Globale Trends bei der Goldförderung (Teil 3)
07.11.2013 | Scott Wright
Im Jahr 2012 wurde mehr Gold aus der Erde gewonnen als jemals zuvor in der Geschichte. Und trotz der anomalen Goldpanik 2013, die die Bergbauindustrie erschüttert hat, wird für das fünfte Jahr in Folge ein Produktionsanstieg erwartet. Der jüngste Explorationszyklus trägt ohne Zweifel Früchte. Und es ist äußerst interessant, die geographischen Trends dieser Ernte zu betrachten.
Der Goldbullenmarkt in den letzten Jahren brachte die Minengesellschaften dazu, die Welt auf der Suche nach dem Alten Metall der Könige zu durchkämmen. Und während des Verlaufs dieses Bullenmarktes suchten sie tatsächlich weit und breit nach diesem Glanz. Jetzt ist nicht mehr nur eine kleine Handvoll von Ländern für den Großteil der Produktion verantwortlich, das Minenangebot ist wirklich eine globale Angelegenheit geworden.
Bedeutende Produzenten von vor zehn Jahren sind einfach nicht mehr so wichtig. Ihr Anteil wird immer kleiner, nicht nur durch Rückgänge ihrer eigenen Produktion sondern durch Zuwächse anderer Länder. Ehemalige Mittelfeld-Produzenten lassen jetzt ihre Muskeln spielen als wichtige Akteure. Und Länder, die vor nicht allzu langer Zeit nicht eine kommerzielle Mine besaßen, sind jetzt ein Teil der Branche.
Erst Mitte der 1990er waren die Großen Drei, Südafrika, die USA und Australien gemeinsam für über die Hälfte der globalen Goldminenproduktion verantwortlich. Erstaunlicherweise beträgt ihr Anteil jetzt weniger als ein Viertel (24% letztes Jahr). Und falls die Trends anhalten, die wir in den letzten Jahren beobachten konnten, wird ihr Anteil weiter schrumpfen. Wie Sie in der unten stehenden Grafik sehen können, sind das nicht mehr die Goldfördertrends wie zu Muttis Zeiten.
Dank der jährlichen, länderspezifischen Produktionsdaten der US Geological Survey können wir wertvolle Einblicke in die globalen Fördertrends für Gold erhalten. In dieser Grafik vereine ich die Daten der zwölf größten Produzenten der Welt. Zuerst gebe ich ihr reines Volumen für 2012 in Tonnen an. Und dann verzeichne ich ihre jeweiligen Wachstums- bzw. Schrumpfungsraten im Verlauf des säkularen Goldbullenmarktes.
Da die Gesamtproduktionen dieser Länder so weit auseinander gehen, habe ich sie alle für 2001 auf 100 indexiert, um ihre Trends besser in einer Grafik aufzuzeigen und vergleichen zu können. Fall ein Land bei 125 steht, ist seine Goldproduktion um 25% gestiegen seit 2001. Falls es bei 75 steht, ist die Produktion um 25% gesunken seit 2001.
China: Die Großen Drei für Gold (Südafrika, die USA und Australien) waren für eine lange Zeit die Großen Drei. Kein anderes Land produzierte auch nur annähernd so viel, wie jedes dieser Länder abwarf. Ein weiteres Land wartete jedoch bereits im Schatten. Und 2007 überrannte es die Großen Drei mit einem Schlag.
China stieg von Platz vier im Jahr 2006 auf die Topposition in 2007. Und wie Sie sehen können, hat es seitdem nicht zurückgeschaut. Seit 2001 hat China seine Produktion verdoppelt auf geschätzte 370 t im vergangenen Jahr. Das Land produziert derzeit erstaunlich 120 t mehr als der nächstplatzierte Produzent. Das Land des Goldes klingt momentan wesentlich passender als das Land der Drachen.
Interessanterweise sind die wichtigste Quelle für Chinas großen Produktionszuwachs tausende neuer, kleiner Minen. Dank günstiger Arbeits- und Materialkosten vereint mit grundsätzlich lockeren Regelungen, ist es nicht zu schwierig, einen Minenbetrieb in diesem Land aufzubauen.
Und wir können davon ausgehen, dass China seine steile Wachstumskurve auch in nächster Zeit fortführen wird. China erschließt langsam seine größtenteils unzureichend explorierten Goldstrukturen und zwar nicht nur auf eigene Faust sondern auch mit internationaler Unterstützung. Zahllose weitere kleinere Minen, die in inländischer Hand sind, werden an den Start gehen, wenn der Goldpreis hoch bleibt. Und ausländische Minengesellschaften werden ohne Zweifel die Entwicklung größerer Operationen vorantreiben.
Ein weiterer Pluspunkt für China ist, dass es seine Produktion niemals seine Nachfrage übersteigen wird. Die Einwohner Chinas haben eine tiefe, kulturelle Verbundenheit zu Gold und die Regierung hat einen starken Anreiz, Kapitalreserven in das physische Metall umzuwandeln. China hat 2012 nicht nur die 370 t inländisch produziertes Gold selbst konsumiert, sondern über 800 t zusätzliches Gold importiert (über Hongkong). Und da sich das Land solche absoluten Niedrigpreise nicht entgehen lässt, werden Chinas Goldimporte 2013 wahrscheinlich 1.000 t übersteigen (wodurch es Indien als weltgrößten Konsumenten ablösen würde).
Australien: 2001 war Australien für 11% der weltweiten Goldproduktion verantwortlich. Aber dank eines 12%igen Rückgangs des Volumens innerhalb der letzten elf Jahre, zusammen mit einem Anstieg andernorts, ist die derzeitige Nummer 2 der Welt jetzt für 9% der globalen Menge verantwortlich.
Australien war lange Zeit ein Goldgigant. Und sein moderater Rückgang bisher im Bullenmarkt ist eigentlich gar nicht so schlimm, bedenkt man die Kürzung von Explorationsausgaben und die explodierenden Betriebskosten in den letzten Jahren. Tatsächlich hat sich Australiens Goldproduktion gut erholt seit dem 2008er Tiefstand von 215 t (16% gestiegen), ein Stand, der seit Ende der 1980er nicht mehr erreicht worden war.
Mit Blick auf die Zukunft wird Australien vermutlich weitere Produktionsrückgänge erfahren, auf Grund des Mangels an ausreichend geplanter Entwicklung. Wenn die Minen erschöpft sind bzw. durch niedrige Goldpreise bedingt geschlossen werden, gibt es nicht genug Ersatz, um das derzeitige Level aufrecht zu erhalten. Australien könnte fähig sein, dies für eine Weile einzudämmen, da einige der größeren Minen auf die Erschließung höhere Gehalte abzielen, um Gewinne zu machen, aber das ist nur eine kurzfristige Lösung.
USA: Zur Jahrhundertwende waren die USA für 14% der globalen Goldproduktion verantwortlich. Der zweiter Platz hinter Südafrika war sicher und unangefochten. Aber seit dem Spitzenwert 1998 mussten die USA einen Rückgang des Produktionsvolumens beobachten. Kurz nach diesem Höchstwert wurde das Land von Australien überholt. Und seit 2001 ist die Produktion alarmierende 31% auf ein Level zurückgegangen, das seit 1988 nicht mehr erreicht worden war.
Die USA waren 2012 immer noch für etwa 9% der Gesamtförderung verantwortlich. Aber die Tatsache, dass die Produktion um erschreckende 136 t gesunken ist seit dem Höhepunkt, spricht deutlich für die strukturellen Probleme der Goldbergbaubranche des Landes.
Der Goldbullenmarkt in den letzten Jahren brachte die Minengesellschaften dazu, die Welt auf der Suche nach dem Alten Metall der Könige zu durchkämmen. Und während des Verlaufs dieses Bullenmarktes suchten sie tatsächlich weit und breit nach diesem Glanz. Jetzt ist nicht mehr nur eine kleine Handvoll von Ländern für den Großteil der Produktion verantwortlich, das Minenangebot ist wirklich eine globale Angelegenheit geworden.
Bedeutende Produzenten von vor zehn Jahren sind einfach nicht mehr so wichtig. Ihr Anteil wird immer kleiner, nicht nur durch Rückgänge ihrer eigenen Produktion sondern durch Zuwächse anderer Länder. Ehemalige Mittelfeld-Produzenten lassen jetzt ihre Muskeln spielen als wichtige Akteure. Und Länder, die vor nicht allzu langer Zeit nicht eine kommerzielle Mine besaßen, sind jetzt ein Teil der Branche.
Erst Mitte der 1990er waren die Großen Drei, Südafrika, die USA und Australien gemeinsam für über die Hälfte der globalen Goldminenproduktion verantwortlich. Erstaunlicherweise beträgt ihr Anteil jetzt weniger als ein Viertel (24% letztes Jahr). Und falls die Trends anhalten, die wir in den letzten Jahren beobachten konnten, wird ihr Anteil weiter schrumpfen. Wie Sie in der unten stehenden Grafik sehen können, sind das nicht mehr die Goldfördertrends wie zu Muttis Zeiten.
Dank der jährlichen, länderspezifischen Produktionsdaten der US Geological Survey können wir wertvolle Einblicke in die globalen Fördertrends für Gold erhalten. In dieser Grafik vereine ich die Daten der zwölf größten Produzenten der Welt. Zuerst gebe ich ihr reines Volumen für 2012 in Tonnen an. Und dann verzeichne ich ihre jeweiligen Wachstums- bzw. Schrumpfungsraten im Verlauf des säkularen Goldbullenmarktes.
Da die Gesamtproduktionen dieser Länder so weit auseinander gehen, habe ich sie alle für 2001 auf 100 indexiert, um ihre Trends besser in einer Grafik aufzuzeigen und vergleichen zu können. Fall ein Land bei 125 steht, ist seine Goldproduktion um 25% gestiegen seit 2001. Falls es bei 75 steht, ist die Produktion um 25% gesunken seit 2001.
China: Die Großen Drei für Gold (Südafrika, die USA und Australien) waren für eine lange Zeit die Großen Drei. Kein anderes Land produzierte auch nur annähernd so viel, wie jedes dieser Länder abwarf. Ein weiteres Land wartete jedoch bereits im Schatten. Und 2007 überrannte es die Großen Drei mit einem Schlag.
China stieg von Platz vier im Jahr 2006 auf die Topposition in 2007. Und wie Sie sehen können, hat es seitdem nicht zurückgeschaut. Seit 2001 hat China seine Produktion verdoppelt auf geschätzte 370 t im vergangenen Jahr. Das Land produziert derzeit erstaunlich 120 t mehr als der nächstplatzierte Produzent. Das Land des Goldes klingt momentan wesentlich passender als das Land der Drachen.
Interessanterweise sind die wichtigste Quelle für Chinas großen Produktionszuwachs tausende neuer, kleiner Minen. Dank günstiger Arbeits- und Materialkosten vereint mit grundsätzlich lockeren Regelungen, ist es nicht zu schwierig, einen Minenbetrieb in diesem Land aufzubauen.
Und wir können davon ausgehen, dass China seine steile Wachstumskurve auch in nächster Zeit fortführen wird. China erschließt langsam seine größtenteils unzureichend explorierten Goldstrukturen und zwar nicht nur auf eigene Faust sondern auch mit internationaler Unterstützung. Zahllose weitere kleinere Minen, die in inländischer Hand sind, werden an den Start gehen, wenn der Goldpreis hoch bleibt. Und ausländische Minengesellschaften werden ohne Zweifel die Entwicklung größerer Operationen vorantreiben.
Ein weiterer Pluspunkt für China ist, dass es seine Produktion niemals seine Nachfrage übersteigen wird. Die Einwohner Chinas haben eine tiefe, kulturelle Verbundenheit zu Gold und die Regierung hat einen starken Anreiz, Kapitalreserven in das physische Metall umzuwandeln. China hat 2012 nicht nur die 370 t inländisch produziertes Gold selbst konsumiert, sondern über 800 t zusätzliches Gold importiert (über Hongkong). Und da sich das Land solche absoluten Niedrigpreise nicht entgehen lässt, werden Chinas Goldimporte 2013 wahrscheinlich 1.000 t übersteigen (wodurch es Indien als weltgrößten Konsumenten ablösen würde).
Australien: 2001 war Australien für 11% der weltweiten Goldproduktion verantwortlich. Aber dank eines 12%igen Rückgangs des Volumens innerhalb der letzten elf Jahre, zusammen mit einem Anstieg andernorts, ist die derzeitige Nummer 2 der Welt jetzt für 9% der globalen Menge verantwortlich.
Australien war lange Zeit ein Goldgigant. Und sein moderater Rückgang bisher im Bullenmarkt ist eigentlich gar nicht so schlimm, bedenkt man die Kürzung von Explorationsausgaben und die explodierenden Betriebskosten in den letzten Jahren. Tatsächlich hat sich Australiens Goldproduktion gut erholt seit dem 2008er Tiefstand von 215 t (16% gestiegen), ein Stand, der seit Ende der 1980er nicht mehr erreicht worden war.
Mit Blick auf die Zukunft wird Australien vermutlich weitere Produktionsrückgänge erfahren, auf Grund des Mangels an ausreichend geplanter Entwicklung. Wenn die Minen erschöpft sind bzw. durch niedrige Goldpreise bedingt geschlossen werden, gibt es nicht genug Ersatz, um das derzeitige Level aufrecht zu erhalten. Australien könnte fähig sein, dies für eine Weile einzudämmen, da einige der größeren Minen auf die Erschließung höhere Gehalte abzielen, um Gewinne zu machen, aber das ist nur eine kurzfristige Lösung.
USA: Zur Jahrhundertwende waren die USA für 14% der globalen Goldproduktion verantwortlich. Der zweiter Platz hinter Südafrika war sicher und unangefochten. Aber seit dem Spitzenwert 1998 mussten die USA einen Rückgang des Produktionsvolumens beobachten. Kurz nach diesem Höchstwert wurde das Land von Australien überholt. Und seit 2001 ist die Produktion alarmierende 31% auf ein Level zurückgegangen, das seit 1988 nicht mehr erreicht worden war.
Die USA waren 2012 immer noch für etwa 9% der Gesamtförderung verantwortlich. Aber die Tatsache, dass die Produktion um erschreckende 136 t gesunken ist seit dem Höhepunkt, spricht deutlich für die strukturellen Probleme der Goldbergbaubranche des Landes.