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Datensätze durchwachsen - Euro weiter stark, CHF aber stärker …

10.12.2013  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3748 (08.05 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3695 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 103.38. In der Folge notiert EUR-JPY bei 142.10. EUR-CHF oszilliert bei 1.2235.

Die Datensätze lieferten gestern aus Deutschland und der Eurozone auf ersten Blick enttäuschende Resultate. Dagegen waren die Konjunkturdaten aus China und Japan größtenteils erbaulich. Dennoch war der Euro weiter gegenüber JPY und USD gefragt. Nur der CHF erfreutesich noch größerer Beliebtheit. Der Sentix-Index für die Eurozone sackte im Dezember um 1,3 auf 8,0 Punkte. Knapp 900 Anleger werden befragt.

Die Aussichten für die nächsten sechs Monate kletterten dagegen auf den höchsten Stand seit April 2006.

Positiv seien die Aussichten auch für Deutschland und die USA. Das Barometer für die US-Wirtschaft kletterte auf den höchsten Stand seit August 2004. Der Haushaltsstreit sei kein Thema mehr und der Arbeitsmarkt erhole sich zunehmend, hieß es. Ergo gab es auf ersten Blick eine leichte Enttäuschung, der zweite Blick impliziert jedoch Substanz hinsichtlich der Zukunftseinschätzung.

Der Blick auf den Chart des Sentix-Index verdeutlicht, dass mit dem aktuellen Wert bei 8 Zählern der zweithöchste Wert seit Mai 2011 markiert wurde. Ergo ist der Datensatz nicht als prekär einzustufen.

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Die deutsche Industrieproduktion enttäuschte per Berichtsmonat Oktober mit einem unerwarteten Rückgang im Monatsvergleich um -1,2%. Die Konsensusprognose lag bei +0,8%. Die leichte Revision des Vormonatswerts von -0,9% auf -0,7% änderte nichts an dem enttäuschenden Gesamtbild im Monatsvergleich.

Der Blick auf den Jahresvergleich fällt jedoch positiver aus. Im September lag der Anstieg bei 0,7%. Im aktuellen Berichtsmonat Oktober stellte sich die Zunahme im Jahresvergleich auf 1,1%. Damit wurde im Jahresvergleich das beste Ergebnis des Jahres 2013 markiert. Gestartet wurde im Januar bei -2,7%. Im März wurde der Tiefpunkt im Jahresvergleich bei -2,9% verzeichnet.

Der Blick auf den nachfolgenden Chart verdeutlicht die nur wenig dynamische Erholung unter Schwankungen seit Herbst 2012.

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Die OECD-Frühindikatoren legten per Berichtsmonat Oktober von zuvor 100,6 auf 100,7 Punkte zu.

Während der NAFTA Sektor (USA, Kanada, Mexiko) bei 100,5 Zählern verharrte, setzte Europa positive Akzente. Die Indikatoren legten in der Eurozone von 100,7 auf 100,9, in Deutschland von 100,5 auf 100,7, in Frankreich von 100,0 auf 100,2 und im UK von 101,2 auf 101,4 Punkte zu. Auch der chinesische Indikator verbesserte sich um 0,2 auf 99,4 Punkte. Indien (97,6), Brasilien (99,5) und Russland (99,7)lieferten wie die NAFTA unveränderte Ergebnisse.

Nachfolgender Chart belegt die Erholung der Frühindikatoren seit dem "Draghi-Event" per September 2012 in eindrucksvoller Manier. Das aktuelle Indexniveau impliziert einen Wachstumspfad in Höhe von circa 4% in der OECD-Region.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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