Überlegungen zur Intervention vom 1. Oktober 2013 im Gold und Silbermarkt: Die Interventionskraft erlahmt
07.10.2013 | Rolf Nef
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Aufgrund dieser Intervention sank der Goldpreis innerhalb von zwei Stunden von1330 $US auf 1285 $US. Am 2. Oktober fiel er nochmals bis auf 1280 $ und erholte sich dann auf 1320 $. Offensichtlich hat der physische Markt die Schwäche für Käufe genutzt, denn der physische Markt ist sehr ausgetrocknet. Grafik 1 zeigt Referenzahlen für den Londoner Markt. Die Londoner Marktorganisation erhebt keine Umsatzzahlen für die Öffentlichkeit, sondern stützt sich auf sog. Transfers. Ein Transfer ist der am Ende des Tages durchgeführte Nettoausgleich aller Transaktionen derjenigen Marktteilnehmer, die über ein eigenes Lagerhaus verfügen, denn es gibt kein zentrales Lagerhaus wie z.B. bei Wertschriften. Die Statistik wird auch stets verspätet veröffentlicht. Trotzdem lässt sich vieles sagen.
So ist das tägliche Volumen der Transfers in Mio. Unzen (oberste Grafik) auf allzeithöchst, obwohl der Preis bis in den Juni gefallen ist. Das Volumen in Dollars hat das noch nicht erreicht, weil der Preis noch tief ist (mittlere Grafik). Die Anzahl Transfers hat seit April 2013 massiv zugenommen. Das alles bedeutet nichts anderes, als dass im physischen Londoner Markt hohe Aktivität ist. Das ist auch nicht wunderlich, wenn man die Importe von China sieht (Grafik 2).
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Grafik 1: Londoner physischer Markt
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Grafik 2: Chinas Goldimporte
Aber ebenso herrscht am Comex - dem eigentlichen Terminmarkt - hohe physische Aktivität: das Lagerhaus für Lieferungen ist leergefegt (Grafik 3). In kurzer Zeit ist der Bestand von 3 Mio Unzen auf 0,76 Mio. abgesunken, also etwa eine Mrd. $US, ein fast läppischer Betrag in den heutigen Märkten. Wahrschinlich ging alles nach China. Warum wird das Lager nicht aufgestockt? Dann muss Gold im freien Markt gekauft werden und der Preis steigt. Der Comex war der letzte Puffer, der die Goldkäufe noch befriedigen konnte, ohne dass es zu Preisavancen kam.
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Grafik 3: Für Lieferung bereites Gold im Comex