Daten vom US-Hypothekenmarkt stimmen nachdenklich …
12.09.2013 | Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.53 Uhr) bei 1.3305, nachdem Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden im Europa- Geschäft bei 1.3245 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 99.50 In der Folge notiert EUR-JPY bei132.40, während EUR-CHF bei 1.2382 oszilliert.
Der Daten- und Nachrichtenmix aus der Eurozone war gestern von einem negativen Grundton geprägt. Italiens Wirtschaft enttäuschte im 2. Quartal. Frankreich nivelliert Wachstums- und Defizitziele, Portugal will mehr Raum für konjunkturelle Belebung. Andererseits hat das europäische Parlament die Bankenunion auf den Weg gebracht.
Fakt ist, dass Südeuropa viele Reformen auf den Weggebracht hat. Fakt ist, dass bei den Themen Arbeitsmarktderegulierung und Effizienzsteigerung der Administrationen noch einige Hausaufgaben zu erledigen sind. Das gilt vor allen Dingen für die europäischen Schwergewichte Frankreich und Italien. Je länger in Paris und Rom gezögert wird, desto höher wird der Preis für den Staat als auch die Bürger.
Die Daten aus den USA konnten nicht überzeugen.
Die Großhandelslagerbestände als auch der Absatz imGroßhandel legten per Berichtsmonat Juli jeweils um 0,1% zu. Erwartet war ein Absatzplus in Höhe von 0,5% und ein Lageraufbau um 0,3%. Beide Daten implizieren keine deutliche Beschleunigung der wirtschaftlichen Aktivität.
Der Bericht vom US-Hypothekenmarkt war prekär. Der US-Hypothekenmarkt ist für den Wohnimmobilienmarkt und in der Folge die Bauindustrie von enormer Bedeutung. Die Zuversicht der privaten Verbraucher ist eng mit den Modalitäten am US-Wohnimmobilienmarkt korreliert. Der Hypothekenmarktindex fiel in der Berichtswoche von 445 auf 385 Punkte. Diese Entwicklung ist den deutlichen anziehenden US-Kapitalmarktzinsen geschuldet. Der Index bewegt sich auf dem niedrigsten Niveau seit 200/2001.
Der Subindex, der Hypotheken für Hauskäufe abbildet, fiel von 188,6 auf 183,6 Zähler.
Der Subindex, der Hypotheken im Rahmen von Refinanzierungen abbildet, brach von 1.916,3 auf 1.528,5 Punkte ein.
Sofern sich das Zinsniveau am US-Kapitalmarkt weiter deutlich und zügig nach oben bewegt, desto größer wird das Risiko einer Abkühlung der Nachfrage des privaten Sektors.
Vor diesem Hintergrund sind die aus NY und London geschürten Erwartungen eines kurzfristigen und markanten Ausstiegs der Federal Reserve aus demaktuellen QE-Programm (85 Mrd. USD pro Monat) als ambitioniert zu betrachten.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Immer mehr kristallisiert sich eine Bandbreite zwischen 1.27 - 1.35 heraus, die durchaus einen politischen Beigeschmack hat.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.
Der Daten- und Nachrichtenmix aus der Eurozone war gestern von einem negativen Grundton geprägt. Italiens Wirtschaft enttäuschte im 2. Quartal. Frankreich nivelliert Wachstums- und Defizitziele, Portugal will mehr Raum für konjunkturelle Belebung. Andererseits hat das europäische Parlament die Bankenunion auf den Weg gebracht.
Fakt ist, dass Südeuropa viele Reformen auf den Weggebracht hat. Fakt ist, dass bei den Themen Arbeitsmarktderegulierung und Effizienzsteigerung der Administrationen noch einige Hausaufgaben zu erledigen sind. Das gilt vor allen Dingen für die europäischen Schwergewichte Frankreich und Italien. Je länger in Paris und Rom gezögert wird, desto höher wird der Preis für den Staat als auch die Bürger.
Die Daten aus den USA konnten nicht überzeugen.
Die Großhandelslagerbestände als auch der Absatz imGroßhandel legten per Berichtsmonat Juli jeweils um 0,1% zu. Erwartet war ein Absatzplus in Höhe von 0,5% und ein Lageraufbau um 0,3%. Beide Daten implizieren keine deutliche Beschleunigung der wirtschaftlichen Aktivität.
Der Bericht vom US-Hypothekenmarkt war prekär. Der US-Hypothekenmarkt ist für den Wohnimmobilienmarkt und in der Folge die Bauindustrie von enormer Bedeutung. Die Zuversicht der privaten Verbraucher ist eng mit den Modalitäten am US-Wohnimmobilienmarkt korreliert. Der Hypothekenmarktindex fiel in der Berichtswoche von 445 auf 385 Punkte. Diese Entwicklung ist den deutlichen anziehenden US-Kapitalmarktzinsen geschuldet. Der Index bewegt sich auf dem niedrigsten Niveau seit 200/2001.
Der Subindex, der Hypotheken für Hauskäufe abbildet, fiel von 188,6 auf 183,6 Zähler.
Der Subindex, der Hypotheken im Rahmen von Refinanzierungen abbildet, brach von 1.916,3 auf 1.528,5 Punkte ein.
Sofern sich das Zinsniveau am US-Kapitalmarkt weiter deutlich und zügig nach oben bewegt, desto größer wird das Risiko einer Abkühlung der Nachfrage des privaten Sektors.
Vor diesem Hintergrund sind die aus NY und London geschürten Erwartungen eines kurzfristigen und markanten Ausstiegs der Federal Reserve aus demaktuellen QE-Programm (85 Mrd. USD pro Monat) als ambitioniert zu betrachten.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR/USD favorisiert. Immer mehr kristallisiert sich eine Bandbreite zwischen 1.27 - 1.35 heraus, die durchaus einen politischen Beigeschmack hat.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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