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Zinsen bleiben tief; und sie könnten noch weiter absinken

17.03.2014  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
Zwischen dem Goldpreis (in USD/oz) und der amerikanischen Geldmenge lässt sich langfristig ein positiver Zusammenhang erkennen: Steigt die Geldmenge, so steigt auch der Goldpreis (Graphik (a)).

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Quelle: Thomson Financial, eigene Berechnungen. *Nominalzins minus laufende Steigerungsrate der Konsumentenpreise. Periode: Januar 1971 bis Februar 2014


Zwischen Goldpreis (in USD/oz) und dem inflationsbereinigten Kurzfristzins besteht ein negativer Zusammenhang: Je höher der Realzins, desto niedriger fällt der Goldpreis aus und umgekehrt (Graphik (b)).

Letzteres erklärt sich wie folgt: Steigende Zinsen verteuern die Goldhaltung. Bei hohen Zinsen entgehen dem Goldhalter Zinseinnahmen, die er andernfalls durch das Halten von festverzinslichen Papieren verdienen könnte.

Steigen die Zinsen, so vermindert dies üblicherweise die Nachfrage nach Gold. Und das drückt (bei einem kurzfristig relativ unveränderten Goldangebot) den Goldpreis.

Doch der Zins nimmt nur vorübergehend Einfluss auf den Goldpreis. Ein ganz entscheidender Faktor für den langfristigen Preispfad des gelben Metalls ist vielmehr die Geldmenge.


Die Zinsen in der kurzen Frist

Die amerikanischen Langfristzinsen sind jüngst von ihrem Rekordtief von weniger als 1,4 Prozent im Juli 2012 auf nunmehr etwa 2,7 Prozent (in der Spitze waren es etwas mehr als 3 Prozent im Dezember 2013) gestiegen.

Die seit Mitte 2012 merklich angestiegenen Langfristzinsen gingen einher mit einem markanten Rückgang des Goldpreises (siehe hierzu die nachstehende Graphik).

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Quelle: Thomson Financial


Was sind die Gründe für den jüngsten Zinsanstieg? Entscheidend war sicherlich die Ankündigung der amerikanischen Notenbank (Fed) im Mai 2013, sie werde ihre Anleihekäufe zurückführen.

War das auch die Trendwende bei den Zinsen? Um diese Frage zu beantworten, bietet es sich an, zunächst einen Blick auf die langfristige Zinsentwicklung zu werfen.

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Quelle: Thomson Financial


Die Zinsen in der langen Frist

Seit den frühen 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist unübersehbar, dass die Kurz- und Langfristzinsen in den Vereinigten Staaten von Amerika im Trendverlauf immer weiter abgesunken sind.

Und weil die Amerikaner die internationale "Zinsführerschaft" innehaben, ist es nicht verwunderlich, dass auch die Kurz- und Langfristzinsen in vielen anderen Währungsräumen gleichermaßen gesunken sind.

Warum sind die Zinsen im Trend immer weiter abgesunken? Ein entscheidender Grund war sicherlich, dass in den letzten Jahrzehnten vielerorts die Inflationserwartungen merklich zurückgegangen sind.




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