ziele zu erreichen. Ein Überschuss in diesem Primärhaushalt, der die Zinsen ausklammert, ist eine der Bedingungen von EU und IWF, um nach Auslaufen des aktuellen Hilfsprogramms im Jahr 2014 gegebenenfalls zusätzliche finanzielle Entlastungen für das Euro-Krisenland zu prüfen. Regierungschef Antonis Samaras hatte erst am Wochenende gesagt, Griechenlands Wirtschaft werde dieses Jahr vermutlich weniger stark schrumpfen als bislang erwartet.

Auf Ebene der Zentralregierung wurde von Januar bisAugust nach Angaben des Finanzministeriums ein Überschuss im Primärhaushaltvon 2,92 Milliarden Euro erzielt. Die ursprünglich gesetzte Zielmarke für diese Periode lag bei einem Defizit von 2,5 Milliarden Euro.

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Die Entwicklungen in der Eurozone, ob strukturell, aber auch konjunkturell, bieten Raum für sachlich begründete Zuversicht.

Euphorie ist unverändert nicht gewährleistet.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Immer mehr kristallisiert sich eine Bandbreite zwischen 1.27 - 1.35 heraus, die durchaus einen politischen Beigeschmack hat.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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