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Wachstum in der Eurozone ausgeprägter als unterstellt!

17.02.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3715 (07.44 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3676 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 101.60. In der Folge notiert EUR-JPY bei 139.35. EUR-CHF oszilliert bei 1.2215.

Die Phalanx ermutigender und positiv überraschenderDaten aus der Eurozone reißt nicht ab. Die ersten Schätzungen des BIP lieferten durchgehend leichte positive Überraschungen. Das gilt für die Schwergewichte ebenso wie für die Reformländer.

In der Eurozone stellte sich eine Zunahme des BIP per 4. Quartal im Quartalsvergleich um +0,3% nach +0,1% im 3. Quartal 2013 ein. Die Prognose lag bei lediglich 0,2%. Damit stellte sich der dritte Anstieg in Folge ein. Per 4. Quartal ergab sich zudem in der Breite der Eurozone ein Wachstumsszenario. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg des BIP um +0,5% nach zuvor -0,3%.

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Die saisonal unbereinigte Handelsbilanz der Eurozone lieferte per Berichtsmonat Dezember einen Überschuss in Höhe von 13,9 Mrd. Euro nach zuvor 17,0 Mrd. Euro. Exporte nahmen im Jahresvergleich um 3,8% zu, während Importe einen Anstieg um 1,0% verzeichneten. Beide Datensätze implizieren erhöhte wirtschaftliche Tätigkeit im Jahresvergleich.

Der Blick auf den Chart unterstreicht den Unterschied zu den USA und dem UK. Diese Entwicklung ist Ausdruck der Reformpolitik und erhöhter Exporttätigkeit insbesondere der Reformländer. Mehr noch verdeutlicht der Chart die Trendwende, die als Folge der Reformpolitik ab 2011 greifbar war und in diesem Report sachlich ab 2011 thematisiert wurde!

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Vor dem Hintergrund der aktuellen Daten und Nachrichten ist die positive Einschätzung des ESM-Chefs Regling nicht verwunderlich. Wir freuen uns, dass Herr Regling keine Unfälle bei dem Bankenstresstest erwartet.

Mehr noch sind wir davon angetan, dass Regling von "Reform-Champions" spricht. Hinsichtlich der Reformanpassungen gemessen am BIP ist diese These bezüglich Industrienationen unanfechtbar.

Moody’s hob den Ausblick Italiens von negativ auf stabil an. Für ein Land,

  • dessen Rating nahe Ramsch bei BAA2 steht,
  • das bereits markante Reformen umgesetzt hat
  • und einen konjunkturell bereinigten Primärhaushaltsüberschuss per 2014 in Höhe von circa 5% des BIP aufweist während die USA per 2014 mit -1,2% bei einem Rating AAA aufwarten (Quelle IWF, Fiscal Monitor 10/2013)

ist diese Anpassung Moody’s "recht mutig".

Die Augen sind heute auf Italien gerichtet. Voraussichtlich wird Matteo Renzi eine neue Regierung auf die Beine stellen. Die Aussichten aufnachhaltige Reformen in den Sektoren Arbeitsmarkt und Administration wären mit einer Regierung Renzi sehr ausgeprägt. Der Winter hinterlässt in den USA in Teilen merkliche Bremsspuren.

Die Industrieproduktion sank per Berichtsmonat Januar unerwartet um -0,3% im Monatsvergleich nach zuvor +0,3% per Dezember. Die Prognose war bei +0,3% angesiedelt. In der Folge sank die Kapazitätsauslastung von zuvor 78,9% (revidiert von 79,2%) auf 78,5%. Beigefügter Chart unterstreicht, dass die jüngste Entwicklung auf hohem Niveau stattfindet und bezüglich der Wetterkapriolen keine Veranlassung zu Dramatik aufweist.

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Bremsspuren bei dem vorläufigen Verbrauchervertrauen nach Lesart der Universität Michigan per Berichtsmonat Februar waren nicht erkennbar. Überraschend verharrte der Index bei unverändert 81,2 Punkten. Die Prognose war bei 80,6Punkten angesiedelt.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



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