Märkte weiter im Bann der Entwicklungen in der Ukraine
12.03.2014 | Folker Hellmeyer
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Am Montag klassifizierten wir die Krise in und um die Ukraine als ersten schwarzen Schwan des Jahres 2014. Das ist so und das bleibt auch so.
Wir haben Fragen gestellt und viele Antworten aus unserer Leserschaft erhalten. Dafür bedanken wir uns herzlich.
Die Einlassungen unserer Leserschaft bekundeten sowohl Zustimmung als auch Ablehnung bezüglich der von mir angebrachten Gedanken und Fragestellungen.
Fakt ist, dass es keine einfachen Antworten gibt.
Es gibt auf allen Seiten Fehlverhalten bezüglich internationaler Rechtsfragen. Es gibt aber eben auch eine eindeutige Phalanx an Vertrauensbrüchen gegenüber Russland seit 1990, die in einem solchen Kontext nicht ignorierbar sind undbezüglich des Verhaltens Russlands angemessene Berücksichtigung finden müssen.
Wir liefern Prognosen. Die Prognose bezüglich der Krise in der Ukraine lautet wie folgt:
- Es steht eine weitere Eskalation auf der Agenda. Das Referendum auf der Krim wird abgehalten werden und der Anschluss an Russland wird erfolgen.
- Weitere Gebietsansprüche seitens Russlands wird esnicht geben.
- Sowohl von Seiten der USA als auch der EU werden in der Folge Sanktionen verschärft. Wir schließen nicht aus, dass auch von Seiten Russlands dann ernsthafte Sanktionen erwogen und umgesetzt werden.
- Der dann geschaffene Status Quo wird zunächst instabil sein, um dann sukzessive als Realität hinsichtlich der gelebten Realpolitik implizit anerkannt zu werden.
- Die Achse Moskau - Peking wird durch diese politische Auseinandersetzung verstärkt. Die Lösungen weiterer Konflikte wie Syrien und Iran werden komplizierter.
In der Folge dieser Entwicklungen wird sich vorübergehend (voraussichtlich bis zu 2 Monaten)an Finanzmärkten und in zarten Ansätzen in der Realwirtschaft eine Eintrübung durch erhöhte Risikoaversion ergeben.
Wir sind mit einer Auseinandersetzung um Macht zwischen Moskau und dem Westen konfrontiert. Die Ukraine ist dabei ebenso ein Spielball wie zuvor Irak oder Syrien.
Wir wünschen den Menschen in der jetzigen Ukraine nicht das Schicksal der Menschen im Irak und in Syrien.
Wir freuen uns über die Nachrichten aus der Eurozone. Die revidierten BIP-Daten Griechenlands und Portugals setzen positive Akzente. Die Einschätzung seitens der Agentur Fitch zu griechischen Banken ist gleichfalls erfrischend.
Der gestrige Datenkalender war dünn. Es stand nur der Bericht über den US-Großhandel, ein Indikator der zweiten Reihe, zur Veröffentlichung an.
Per Berichtsmonat Januar legten die Lagerbestände im Monatsvergleich um 0,6% zu. Der Absatz brach unerwartet im Großhandel im Monatsvergleich um -1,9% ein. Hinter dem Einbruch des Absatzes stehen fraglos die Einwirkungen des Winters.
In der Folge legte das Verhältnis zwischen Lagerbestand und Absatz von zuvor 1,18 auf 1,20 Monatsumsätze an.
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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank
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