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Einkaufmanagerindizes sieht Wachstum in Euroland - Euro bleibt gefragt

25.10.2013  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute (07.357 Uhr) bei 1.3818, nachdem Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden im europäischen Geschäft bei 1.3765 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 97.10. In der Folge notiert EUR-JPY bei 134.10, während EUR-CHF bei 1.2305 oszilliert.

Der Tag der Einkaufmanagerindizes wurde ein Rohrkrepierer oder - anders ausgedrückt - ein "non-event". Unbeeindruckt von unter den Erwartungen liegenden Markit-Indizes konnte EUR/USD die 1,3800-Marke verteidigen.

Die wichtigste Nachricht war trotz der schwächer als zuvor ausgefallenen Zahlen: Die Eurozone ist auf Expansionskurs. In den beiden größten Volkswirtschaften der Eurozone verlangsamte sich das Wachstum. Positiv ist aber der Umstand, dass die Mischindizes (composite), die die beiden Subindizes Produktion und Dienstleistungen zusammenfassen, seit nunmehr vier Monaten im Bereich der Expansion liegen, das heißt oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Eine zunehmende Dynamik, die für den Beginn des Jahres 2014 prognostiziert wird, ist zu diesem Zeitpunkt nicht auf den Indizes ablesbar, aber das Wachstum wird dagegen von mehreren Schultern als in den letzten Monaten getragen. Diese Zahlen sind noch nicht endgültig. Diese "flash-Zahlen" werden zu einem späteren Zeitpunkt noch um Zahlen aus Italien und Spanien ergänzt. Dann wird sich das aktuelle Bild um den Ausblick und Stimmungslage in Europa noch weiter fassen lassen. Einkaufmanagerindizes (PMI) im Überblick:

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Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren auch in der vergangenen Woche schwach. Die Zahl fiel im Vergleich zur Vorwoche um 12.000 auf 350.000 Anträge, konnte aber die Erwartungen nicht erfüllen. Analysten hatten im Vorfeld mit 340.000 Neuanträgen gerechnet. Das fragile Bild, das der Arbeitsmarkt zuletzt vermittelte, konnte nicht verändert werden.

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Die Erwartung, dass die FED gezwungen sein wird, mindestens in diesem Jahr die Geldschleusen geöffnet zu halten, verfestigt sich immer mehr angesichts der Arbeitsmarkt- und Wachstumslage in den USA. Vor dem Hintergrund, dass der Etatstreit um den Jahreswechsel wieder in den Fokus rückt, scheint es zumindest nach dem derzeitigen Sachstand (kein Abrücken der politischen Positionen) auch nicht übermäßig wahrscheinlich zu sein, dass bereits im ersten Quartal 2014 die erste Reduktion der Überschussliquidität von derzeit 85 Mrd. USD pro Monat erfolgen kann.

Dieser Umstand ist momentan maßgeblich für die USD-Schwäche. So lange kein Licht am Ende des billigen Geld-Tunnels zu sehen ist, bleiben Rücksetzer bei EUR/USD unwahrscheinlich. So sollten die heute anstehenden Daten - auch bei Enttäuschungspotenzial - besonders bei der Kreditvergabe im Euroraum sowie dem Ifo-Index den Euro nicht nachhaltig belasten. Im Gegenteil, die Dynamik über 1,3800 macht einen Anstieg auf 1,3850 wahrscheinlicher, wenn die Zahlen positiv überraschen.

Kurzfristige Eingriffe in die Wechselkursentwicklung durch Verbalmanöver der EZB stehen erst einmal nicht auf dem Plan. Die EZB bleibt gelassen und verweist auf die Kursentwicklung der letzten Jahre. EUR/USD-Kurse von 1,3800 sind hier inmitten der Bandbreite. In den vergangenen Tagen nutzten viele Unternehmen (u.a. SAP, Bechtle) die öffentliche Aufmerksamkeit um auf mögliche negative Wechselkurseffekte in den kommenden Quartalen hinzuweisen.

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Dagegen sollten die heute Nachmittag anstehenden US-Zahlen keine größeren Auswirkungen auf die Wechselkurse mit sich bringen. Die Notenbankpolitik überlagert die regulären Frühindikatoren. Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein nachhaltiges Unterschreiten der Unterstützung bei 1.3620 - 1.3650 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!

© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



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