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Märkte sondieren aktuelle Lage - Nervosität auf niedrigem Level

25.09.2013  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.44 Uhr) bei 1.3472, nachdem Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden im asiatischen Geschäft bei 1.3464 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 98.70. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.95, während EUR-CHF bei 1.2306 oszilliert.

Nachdem die FED in der vergangenen Woche den Markt durcheinander wirbelte, befinden sich die Marktteilnehmer aktuell noch in der Verarbeitungsphase. Auch die deutsche Bundestagswahl hat bisher keine größeren Auswirkungen nach sich gezogen. Eine kurzfristige Regierungsbildung wird mit zunehmender Dauer immer unwahrscheinlicher - diese Problematik kann früher oder später auf die Märkte überspringen. Bis es so weit ist, liegt das Hauptaugenmerk weiter auf der zukünftigen Fed-Politik, die sich in eine vertrackte Lage manövriert hat. Nachdem die Aktienmärkte und der EUR/USD-Kurs nach der Offenmarktausschusssitzung ordentlich zugelegt haben, kehrt zurzeit wieder die Skepsis über die Lage in Europa zurück.

Die EZB hat sich bei Kursen >1,35 EUR/USD wieder zuWort gemeldet, und damit den Euro bewusst wieder schwächer geredet. Obwohl nichts Neues verkündet werden konnte, reichten die Ankündigungen der bekannten Ansichten (s.g. forwardguidance, Beibehaltung langfristig niedriger Zinsen, Bereitstellung langfristiger Refinanzierungstender für Banken) aus, um den aufgenommenen Schwung aus den Wechselkursen zu nehmen.

Dazu kamen dann noch schwächer als erwartete Daten von Seiten des Ifo-Indexes, die auf dem Euro lasteten und ihn zurück bis 1,3465 brachten. Auch gegenüber dem Yen gab der Euro in diesem Zuge nach und bewegte sich von über 133,10 auf 132,65.

Für Dynamik können heute die Aufträge über langlebige sorgen, die durch ihre große Schwankungsanfälligkeit immer wieder für Überraschungen gut sein können. Eine längere Rückkehr über die 1,35 ist nur in dem Fall wahrscheinlich, wenn die 1,3520 wieder zurückerobert wird und als Unterstützung hält. Dann wäre ein Angriff auf >1,3600 auf der Agenda. Im Gegenzug sollte es bei ungebrochener Abwärtsbewegung als nächstes zur 1,3410 gehen, wo der Euro aber gut unterstützt ist. Unterhalb von 1,3400 dreht derpositive Bias auf neutral, weshalb in diesem Bereich erst einmal zur Vorsicht geraten wird.

Morgen erwarten wir Daten aus Europa zur Kreditvergabe im August, sowie die endgültige Schätzung des US-BIP für das 2.Quartal, neue Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und bevorstehende Hausverkäufe.

Am Freitag stehen noch die privaten US-Haushalte imFokus. Sowohl die Ausgaben als auch das Verbrauchervertrauen der privaten Haushalte könntenuns wieder Bewegungen bringen. Von Seiten der Politik kommen auch keine wirkliche Treiber in den Markt, die Bewegungen befeuern. Zwar brodeln einige Punkte (Irland, EZB-Bankenaufsicht, Troika in GR), diese taugen aber momentan nicht dazu medialen "Spin" zu erzeugen.Die letzten Konjunkturdaten zeigten ein gemischtes Bild, tendieren in Summe aber etwas schwächer als erwartet.

Einen weiteren Anstieg gab es beim deutschen Ifo-Index, der aber trotzdem Enttäuschung brachte, da mit besseren Werten gerechnet wurde. Im September hat sich der Index den fünften Monat in Folge verbessert. Der Geschäftsklimaindex markiertemit 107,7 einen Zuwachs von 0,1 Punkten gegenüber dem Vormonat.

Die aktuellen Bedingungen wurden dagegen etwas schlechter bewertet. Hier lag der Wert mit 114,4 im Gegensatz 0,6% tiefer als zuvor. In vielenwichtigen Industriebereichen ist die Bewertung der aktuellen Lage gesunken, dafür sind die Erwartungen gestiegen.

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Das Verbrauchervertrauen nach Lesart des ConferenceBoards fiel im September auf 79,7 nach 81,8 im August und damit den zweiten Monat in Folge. Die Erwartungen wurden dabei mit 84,1 (zuvor 89,0) und die gegenwärtige Situation mit 73,2 (70,9) bewertet. Besonders die Sorgen um den Jobmarkt trübten die Verbraucherstimmung bei der Umfrage.

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Der Case-Shiller Hauspreisindex tendierte etwas verbessert und konnte im Juli von 12,1 auf 12,4 zulegen. Auch der Fed Index für den Bezirk Richmond wurde etwas verbessert präsentiert. Der Index konnte von 14 auf 15 Punkte im September anziehen.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.3400 -30 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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