Afrikas Regierungen wollen die Minenindustrie stärker kontrollieren
20.12.2011 | Roman Baudzus
Viele afrikanische Staaten werden sich stärker in die heimische Minenindustrie einmischen. Derzeit sieht es in einigen Förderländern danach aus, als ob die Regierungen den Abbau wichtiger Rohstoffe wie Gold, Diamanten, Kobalt, Rohöl und Uran bald selbst übernehmen werden. Die Staaten wollen den bisher privatwirtschaftlich geführten Minensektor nutzen, um ihre Einnahmen zu erhöhen. Steigende Staatseinnahmen sollen in den Sozialbereich und in Infrastrukturprojekte investiert werden, um unterentwickelte Regionen wirtschaftlich zu fördern.
In Äthiopien wurde bereits Ende Mai eine afrikanisch-indische Konferenz zur Wirtschaftskooperation abgehalten, auf der die Addis Ababa Declaration verabschiedet wurde. Darin definierten mehr als die Hälfte aller afrikanischen Staatsregierungen die Ziele zum Umbau ihrer heimischen Minenindustrien. Experten erwarten, dass auf die meisten der privatwirtschaftlich ausgerichteten Minenkonzerne in Afrika schon bald eine ganze Reihe von Problemen zukommen wird.
Afrikas Regierungen wollen sich weitaus stärker in die Minenförderung einmischen als in der Vergangenheit. Bisher konnten ausländische Minenunternehmen nach erteilter Abbaulizenz unbeeinflusst durch die jeweiligen Regierungen Rohstoffe fördern und an den Weltmärkten verkaufen. Die dadurch erzielten Lizenzeinnahmen (Royalties) und Exportsteuern genügen vielen afrikanischen Regierungen jedoch nicht mehr, um ihre häufig unterentwickelten Staaten wirtschaftlich zu stärken. Es zeichnet sich ab, dass Afrikas Staatsregierungen bald mehr Einfluss auf ihre Minenindustrien nehmen werden als jemals zuvor.
Während staatlichen Behörden vormals allein die Aufgabe zukam, die in ihren Ländern operierenden Minenfirmen zu regulieren, wird sich der Fokus auf die direkte Übernahme und Steuerung des Rohstoffabbaus konzentrieren. Einzelne Staaten wie Äthiopien erhoffen sich durch ein aktives Management ihrer heimischen Ressourcen eine Steigerung ihrer Staatseinnahmen. Es könnte sogar dazu kommen, dass manche Staaten eigene Unternehmen gründen, um Rohstoffe abzubauen. Für ausländische Minenkonzerne sind das schlechte Nachrichten.
Auch wenn manche Analysten bereits vor einer Verstaatlichungsorgie im afrikanischen Minenwesen warnen, sind diese Befürchtungen zum jetzigen Zeitpunkt stark übertrieben. Um sich das entsprechende Know-how zur Förderung seltener Rohstoffe wie Gold oder Uran anzueignen, werden Afrikas Staaten noch viele Jahre benötigen. Deshalb werden ausländische Minenfirmen auch weiterhin ihren Geschäften nachgehen können, wie das Beispiel Südafrika zuletzt gezeigt hat. Dort hatte die Führung des African National Congress (ANC) vor Kurzem den politischen Hardliner Julius Malema vom Amt suspendiert, nachdem Malema immer lauter forderte, Südafrikas Minenkonzerne zu verstaatlichen.
Nichtsdestotrotz müssen sich in Afrika tätige Konzerne darauf einstellen, stärker zur Kasse gebeten zu werden.
© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de
In Äthiopien wurde bereits Ende Mai eine afrikanisch-indische Konferenz zur Wirtschaftskooperation abgehalten, auf der die Addis Ababa Declaration verabschiedet wurde. Darin definierten mehr als die Hälfte aller afrikanischen Staatsregierungen die Ziele zum Umbau ihrer heimischen Minenindustrien. Experten erwarten, dass auf die meisten der privatwirtschaftlich ausgerichteten Minenkonzerne in Afrika schon bald eine ganze Reihe von Problemen zukommen wird.
Afrikas Regierungen wollen sich weitaus stärker in die Minenförderung einmischen als in der Vergangenheit. Bisher konnten ausländische Minenunternehmen nach erteilter Abbaulizenz unbeeinflusst durch die jeweiligen Regierungen Rohstoffe fördern und an den Weltmärkten verkaufen. Die dadurch erzielten Lizenzeinnahmen (Royalties) und Exportsteuern genügen vielen afrikanischen Regierungen jedoch nicht mehr, um ihre häufig unterentwickelten Staaten wirtschaftlich zu stärken. Es zeichnet sich ab, dass Afrikas Staatsregierungen bald mehr Einfluss auf ihre Minenindustrien nehmen werden als jemals zuvor.
Während staatlichen Behörden vormals allein die Aufgabe zukam, die in ihren Ländern operierenden Minenfirmen zu regulieren, wird sich der Fokus auf die direkte Übernahme und Steuerung des Rohstoffabbaus konzentrieren. Einzelne Staaten wie Äthiopien erhoffen sich durch ein aktives Management ihrer heimischen Ressourcen eine Steigerung ihrer Staatseinnahmen. Es könnte sogar dazu kommen, dass manche Staaten eigene Unternehmen gründen, um Rohstoffe abzubauen. Für ausländische Minenkonzerne sind das schlechte Nachrichten.
Auch wenn manche Analysten bereits vor einer Verstaatlichungsorgie im afrikanischen Minenwesen warnen, sind diese Befürchtungen zum jetzigen Zeitpunkt stark übertrieben. Um sich das entsprechende Know-how zur Förderung seltener Rohstoffe wie Gold oder Uran anzueignen, werden Afrikas Staaten noch viele Jahre benötigen. Deshalb werden ausländische Minenfirmen auch weiterhin ihren Geschäften nachgehen können, wie das Beispiel Südafrika zuletzt gezeigt hat. Dort hatte die Führung des African National Congress (ANC) vor Kurzem den politischen Hardliner Julius Malema vom Amt suspendiert, nachdem Malema immer lauter forderte, Südafrikas Minenkonzerne zu verstaatlichen.
Nichtsdestotrotz müssen sich in Afrika tätige Konzerne darauf einstellen, stärker zur Kasse gebeten zu werden.
© Roman Baudzus
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