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Weltwirtschaftsklimapositiver, Frankreich wächst, Italien auf verstärktem Reformweg!

14.02.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3680 (07.50 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3610 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 101.80. In der Folge notiert EUR-JPY bei 139.25. EUR-CHF oszilliert bei 1.2215.

Der Nachrichtenpotpourri der letzten 24 Stunden istüberwiegend positiv. Das vierteljährlich von dem IFO-Institut ermittelteKlima der Weltwirtschaft legte in der letzten Umfrage um 4,6 auf 103,2 Punkte zu und markierte damit den höchsten Wert seit drei Jahren. So wohl die aktuelle Lage als die Zukunftserwartungen fielen besser aus. 1.100 Personen aus 121 Ländern tragen zu der Ermittlung dieses Indexwerts bei.

Frankreich setzte heute früh positive Akzente. Das Wachstum stellte sich im Quartalsvergleich per 4. Quartal 2013 laut erster Schätzung auf +0,3%. Die Prognose lag bei +0,2%. Für das Gesamtjahr ergab sich ein Anstieg um 0,3% (Deutschland 0,4%). Losgelöst von dem Wachstum sind weitere Reformen insbesondere am Arbeitsmarkt zwingend erforderlich, um das Potentialwachstum zu stärken.

Auch die erste Schätzung des BIP Deutschlands setzte positive Akzente. Im vierten Quartal 2013 legte die Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich um 0,4% zu. Die Prognose lag bei 0,3%. Im Jahresvergleich lag das Wachstum bei 1,3% nach zuvor 1,1%. Das Gesamtwachstum per 2013 stellte sich auf +0,4%.

Für die später anstehende Veröffentlichung der ersten Schätzung des BIP der Eurozone per 4. Quartal 2013 nimmt die Chance einer positiven Überraschung bezüglich der französischen und deutschen Daten zu.

Nicht ohne guten Grund reagiert der Finanzmarkt aufdie Regierungskrise in Italien sehr gelassen. Italien braucht eine verstärkte Reformagenda, mehr noch braucht Italien ein neue Generation von Politikern. Diese Regierungskrise impliziert eine potentielle Ausrichtung hin zu mehr Reformen und zu einem Generationswechsel. Der kommende Regierungschef Renzi steht für diesen Generationswechsel und für eine mutige Reformagenda.

Wir wünschen Italien den Mut und das notwendige Glück, diesen Weg kraftvoll zu beschreiten. Es gilt, das fraglos vorhandene Potential Italiens zu wecken und nicht weiter dieses Potential in ordnungspolitischen Rigiditätenund Vorteilsnahme zu verspielen.

In Griechenland ist die Arbeitslosigkeit trotz erster Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung auf einen neuen Rekord gestiegen. Die Arbeitslosenquote lag im November mit 28 Prozent so hoch wie nie zuvor, wie am Donnerstag veröffentlichte Daten der griechischen Statistikbehörde zeigen. Im Oktober waren es nach revidierten Zahlen 27,7 Prozent gewesen.

Arbeitsmarktdaten gehören zu der Gruppe der nachlaufenden Indikatoren. Ergo nehmen wir die Zahlen mit dem gebührenden Ernst zur Kenntnis. Die aktuell verfügbaren Konjunkturdaten implizieren jedoch nachhaltig eine anstehende Trendwende.

Die Wirtschaftsdaten aus den USA lieferten ein durchwachsenes Bild:

Die US-Arbeitslosenerstanträge nahmen unerwartet per 8. Februar von 331.000 (revidiert von 330.000) auf 339.000 zu. Der aussagefähigere 4-Wochendurchschnitt legte von 333.000 auf 337.000 zu. Die Veränderungen sind weitgehend unwesentlich. Der Blick auf den langfristigen Chart unterstreicht, dass das aktuelle Niveau losgelöst von den Schwankungen der letzten Wochen als unprekär eingestuft werden muss und aus historischer Analyse einen weiteren Arbeitsplatzaufbau impliziert.

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Die US-Einzelhandelsumsätze per Berichtsmonat Januar verfehlten mit -0,4% die bei +0,1% angesiedelte Konsensusprognose. Dabei spielen die Wetterkapriolen fraglos eine gewichtige Rolle. Unter Ausschluss des Autoabsatzes kam es zu einem unveränderten Monatsergebnis. Im Jahresvergleich stellte sich eine Zunahme um +2,6% nach zuvor +3,5% ein.

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Der wöchentlich von Bloomberg ermittelte Consumer Comfort Index legte per 9. Februar deutlich von zuvor -33,1 auf -30,7 Punkte zu. Bis zu den Höchstwerten der letzten 6/7 Jahre bei circa 24 Punkten (August 2013) ist es dennoch ein beachtlicher Weg.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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