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"Wacht auf, Verdammte dieser Erde…."

04.01.2012  |  Dr. Dietmar Siebholz
Keine Angst, ich will Sie nicht zum Sozialismus bekehren, denn der ist es ja wohl nicht, der uns Milderung unserer künftigen Probleme verspricht, eher das Gegenteil. Auch unsere Gesellschaftsform, die sich schon Lichtjahre weg von Ludwig Erhardt´s Idealvorstellung entfernt hat, ist weder eine Demokratie in der Form, wie wir sie uns vorstellen, noch ist sie christlich und sozial ausgewogen schon überhaupt nicht. Wenn wir nicht aufpassen, enden wir in einer sozialistischen Bürokraten-Diktatur mit der Hauptstand Bruxelles (warum nicht "Brüssel?" Na ganz klar, Deutschland ist zwar der Hauptzahler für diesen Moloch in Belgiens Hauptstadt und wird auch die größten Opfer für die Systeme EFSF und ESM, über den Raub am Bundesbank-Vermögen und künftige Beiträge zu leisten haben, aber deutsch ist keine Amtssprache in Bruxelles).

Brüssel soll heute jedoch kein Thema sein. Was mich beschäftigt, sind drei andere Fakten, auf die ich Sie aufmerksam machen will. Alle drei zeigen uns, dass sich das Ende der Finanzkrise nähert. "Ende" heißt aber nicht, dass es dann mit der Finanzkrise zu Ende geht, sondern, dass wir in das Endstadium eingetreten sind. Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass Sie nicht mehr viel Zeit haben, Ihre finanziellen Angelegenheiten in Ihrem Sinne zu regeln, denn die von außen drohenden Gefahren sind unübersehbar.

Woraus ich dies folgere? Ganz einfach, die Einschläge kommen näher und die unglaublichen Vorgänge, die uns zu denken geben sollten, häufen sich. Ich würde dies mit einem Asteroid-Regen bezeichnen, bei dem sich die Intensität der Steinschläge progressiv erhöht. Es ist zu erwarten, dass der "harte Kern" des Asteroiden, der auf die Erde aufschlägt und uns ein großes Problem bringen wird, nicht mehr in weiter Ferne ist. Wer sich dieses von mir geschaffene Schaubild nicht vorstellen kann, sollte einmal bei Google nach dem "Nördlinger Ries" nachsehen. Dieses Ries ist eine Einschlagstelle eines solchen Asteroiden, bei dem wohl - nach der Auffassung der Wissenschaft - schon eine geraume Zeit vorher ein Steinregen als Quasi-Vorläufer stattgefunden haben soll.

Welche Indizien sprechen für meine Vermutung? Das erste, was ich schon seit einiger Zeit beklage, ist die Tatsache, dass über das Target-2-Programm die Bundesbank seit Monaten in Verrechnungsengagements zugunsten anderen EU-Notenbanken mit der Folge gedrängt wird, dass die Bundesbank zwar durch die Rückbürgschaft der EZB gedeckte kurzfristige Forderungen gegen andere EU-Notenbanken in Höhe von inzwischen fast 500 Mrd Euro hat; aber mit absoluter Sicherheit können wir davon ausgehen, dass diese Forderungen nicht gegen solide Länder und ihre Notenbanken gerichtet sind, sondern gegen Schrottländer. Deren Sicherheiten werden dann wohl auch ihre eigenen Schrottanleihen sein. Das ist ja nicht unbedingt etwas Neues, aber dass sich kaum ein Mensch darüber aufregt und die Steigerung der Ausleihungen inzwischen immer progressiver wird, zeigt, dass das Fiat-Geld-System in seine Endphase eintritt.

Zweitens sollten Sie nicht übersehen, dass die EZB (der Goldman Sachs-Jünger Draghi nimmt langsam Fahrt auf und erfüllt so die gewünschten Aufgaben!) nun zwar nicht ihre einst gegebenen Regeln - nämlich unter anderem keine Staatsanleihen der EU-Länder aufzukaufen, wie es die FED drüben tut, um Liquidität in die USA einzubringen - bricht, aber dafür jetzt ein "Sonderkreditprogramm" der EZB mit Niedrigstzinsen für Finanzinstitute auf drei Jahre anbietet, die sich dann mit diesen Mitteln erstens sanieren können und vor allem aus der überschießenden Liquidität eben diese maroden Staatsanleihen kaufen können. Als By-Product werden die Zinslasten aus der Geldsubvention auf alle verteilt und die realen Zinsmargen zwischen dem Sollzins von 1% und dem durchschnittlichen Staatsanleihezinsen von etwa 4,0 bis 5,0% bleibt bei den Banken.

Ein cooles Geschäft für die Banken, aber zu unseren Lasten.Also quasi das US-Pendant "Quantitative Easing" (welche herrliche Wortschöpfung, um den Betrug an der Geldstabilität umzubenennen in "mengenmäßige Erleichterung" fast so gut wie in Deutschland "der finale Rettungsschuss" mit dem das Töten eines Verbrechers in Notfällen umschrieben wurde) durch die Umgehungs-Hintertür. Wer solche Ausgänge sucht und solche Geschäfte anbietet, dem muss das Wasser bis zur Oberkante der Unterlippe stehen.

Drittens erscheint auf meinem Bildschirm seit einigen Tagen immer wieder das Wort "Mesapotamia". Wird der Siebholz jetzt wieder zum Bibelforscher, werden Sie fragen? Mitnichten. Zwar ist das Zweistromland (und nicht anderes sagt ja der Begriff aus) seit Jahren politisch im Zentrum des Interesses, weil sich unsere amerikanischen Freunde dort engagieren, aber unter diesem Begriff ist etwas ganz Anderes zu sublimieren.

Im Zweistromland der Antike war es üblich, dass beim Amtsantritt eines neuen Herrschers alle alten Schulden gestrichen wurden und alles wieder von vorn begann. Man vermied damit die sonst nicht mehr kontrollierbaren Auswirkungen des Zinses und der damit verbundenen Wirkungen der Zinseszinsrechnung.

Genau unter diesem Arbeitstitel hat nun einer der weltführenden Thinktanks (die BCG - Boston Consulting Group) einen Vorschlag (oder einen Entwurf dazu) vorgelegt, wie man die Staatsverschuldung - die ja mehr eine Staatsüberschuldung ist - in den Griff bekommen kann. Die BCG kommt in ihrer Analyse zu der richtigen Erkenntnis, dass alle anderen als die von der BCG vorgeschlagenen Lösungen keine Chance auf eine erfolgversprechende Umsetzung haben. Also: Ein extremes Sparprogramm ist sinnlos, da der völlige Entzug von Sozialleistungen, eine hohe Reduktion der Zahl der Staatsdiener und andere Häßlichkeiten die hohe Wahrscheinlichkeit eines Volksaufstandes - dann auch in Deutschland - garantieren und dann das Bruttosozialprodukt nochmals in die Knie gehen würde.




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