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Ist das die Ruhe vor dem Sturm?

12.09.2013  |  Rolf Nef
1. Zeitzyklen in Gold und Silber

In diesem Bericht möchte ich nochmals auf die Zeitzyklen im Silber- und Goldmarkt zurückkommen (siehe Details zu diesen Zyklen Newsletter Nr. 55), weil in beiden Märkten je ein Zyklus auf 2014 als einen Top hindeutet, während der nächste Zeitpunkt für Silber erst 2021 und für Gold 2020/22 angezeigt ist, je nachdem welchen Boden man nimmt.

Die angeschriebenen Daten in Grafik 1 sind als Hoch oder Tief erwiesen. Nicht klar eruierbar ist der Boden zwischen 1814 und 1864 (die 50 Jahre liessen sich in 29 + 21 aufteilen, je eine Lucas- und eine Fibozahl), da die Datenqualität zu wenig gut ist. Auch er Boden vor 1814 ist nicht klar eruierbar.

Trotzdem hier meine Vermutung: Bullpahsen gehen im Silber mit Lucas-Zahlen (3,4,7,11,18,29 usw.), während Bearpahsen mit Fibonaccizahlen (1,2,3,5,8,13,21,34 usw.) bzw. aus solchen zusammengesetzt sind (1864 - 1932: 2 x 34, 1980 - 2003: 21 + 2).

Folglich lassen sich ab dem Boden 2003 Projektionen in die Zukunft machen: 2003 + 11 = 2014, + 18 = 2021.

Da die obere Trendlinie irgendwo zwischen 6-700 $US verläuft, müsste bis 2014 eine massive Preisexplosion stattfinden. Natürlich ist bekannt, dass der Silbermarkt extrem eng ist und der Bestand über mehr als 100 Jahre stets abgenommen hat so dass heute nur noch ca. 1 Milliarde Unzen Silber vorhanden sind, was einem derzeitigen Wert von ca. 23 Milliarden US$ entspricht. Das an sich ist ein sehr explosives Potential zum Erreichen der oberen Trendlinie. Bis heute hat sich der Preis erst versechsfacht. Wenn man glaubt, dass 6-700 $ völlig übertrieben sei, so betrachte man den Silber-Bullmarkt von 1932 bis 1980: der Preis stieg vom Dezember 1932 von 0,25 $ bis Jan. 1980 auf 50 $ oder mal 200! was umgerechnet auf heute 800 $ entsprechen würde. Nur die Zeit für diese Bewegung dauerte viel länger, nämlich 47 Jahre. Was müsste in andern Märkten passieren, dass ein solcher Schub vor sich gehen könnte? Ich will das weiter unten diskutieren.

Aber zuerst ein Blick auf den Goldmarkt und seine Zeitzyklen in Grafik 2. Die Zeitzyklen gehen auschliesslich mit Fibonaccizahlen. Abweichungen sind vorhanden, so im langen Bearmarkt von 1869 bis 1934 um 2 Jahre und von 1968 an, wo die Zeitzyklen in Monaten gehen und nicht mehr wie vorher in Jahren.

Projiziert man nun vom Boden 1999 13 und 21 Jahre vorwärts, so kommt man auf die Jahre 2012 und 2020. Nimmt man den zweiten Boden 2001, so erhält man 2014 und 2022. Monatszahlen vorwärts zuprojizieren ergibt keine Resultate, da nur 144 Monate (12 Jahre) in Frage kommt und dies auf 2011 (von 1999) oder 2013 (von 2001) hindeutet. Die nächste Monatszahl 233 (19,4 Jahre) kommt auf 2018 bzw. 2020.

Der Trendkanal von 1934/1980 ergibt als Preisziel 7-8000 $US. Auch das ist erheblich höher als heute aber die Multiplikation ist deutlich weniger als beim Silber.

Auch hier die Frage wie beim Silber, was müsste sich ereignen, damit Gold ins nächste Jahr an die obere Trendlinie kommt?

Der US$ und die amerikanischen Staatsanleihen sind das Rückgrat des Weltfinanzssystems. Beide Größen sind eng miteinander gekoppelt. Die ganze Welt hält große Mengen US$ als Reserve, teils in Staatsanleihen investiert, teils in andern Schuldpapieren. Das US Finanzsystem ist auf einen ständigen Zufluss von ausländischem Kapital angewiesen. Dieser Zufluss ist nicht nur am versiegen, sondern er dreht in Richtung Abfluss. Das bedeutet höhere Zinsen und Dollarzerfall. Die nächsten Grafiken diskutieren das.

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Grafik 1: Silber 1720 bis 2013


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Grafik 2: Gold seit 1800 und Zeitzyklen


2. Die Verschuldung der USA gegenüber dem Rest der Welt und die Konsequenzen

Grafik 3 zeigt die vom Ausland gehaltenen US$ in der Form von Kontoguthaben oder Schuldpapieren im Zeitraum von 2003 bis 2013. In diesem Zeitraum sind etwa 9.000 Milliarden $US in die USA geflossen. Grafik 4 zeigt, wie die Wachstumsrate des Zuflusses ständig abnimmt, in der Krise von 2008 sogar negativ war.

Dieser Rückgang des ausländischen Kapitalzuflusses wurde ab 2008 teilweise ersetzt durch die massiv expansive Geldpolitik des Fed, das vom Herbst 2008 bis jetzt für 2.600 Milliarden $US Staatsanleihen und Hypothekenpapiere kaufte. Verglichen mit dem Kapitalfluss in die USA ist das aber zu wenig, wie Grafik 5 zeigt. Bis 2007 war der Zufluss stets größer als 1.000 Milliarden $. Die 2.600 Milliarden des Fed haben das Ausbleiben des Ausländischen Zuflusses nicht voll kompensiert. Darum kommt auch der Bondmarkt ins Rutschen und hat vom Bull zum Bär gedreht. (Grafik 6).

Das ist deshalb äusserst gefährlich, weil die USA hoch verschuldet (Grafik 7) sind und steigende Zinsen nicht nur Obligationen sinken lassen, sondern alles, was über Zinsen bewertet wird, also vor allem Aktien und Immobilien (Grafik 8). Die Immobilien haben aber schon 2008 gedreht. Auf privaten Immobilien lasten etwa 10.000 Milliarden Dollar Hypotheken, wobei das Haus als Sicherheit dient für die Schuld. Sinkt der Hauspreis unter die Schuld, ist die der Kredit nicht mehr gedeckt. Neue Häuser müssen billiger werden, weil die Kreditkosten steigen. Im nächsten Abschnitt will ich die Situation im US-Aktienmarkt aufzeigen.


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Grafik 3: US externe Verschuldung


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Grafik 4: Wachstumsrate der externen Verschuldung





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