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Entspannungssignale aus der Ukraine - Daten insgesamt erbaulich

26.03.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3808 (07.11 Uhr), nachdem im US-Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3750 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 102.32. In der Folge notiert EUR-JPY bei 141.28. EUR-CHF oszilliert bei 1.2210.

Wir sind erfreut, dass sich die Krise um die Ukraine und Krim nicht weiter zuspitzt. Es gibt erste Anzeichen einer Deeskalation. Russland will die Kontakte zu G-7 auf allen Ebenen weiterführen. Die Sanktionsspirale würde sich laut britischem Premier Cameron nur verschärfen, sofern Russland weiter gehe. Erstmalig haben sich der russische und ukrainische Außenminister getroffen. OSZE-Beobachter sind mittlerweile im Süden und Osten der Ukraine eingetroffen.

Lediglich die Einlassungen von Frau Timoschenko (abgehörtes Telefonat) warfen Fragen auf, mit wem sich der Westen an einen Tisch setzt. Immer deutlicher stellen sich diesbezüglich Qualitätsfragen. In der n-tv Sendung "Das Duell" hatte Herr Verheugen darüber hinaus aufhellende historische Fakten geliefert, die die Position der westlichen Allianz in Teilen massiv in Frage stellen. Wir empfehlen einen Blick in die Mediathek.

Der deutsche IFO-Index enttäuschte auf ersten Blick. Per Berichtsmonat März sank der Geschäftsklimaindex von zuvor 111,3 auf 110,7 Punkte. Die Prognose war bei 111,0 Zählern angesiedelt.

Der Erwartungsindex sank von 108,3 auf 106,4 Punkte. Hier macht sich die Sorge bezüglich der aus der politischen Krise der Ukraine resultierenden realwirtschaftlichen Risiken bemerkbar.

Positiv stach der Index der aktuellen Lagebewertung dagegen hervor. Hier kam es unerwartet zu einem Anstieg von 114,4 auf 115,2 Zähler. Die Prognose lag bei 114,6 Punkten.Aus dieser Konstellation lässt sich ableiten, dass die Krise der Ukraine bisher keine realwirtschaftlichen Bremsspuren hinterließ.

Vor dem Hintergrund der ersten ernst zu nehmenden Entspannungssignale besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Schwäche des Erwartungsindex transitorisch ist.

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Die Immobileinepreise legten laut FHFA per Januar im Monatsvergleich um 0,5% und im Jahresvergelich um 7,4%. Dieser breite Preisindex bewegt sich damit 8% unterhalb der historischen Höchstwerte und 15% oberhalb der Tiefstwerte der letzten Immobilienkrise.

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Der S&P Case/Shiller Hauspreisindex im 20-Städtevergleich lieferte im Monatsvergleich eineZunahme um 0,9% und einen Anstieg im Jahresvergleich um 13,2% nach zuvor 13,3%. Gegenüber den im Juli verzeichneten Höchstpreisen ergibt sich aktuell ein Rückgang um -19,9%.

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Der Absatz neuer Wohnimmobilien sank in der annualisierten Fassung per Berichtsmonat Februar von zuvor 455.000 (revidiert von 468.000) auf 440.000 (Prognose 445.000). Wir sind bezüglich der Entwicklung am Hypothekenmarkt nicht erstaunt. Der Blick auf den langen Chart verdeutlicht das unverändert prekäre Niveau.

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Das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart des Conference Board etzte dagegen per März mit einem nicht erwarteten Anstieg von zuvor 78,3 auf 82,3 Punkte positive Akzente. Die belastenden Wintereffekte sind offensichtlich abgehakt und die Ukraine ist weit entfernt.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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