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Überwiegend positive Konjunkturdaten auf globaler Ebene

02.12.2013  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3602 (07.46 Uhr), nachdem im asiatischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3581 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 102.43. In der Folge notiert EUR-JPY bei 139.30 EUR-CHF oszilliert bei 1.2312.

Die Nachrichtenlage aus der Eurozone belegt sowohl Erfolge der Reformpolitik als auch die Notwendigkeit für weitere Anpassungen. Mithin nimmt die Krise in ihrer Dynamik ab, sie ist jedoch nicht vorbei. Griechenlands Sanierungserfolge werden nun auch von Moody’s durch eine geringfügige Heraufstufung anerkannt. Damit bleibt Griechenland jedoch in der Bewertung durch die drei maßgeblichen Agenturen auf "Ramschniveau. Gleichzeitig verzögert sich voraussichtlich der nächste Besuch der Troika, da Griechenland das von der Troika angestrebte Reformprogramm 2014 angeblich in Teilen verweigert. Ergo gibt es Lichtblicke, aber eben auch Schatten. Die OECD konstatiert, dass Deutschland Zukunft verfrühstückt. Während Deutschland in Teilen Reformen von 2004 zurücknimmt, fordert Deutschland innerhalb der Eurozone weiter aggressive Reformmaßnahmen in den Problemländern. Strukturveränderungen haben immer Konjunkturfolgen. Was heißt das für den Zeitraum nach 2015 in der Rollenverteilung der Eurozone?

Belgien senkt die Stromsteuer, um die Konjunktur anzukurbeln. Damit macht Belgien eine attraktive Angebotspolitik in einer Grenzlage zu dem Hochpreisenergieland Deutschland. Spanien hat ursprünglich eingeplante Finanzhilfen für die heimische Energiebranche überraschend gestoppt. Damit solle sichergestellt werden, dass das Haushaltsdefizit nicht ausufere, teilte das Finanzministerium am Samstag mit. Die Wege, die innerhalb der Eurozone beschritten werden, unterscheiden sich. Frankreich fällt innerhalb der Eurozone mangels Arbeitsmarktreformen und administrativen Reformen zurück. Die Reformländer sind grundsätzlich auf einem guten Kurs. Deutschland zehrt von den Strukturreformen vor 10 Jahren und ruht sich bei leicht konsumtiven Tendenzen aus.

China, die zweitgrößte Wirtschaft der Welt, setzt weiter positive Akzente. Die chinesische Industrie setzt ihren Wachstumskurs fort. Der offizielle Einkaufsmanagerindex verharrte im November bei 51,4 Punkten, wie das Nationale Statistikamt am Sonntag mitteilte. Analysten hatten einen leichten Rückgang auf 51,1 Punkte erwartet. Der Index hatte bereits im Oktober mit 51,4 Zählern den höchsten Stand seit eineinhalb Jahren markiert.

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Die Verbraucherpreise der Eurozone legten laut vorläufiger Berechnung per Berichtsmonat November um +0,9% nach zuvor +0,7% zu. Die Prognose lag bei 0,8%. Damit wird der Deflationsdebatte ein Stück weit der Boden entzogen. Entscheidend sind rückläufige Energiepreise für das gegenwärtig entspannte Preisniveau. In diesem Sektor (exogen) ergab sich ein Preisrückgang im Jahresvergleich um -1,1% nach zuvor -1,7%.

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Die Arbeitslosenrate der Eurozone sank per Oktober erstmalig seit mehr als zwei Jahren. Die Quote fiel von dem historischen Höchststand bei 12,2% im Vormonat auf aktuell 12,1%. Die Tendenz erfreut, das Niveau ist unverändert prekär. Bisher hat sich die leicht positive konjunkturelle Tendenz nicht entscheidend am Arbeitsmarkt ausgewirkt. Hinsichtlich der Tatsache, dass der Arbeitsmarkt ein nachlaufender Wirtschaftssektor ist, ist das nicht verwunderlich. Positives Potential baut sich aktuell auf.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EURUSD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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