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Daten und Nachrichten aus Eurozone positiv - Manipulation am Edelmetallmarkt …

20.01.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3537 (07.49 Uhr), nachdem im asiatischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3508 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 104.12. In der Folge notiert EUR-JPY bei 140.95. EUR-CHF oszilliert bei 1.2335.

Weiterhin setzen die Daten und Nachrichten aus der Eurozone positive Akzente.

Olli Rehn spricht von positiven Anpassungen der Wachstumsprognosen der EU und der Eurozone. Die schmerzhaften Reformen beginnen offensichtlich jetzt konjunkturelle Traktion zu entwickeln. In Italien liegt der konjunkturelle Tiefpunkt nach Ansicht der Bank of Italy hinter uns. Auch Moody’s sieht sich gezwungen, die BonitätIrlands positiver zu bewerten. Portugals Renditen sinken am Kapitalmarkt und Standard & Poors spricht von kleinen Schritten aus der Wirtschaftskrise in diesem Reformland.

Das Vereinigte Königreich steht vor großen politischen Herausforderungen.

Zunehmend setzen sich die Kräfte politisch durch, die eine Abkehr von der EU fordern. Die aktuellen Umfragen, die die Anti-EU Partei Ukip bei 27% vor den Konservativen und Labour sehen, sind markanter Ausdruck dieser Tendenz.

Die politische Ausrichtung des UK zu Gunsten der USA war in den letzten gut 13 Jahren klar erkennbar. Das gilt auch für die nachrichtendienstliche Zusammenarbeit. "Five Eyes" (USA, UK, Kanada, Australien, Neuseeland) ist ein eigenerClub, dessen politische und wirtschaftliche Interessen nicht notwendig mit der Interessenlage der EU übereinstimmen. Fakten legen nahe, dass sich das UK als Braut der USA versteht und der Tanz mit der EU mehr als halbherzig ist.

Hier gilt es, sich ultimativ zu entscheiden. Und ja, der Ärmelkanal wird jedes Jahr einige Millimeter breiter. Das UK driftet ab …

Die chinesischen Konjunkturdaten signalisieren Stabilität. Wachstum von 7,7% per 4. Quartal 2013 übertraf die Prognosen von 7,6% geringfügig. Einzelhandelsumsätze mit +13,6% und Industrieproduktion mit einer Zunahme um +9,7% im Jahresvergleich bieten keinen Grund, über Konjunkturprobleme Chinas ernsthaft zu fabulieren.

Das Thema Manipulation am Edelmetallmarkt bestimmt aktuell die Schlagzeilen. Die Manipulationsvorwürfe an den Märkten für Devisen und Edelmetalle sind schlimmer als der Libor-Skandal. Das hat Elke König, Chefin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, am Donnerstag in einer Rede in Frankfurt erklärt.

Gerade die Entwicklung seit Beginn der quantitativen Maßnahmen in den USA (Herbst 2012) und in Japan (Frühjahr 2013) liefern Steilvorlagen für tiefgehende Untersuchungen nicht nur bezüglich des Fixings, sondern auch und vor allen Dingen bezüglich der Future-Märkte!

Wir haben das Thema Manipulation am Edelmetallmarktsehr frühzeitig aufgegriffen, um überwiegend "freundliche Ignoranz" im Rahmen "sachlicher Arroganz" zu erfahren. Die klassischen Wirtschaftsmedien verweigerten sich diesbezüglich weitgehend eines investigativen Journalismus trotz dramatischer faktischer "Rauchsäulen". Gerne wurde der Begriff Verschwörungstheorie bemüht, um einem sachlich verdienten Diskurs aus dem Weg zu gehen.

Es ist verstörend festzustellen, dass eine elitäre Bankengruppe, die als "Global Player" sehr machtvoll ist, in nahezu alle Skandale verwickelt ist. Dabei geht es latent um den Missbrauch dieser potenten Marktposition.

Der perfekte Markt setzt ein Polypol, also viele Marktteilnehmer, voraus. Verändert sich ein Markt bezüglich der Teilnehmerstruktur in Richtung Oligopol oder monopolistisches Oligopol, nimmt das Risiko des unzulässigen Marktmissbrauchs zu. Das ist Standardwissen und wurde schon von Karl Marx thematisiert.

Aus diesen sachlich unanfechtbaren Gründen habe ichsehr frühzeitig (2007) die Zerschlagung der global tätigen „Finanzaristokratie“ gefordert. Dass genau diese Schlussfolgerung immer noch nicht im Fokus der Problemlösung steht, ist irritierend und wirft sehr viele Fragen auf.

Die Vielzahl der Manipulationen belegt, dass es sich nicht Unfälle oder vereinzeltes Fehlverhalten handelt, sondern um ein systemisches Phänomen.

Strafzahlungen alleine reichen bei dieser systemischen Fehllage nicht aus. Strukturen, die sich in dieser Form unzulässig zu Lasten der Gemeinschaft bereichern, sind so zu verändern, dass dieser Missbrauch umfänglich und dauerhaft abgestellt wird.

Mehr gibt es nicht zu sagen!

Die Daten aus den USA lieferten am Freitag ein gemischtes Bild. Die US-Neubaubeginne sanken per Dezember von zuvor 1.107.000 auf 999.000 in der annualisierten Fassung. Die Prognose lag bei 992.000. Baugenehmigungen sanken von 1.017.000 auf 986.000.

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Die US-Industrieproduktion stieg per Dezember im Monatsvergleich erwartungsgemäß um 0,3% nach zuvor 1,0%. Damit kam es zum fünften Anstieg in Folge. Die Kapazitätsauslastung legte von 79,1% auf 79,2% zu.

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Das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart der Universität Michigan sank per Januar unerwartet von zuvor 82,5 auf 80,4 Punkte. Die Prognose lag bei 83,5 Zählern.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



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