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Gold - Inflations-Hedge?

25.09.2013  |  Klaus Singer
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Die Korrelation mit allen drei Indices zeigt in 2002 ein Tief im negativen Bereich (maximale Gegenläufigkeit der Zeitreihen). Kurz zuvor hatte der Goldpreis ein nachhaltiges Tief ausgebildet. Die Korrelationsergebnisse steigen ab 2003 schnell an und zeigen damit den Gleichlauf von Goldpreis und Teuerung. Dieser Gleichlauf besteht bis heute. Bei den jährlichen Veränderungsraten der Inflationsindices zeigt PCEPILFE ab etwa 1999 einen signifikanten Gleichlauf, der im Herbst 2008 ein Topp ausbildet. Aktuell sind alle Veränderungsraten nicht gleichlaufend zum Goldpreis, in den Jahren zuvor wies die Inflationsrate nach CPI gewisse Ähnlichkeiten mit der nach PCEPILFE auf. Die "alternative" Inflationsrate zeigte erst ab 2006 einen signifikanten Gleichlauf zu Gold und entkoppelte sich dann wie die beiden anderen Raten auch.

Die Ergebnisse sind so zu interpretieren: Da die Goldpreis-Entwicklung seit 2002/2003 mit den im langfristigen Trend (noch) steigenden Inflationsindices aufwärts läuft, kann geschlossen werden, dass die Inflationsentwicklung ein fundamentaler Grund für den steigenden Goldpreis ist. Für die Inflationsraten galt in der Zeit zwischen 1999 und 2008 das gleiche (mit deutlichen Unterschieden je nach Inflationsrate).

Die Inflations-Indices sind das Maß für die langfristige Inflationsentwicklung, bzw. Geldentwertung. Die jährlichen Veränderungsraten sind ein Maßstab für kurzfristige Inflation, bzw. Inflationsüberraschungen. Hohe Inflationsraten gelten zugleich als Hinweis, dass die Inflation nicht mehr gut verankert ist, wie es im Fed-Jargon heißt.

Aktuell wird Gold demnach noch weiterhin als Schutz vor Geldentwertung angesehen, jedoch nicht mehr als Schutz vor kurzfristigen Inflationsüberraschungen, wie zuletzt noch bis 2008.

Der folgende Chart unterstreicht das. Gold läuft etwa seit März 2012 den Inflationserwartungen hinterher - es findet tendenziell eine Entkopplung statt. Zudem sinken die Inflationserwartungen seit Oktober 2012. Von dieser Seite ist ebenfalls keine Unterstützung für den Goldpreis erkennbar.

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Ergebnis:

Der Goldpreis-Entwicklung kommt die Inflationsphantasie etwas abhanden: Noch dürfte Gold zwar als Schutz vor langfristiger Geldentwertung angesehen werden. Aber bei der Absicherung gegen kurzfristige Inflationsüberraschungen spielt Gold aktuell keine Rolle und die sinkenden Inflationserwartungen belasten den Goldpreis tendenziell.

Die zuletzt gedämpfte Inflationsentwicklung und die nachlassenden Inflations-Erwartungen werfen ein ungünstiges Licht auf die wirtschaftlichen Wachstumskräfte. Ob Gold daraus neue Phantasie im Sinne von Katastrophenschutz beziehen kann?


© Klaus G. Singer
www.timepatternanalysis.de



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