Hellmeyer: "Welt sollte sich über Ent-Amerikanisierung Gedanken machen"
18.10.2013 | DAF
Rettung in letzter Minute. Republikaner und Demokraten haben sich in den USA auf einen Kompromissvorschlag geeinigt. Damit ist die drohende Staatspleite vorerst abgewendet. Durch den Kompromiss kann die Regierung weiter bis zum 7. Februar neue Schulden aufnehmen. Wie dies nun einzuschätzen ist, das besprechen wir mit Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank.
Bei Hellmeyer mischt sich neben der Freude auch noch Skepsis dazu: "Es wurde nur ein Minimal-Kompromiss geschlossen". Er rät dem Land, ähnlich wie die Eurozone zu handeln und in eine nachhaltige fiskalische Strukturpolitik einzutreten. Doch sieht er ein gewaltiges Problem: "Es gibt einen Bruch in der Gesellschaft". Daher hält er den Vorschlag aus China nicht für ganz abwegig: "Die Welt sollte sich Gedanken machen, ob der Vorschlag der Chinesen, eine Ent-Amerikanisierung des Weltfinanz- und Weltwirtschaftssystems nicht zwingend erforderlich ist, um die Nachhaltigkeit und Kalkulierbarkeit im System aufrecht zu erhalten".
Doch nicht nur die US-Krise stand am Mittwoch im Vordergrund. Auch das Beige Book der US-Notenbank FED wurde veröffentlicht. Die Aussagen können aber nicht exakt gedeutet werden: "Aufgrund des shutdowns gab es nicht alle Daten. Aber insgesamt war es ein Ausdruck einer unterproportionalen Ökonomie, die keine Grundlage hergibt, dass die FED sich zügig Richtung Tapering bewegt", so Hellmeyer. Auch die laufende Quartalsbilanz stehe aus seiner Sicht zu sehr unter dem Zeichen der Politik, dass hier positive Überraschungen zu erwarten wären: "Q3 hake ich vor diesem Hintergrund ab".
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© DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG
Bei Hellmeyer mischt sich neben der Freude auch noch Skepsis dazu: "Es wurde nur ein Minimal-Kompromiss geschlossen". Er rät dem Land, ähnlich wie die Eurozone zu handeln und in eine nachhaltige fiskalische Strukturpolitik einzutreten. Doch sieht er ein gewaltiges Problem: "Es gibt einen Bruch in der Gesellschaft". Daher hält er den Vorschlag aus China nicht für ganz abwegig: "Die Welt sollte sich Gedanken machen, ob der Vorschlag der Chinesen, eine Ent-Amerikanisierung des Weltfinanz- und Weltwirtschaftssystems nicht zwingend erforderlich ist, um die Nachhaltigkeit und Kalkulierbarkeit im System aufrecht zu erhalten".
Doch nicht nur die US-Krise stand am Mittwoch im Vordergrund. Auch das Beige Book der US-Notenbank FED wurde veröffentlicht. Die Aussagen können aber nicht exakt gedeutet werden: "Aufgrund des shutdowns gab es nicht alle Daten. Aber insgesamt war es ein Ausdruck einer unterproportionalen Ökonomie, die keine Grundlage hergibt, dass die FED sich zügig Richtung Tapering bewegt", so Hellmeyer. Auch die laufende Quartalsbilanz stehe aus seiner Sicht zu sehr unter dem Zeichen der Politik, dass hier positive Überraschungen zu erwarten wären: "Q3 hake ich vor diesem Hintergrund ab".
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