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Günstige Goldaktien (Teil 5)

16.10.2013  |  Adam Hamilton
Goldaktien erfahren weiterhin allgemeine Geringschätzung, da sie unter dem extremen Pessimismus leiden. Das hat ihre Aktienpreise deutlich gedrückt, auf extrem unterbewertete Kursstände, die wirklich von Grund auf absurd sind. Der gesamte Sektor wird derzeit gehandelt, als wäre der Goldpreis bei weniger als einem Drittel seines aktuellen Wertes! Diese massive Abkopplung eröffnet riesige Möglichkeiten für beherzte Querdenker, die den Mut gefunden haben, niedrig zu kaufen, wenn nur wenige andere dies tun würden.

Für buchstäblich tausende von Jahren galt Gold auf dem gesamten Planeten als unverzichtbare Anlage. Es war wie Tolkiens Einer Ring des Geldes und beherrschte alle nationalen Währungen, die jemals erschaffen worden waren. Es war wesentlich für die Vermögenssicherung und für ein vielfältiges Portfolio, ganz zu schweigen vom Schutz gegen Inflation und den Kapitalgewinnen. Das natürliche Verlangen der Menschen nach Gold hat die Weltgeschichte bedeutend beeinflusst, es gibt einfach nichts vergleichbares.

Da Gold überall und zu jeder Zeit teuer und wertvoll ist, werden auch die Unternehmen, die es mühevoll dem Schoß der Erde entreißen, hoch bewertet. Durch ihre harten Anstrengungen gewinnen sie einen außergewöhnlichen, seltenen und begrenzten Rohstoff von großem Wert, deswegen überschlagen sich Investoren normalerweise, um Anteile dieser Unternehmen zu besitzen. Das extreme Ausmaß ihrer Unbeliebtheit bei Investoren derzeit ist weit abseits der Norm, es handelt sich sogar um eine so noch nie gesehene Anomalie.

Dieser unglaublich irrationale Hyperpessimismus hat die Goldaktien auf Kursniveaus gezwungen, die so weit unter der fundamentalen Realität liegen, dass man es nicht glauben will. Für jeden Aktienmarkt gilt, dass die einzelnen Aktienpreise im Grunde eine direkte Funktion der Gewinne sind, die das jeweils dahinterstehende Unternehmen generiert. Goldaktien machen da keinen Unterschied. Wie jeder andere Sektor auch, werden sie sich schließlich bei einem angemessenen Vielfachen ihrer zugrundeliegenden Gewinne einpendeln.

Und in der Goldabbaubranche ist der Preis des Goldes ganz offensichtlich der bei weitem wichtigste Faktor für die Wirtschaftlichkeit. Der Bau neuer Minen ist unvorstellbar kapitalintensiv, deshalb werden die Kosten für die Goldgewinnung von jeder Lagerstätte größtenteils festgelegt, wenn die Mine geplant und gebaut wird. Folglich spiegelt sich jeder Anstieg des Goldpreises direkt in höheren Gewinnen wider, die wesentlich schneller wachsen als der Goldpreis zulegt, auf Grund der Hebelwirkung, die die festen Abbaukosten entfalten.

Wie ich letzte Woche in einem Essay über das törichte Vogelstrauß-Verhalten von Goldaktieninvestoren erklärt habe, die ihren Kopf ausgeschaltet haben, um sich dem pessimistischen Gruppendenken zu beugen, werden Goldaktien zu völlig absurden Preisen gehandelt. Der führende HUI-Index für Goldaktien war das erste Mal vor ganzen zehn Jahren auf einem Stand wie heute, damals lagen Gold und Silber bei fast nur 385 $ bzw. 5,25 $. Da die Edelmetalle jetzt wesentlich höher stehen, ergibt solch ein Stand heutzutage überhaupt keinen Sinn.

Die einfachste Möglichkeit, um diese massive, zugrundeliegende Abkopplung zu verstehen, ist ein Blick auf die Goldaktien relativ zum Preis des Goldes, von dem die Gewinne und somit der endgültige Aktienpreis abhängen. Das Verhältnis von HUI zu Gold ist die bevorzugte Methode dafür, ein Thema, dem ich mich schon seit vielen Jahren widme. Auf einzigartige Weise erfasst dieses Verhältnis die grundlegende Absurdität der heutigen Goldaktienpreise und die daraus resultierenden, unvorstellbaren Gelegenheiten.

Diese erste Grafik zeigt das HUI-Gold-Verhältnis (HGR) in blau über dem HUI allein in rot. Unter den vielen Grafiken, die wir bei Zeal erstellt haben, gehört diese zu meinen Favoriten. Erfolgreiches Investieren erfordert es, zuerst niedrig zu kaufen um später hoch verkaufen zu können und die aktuellen Goldaktienkurse bieten eine der besten Gelegenheiten, niedrig zu kaufen, die ich jemals gesehen habe. Kein Sektor ist jemals billiger, als zu dem Zeitpunkt, wenn fast alle davon ausgehen, dass er für immer weiter fallen wird!

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Erst diese Woche fiel das HUI/Gold-Verhältnis auf 0,166. Mit anderen Worten, der führende Index für Goldaktien handelte bei nur 16,6% des Goldpreises. So tief ist das Verhältnis in 12,8 Jahren nicht gefallen, das ist sogar weit unter dem Extrem der Aktienpanik 2008 von 0,207. Gehen wir 12,8 Jahre zurück, befinden wir uns im Januar 2001, als der Goldpreis bei 265 $ vor sich hin vegetierte und der säkulare Goldbullenmarkt in den nächsten Monaten nicht einmal beginnen würde!

Die Auswirkungen dieser Tatsache für Investoren sind atemberaubend. Die Goldaktien sind heute so unbeliebt wie am Ende eines jahrzehntelangen, brutalen säkularen Bärenmarkts. Die Goldaktien sind heute so unbeliebt wie zu dem Zeitpunkt, als der HUI seinen herausragenden bullischen Ansturm von 1664% zwischen November 2000 und September 2011 gerade erst begann. Goldaktien waren fast während des gesamten, äußerst lohnenden säkularen Bullenmarkts buchstäblich nie zuvor billiger!

Heute können kluge, Kontra-Investoren Goldaktien zum selben Preis, relativ zu Gold, kaufen, der das letzte Mal in den allerersten Monaten eines außergewöhnlichen, 10,8-jährigen Bullenverlaufs zu sehen war, als sie das in sie investierte Kapital nahezu um das 18-fache vermehrten. Wer würde eine solche Gelegenheit nicht wahrnehmen? Es scheint, als habe die extreme Stimmungsanomalie, die die Goldaktien derzeit bedrängt, den gesamten säkularen Bullenmarkt der Goldaktien für nichtig erklärt und die Aktienkurse komplett zurückgesetzt.

Diese enorme Anomalie in der Preisbildung ist das Ergebnis der pessimistischsten Einstellung, die man sich überhaupt vorstellen kann. Investoren haben Goldaktien völlig aufgegeben und sich selbst überzeugt, dass sich Goldaktien nie wieder erholen. Das hat zu einem Teufelskreis geführt. Entmutigte Investoren verschleudern ihre Goldaktien, wodurch der Preis fällt. Das steigert den allgemeinen Pessimismus noch mehr, weshalb noch mehr Investoren aufgeben und überstürzt den Rückzug antreten.

Ich verstehe zweifellos den brutalen psychologischen Druck, den der diesjährige Extremverkauf auf Investoren von Goldaktien ausgeübt hat. Diese Woche muss der HUI einen Jahresverlust von bislang 50,6% verzeichnen auf Grund des 22%igen Verlustes von physischem Gold. Und es ist nicht so, als wären Goldaktien besonders teuer gewesen, bevor 2013 die so noch nie gesehene GLD-Massenabzüge einsetzten und die erzwungenen Liquidationen von Gold-Futures, ausgelöst durch die Entkopplung des Aktienmarktes durch die Fed - sie waren schon damals billig.




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