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US-Arbeitsmarktbericht im Zentrum der Aufmerksamkeit

06.12.2013  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3658 (07.53 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3544 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 102.15. In der Folge notiert EUR-JPY bei 139.50. EUR-CHF oszilliert bei 1.2258.

Wir freuen uns sehr, dass unsere positiven Konjunkturerwartungen per 2014 von diversen Seiten geteilt werden. Die aktuellen Prognoseanpassungen des UK, Deutschlands oder der Eurozone weisen die Richtung.

Erfreulich und entscheidend ist die Tatsache, dass die konjunkturell bedingten öffentlichen Haushaltsdefizite stärker als bisher unterstellt sinken werden. Die Länder der Eurozone, die die strukturellen Haushaltsdefizite deutlich reduzierten, sollten besonders stark profitieren können.

Die EZB hat wie erwartet weder in der Zinspolitik noch in der Liquiditätspolitik neue Akzente gesetzt. Wir halten diesen Ansatz einer ruhigen Hand nach der jüngsten Unruhe für angemessen.

Die Veränderung der Stabprojektionen für das Wachstum per 2014/2015 stimmen in der Richtung. Das Delta zu unserer Prognose bei 1,5% per 2014 liegt derzeit bei 0,4% (EZB 2014 1,1%). Die Teuerungsrate soll nach aktueller Projektion der EZB 2014 bei 1,1% liegen. Diese Sichtweise erachten wir als ambitioniert.

Der Datenmix aus den USA lieferte gestern eine Steilvorlage für nachhaltige positive Überraschungen am US-Arbeitsmarkt.

Die Anzahl der durch Massenentlassungen betroffenenJobs veränderte sich laut Challenger Report per November unwesentlich von zuvor 45.730 auf 45.314.

Entscheidender ist die Entwicklung der Arbeitslosenerstanträge in der letzten Berichtswoche per 30. November. Es kam unerwartet zu einem Rückgang von zuvor 321.000 (revidiert von 316.000) auf 298.000. Per November ergab sich damitim Verlauf ein Rückgang um 43.000 Erstanträge. Das ist erheblich. In Verbindung mit den positiven Daten des ADP Reports zeichnet sich eine verstärkte Belebung am US-Arbeitsmarkt ab.

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Die zweite Schätzung des US-BIP per 3. Quartal 2013lieferte mit 3,6% in der annualisierten Fassung eine handfeste Überraschung. Die Prognose lag bei lediglich 3,0% nach 2,8% in der Erstschätzung.

Der nachfolgende Chart belegt die deutliche Tempoaufnahme seit dem 4. Quartal 2012. Auch in den USA gibt es damit den "Drahi-OMT" Effekt …

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Die Stimmungslage verbessert sich bei den privaten Verbrauchern in den USA. Der von uns sehr geschätzte Bloomberg Consumer Comfort Index“ legte in der Berichtswoche per 1. Dezember von zuvor -33,7 auf -31,3 Punkte zu. Der Index erholt sich von den Folgen des US-Haushaltsstreits. Hinsichtlich des heute anstehenden US-Verbrauchervertrauens der Universität Michigan liefert dieser Index die Grundlage für eine mögliche positivere Wendung als vom Markt unterstellt.

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Der Auftragseingang der US-Industrie verzeichnete mit -0,9% im Monatsvergleich ein etwas besser als erwartetes Monatsergebnis (-1,0%). Der Vormonatswert wurde von +1,7% auf +1,8% revidiert. Großaufträge zeichnen für die aktuelle Volatilität verantwortlich. Das Auftragsniveau ist grundsätzlich auf hohem Niveau oszillierend.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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