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Gold-ETF-Zuflüsse kehren zurück

13.03.2014  |  Adam Hamilton
Aktienmarktkapital floss im Februar endlich wieder zurück in den führenden Gold-ETF GLD, zum ersten Mal seit 14 Monaten! Auch wenn diese Käufe klein waren, handelt es sich um ein wahrhaft bedeutsames Ereignis. Extreme Gold-ETF-Abflüsse waren die Hauptschuldigen hinter den letztjährigen enormen Goldabverkäufen. Ohne den massiven Zufluss dieses zusätzlichen Angebots auf den Weltmärkten wird Gold dank der starken physischen Nachfrage steigen.

Der jüngste Bericht des World Gold Council zu den Goldnachfragetrends, vor nur wenigen Wochen veröffentlicht, zeigt deutlich die Bedeutung von Verkäufen bei Gold-ETFs. 2013 mussten diese zum ersten Malüberhaupt seit dem Start des ersten Gold-ETF im Jahr 2003jährliche Nettoabflüsse verzeichnen. Da der aktuelle säkulare Goldbullenmarkt der erste ist, in dem es diese Gold-ETFs gibt, hat der Goldmarkt wortwörtlich noch nie etwas ähnliches wie letztes Jahr erlebt.

Die umfassenden Angebot- und Nachfragedaten des WGC, welche die besten der Welt sind, zeigten, dass die Gold-ETF-Abflüsse im letzten Jahr erschreckende 880,8 t Goldangebot hinzufügten! Das war mehr als das gesamte physische Nachfragewachstum von 678,5 t seitens der Schmuckbranche und Barren-/Münzeninvestitionen, weshalb der Goldpreis fiel. Die Nachfrage der Schmuckbranche und bei Barren und Münzen stieg tatsächlich um 16,5% bzw. 28,3% im letzten Jahr, ein sehr starkes Wachstum!

Doch dank dieses riesigen Gold-ETF-Angebots fiel die gesamte globale Goldnachfrage im letzten Jahr um 14,9% bzw. 659,7 t. Damit stürzte Gold um 27,9% auf seine schlechteste jährliche Wertentwicklung in fast einen Drittel eines Jahrhunderts. Und der GLD trägt die Hauptschuld aufgrund seiner dominierenden Größe unter den Gold-ETFs. 2013 erlebte er schockierende Abflüsse in Höhe von 552,6 t - unglaubliche 63% der gesamten globalen Gold-ETF-Abflüsse und 84% des Gesamtrückgangs der weltweiten Nachfrage!

Hätten US-amerikanische Aktienhändler GLD-Anteile im letzten Jahr nicht in riesigem Umfang im Zuge eines so noch nie gesehenen Massenexodus abgestoßen, wäre die globale Nachfrage nicht eingebrochen. Und hätte sich der Goldpreis 2013 normal verhalten, wären auch die Verkäufe der restlichen Gold-ETFs der Welt nicht passiert. Gleiches gilt für die massiven Verkäufe an den globalen Futures-Märkten. Der GLD schaufelte die Grube für Gold und der GLD wird dem Metall wieder heraus helfen.

Der Wandel im Februar, dass Kapital wieder in den GLD zurück fließt, ist also überaus wichtig, wahrscheinlich ist dies der Vorreiter einer bedeutenden Umkehr. Der GLD ist ein nachfolgender ETF, so angelegt, dass er den Goldpreis reflektiert. Wenn also US-amerikanische Aktientrader GLD-Anteile schneller kaufen oder verkaufen, als Gold selbst gekauft oder verkauft wird, entkoppelt sich dieser ETF vom Goldpreis und verfehlt seine Aufgabe. Die einzige Lösung für dieses Problem ist eine Angleichung des Angebots und der Nachfrage bei GLD-Anteilen an Gold.

Wie also alle nachfolgenden ETFs fungiert der GLD als Leitung für Aktienmarktkapital in und aus physischem Gold. Wenn Aktientrader GLD-Anteile schneller nach oben treiben als Gold, droht der GLD nach oben auszubrechen. Dann müssen die Verantwortlichen des GLD diese Übernachfrage bei GLD-Anteilen neutralisieren, indem sie ein größeres Angebot erzeugen. Daher stellen sie neue GLD-Anteile bereit, verkaufen sie und nehmen somit die überschüssige Nachfrage auf.

Sie nutzen das daraus entstandene Kapital, um mehr physisches Gold zu kaufen und vergrößern den Hort des GLD. Wann immer also die GLD-Bestände anwachsen, fließt im Prinzip Aktienmarktkapital zu Gold, durch diesen ETF. Das beflügelt natürlich den globalen Goldpreis, da mehr Nachfrage auf die Goldmärkte verlegt wird. Und ein alles in allem unablässiges Anwachsen der Bestände war die Normalität bei diesem ETF vor der letztjährigen extremen Anomalie.

Die ETF-Kapitalleitungen zwischen Märkten sind ein zweischneidiges Schwert, denn sie verstärken die Entwicklung des zugrundeliegenden Vermögenswertes sowohl nach oben als auch nach unten. Wenn Aktienhändler GLD-Anteile schneller verkaufen als Gold, löst sich dieser ETF nach unten los. Also schreiten die Verantwortlichen schnell ein, um dieses Überangebot aufzusaugen. Sie kaufen GLD-Anteile zurück, um die Nachverfolgung aufrechtzuerhalten und das Geld dafür stammt aus dem Verkauf eines Teils des Goldes dieses ETFs.

Wenn also die GLD-Bestände sinken, bewegt sich Aktienmarktkapital im Prinzip von physischem Gold weg. Und wie Investoren und Spekulanten letztes Jahr lernen mussten, kann dies in einem dermaßen gigantischen Umfang passieren, dass selbst ein großes physisches Nachfragewachstum überrumpelt werden kann. Das Zerschmettern des Goldpreises durch den Überverkaufsdruck bei GLD-Anteilen bestimmte die gesamte Goldentwicklung des letzten Jahres, weshalb die Käufe im Februar so wichtig sind.

Diese erste Grafik zeigt die GLD-Bestände sowie den führenden US-amerikanischen Aktienindex S&P500 (SPX) für ca. die letzten eineinhalb Jahre. Aktienhändler stießen GLD-Anteile geradezu schwindelerregend schnell und extrem ab, um den losgelösten Aktienmärkten (beflügelt durch die Fed) hinterher zu jagen. GLD-Verkäufe verlangsamten sich in der Regel deutlich, wenn der SPX zurückging und stiegen wieder an, wenn der SPX seinen Höhenflug wieder aufnahm. Aufgrund dieser Vorbedingungen ist die Februar-Leistung sogar noch erstaunlicher.

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Letzten Monat herrschte genügend Überkaufdruck auf den GLD-Anteilen, um ein Anwachsen von dessen Goldbeständen um 10,5 t auszulösen. Diese Kapitalflüsse von den Aktienmärkten zu Gold sind immer noch klein, gerade einmal 441 Mio. $ bei einem durchschnittlichen Goldpreis im Februar von 1.301 $. Und in dieser Grafik ist der Anstieg kaum erkennbar. Aber es war immerhin genug, um Gold 6,5% nach oben zu drücken, mit dem Ergebnis des besten Monats für das Metall seit Juli 2013.

Februar 2014 bedeutete den ersten Zuwachs der GLD-Bestände seit 14 Monaten, seit Dezember 2012. Die 10,5 t waren der größte absolute Bestandszuwachs seit November 2012 und der Anstieg um 1,3% der beste seit September 2012. In jedem dieser drei Monate waren die Goldmärkte noch normal, mit Preisen von durchschnittlich 1.684 $, 1.722 $ und 1.749 $. Das Gemetzel von 2013, was zu den tiefen Stimmungseinbrüchen führte, war noch nicht eingetreten.




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