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Alles dreht sich ums Geld!

09.04.2014  |  David Chapman
“Geld…..Geld…. Geld regiert die Welt….” Liza Minnelli als Sally Bowles in Cabaret, 1972

“Jeder braucht Geld. Deshalb will es ja auch jeder haben.” Danny DeVito als Mickey Bergman in Heist - Der letzte Coup, 2001

“Gib mir die Kontrolle über das Geld einer Nation und es kümmert mich nicht, wer dessen Gesetze macht.” Mayer Amschel Rothschild (1744-1812), Gründer der Rothschilddynastie

Was ist also Geld? Man sagt, Geld erfülle drei Zwecke: es ist ein Mittel zum Tausch, eine Wertanlage und eine Rechnungseinheit. Geld wird eingesetzt, um Waren und Dienstleistungen zu erwerben, um Schulden zu bezahlen und Steuern zu bezahlen. Es gab eine Zeit, da haben die Menschen nur getauscht. Sie nutzten sogar Kühe oder Schafe. Die Ägypter benutzten Getreide. Das Problem bei diesen Methoden war, dass sie verderblich waren oder im Falle des Tauschens es manchmal schwierig war, einen gemeinsamen Nenner zu finden.

Schließlich begannen sie ab wenigstens 2100 v.Chr. Gold zu benutzen. Sie benutzten auch Silber und Bronze. In der frühen Türkei nutzte man Gold. Die Griechen nutzten Silber und etwas Gold. Die Asiaten benutzten Bronze. Die Römer benutzten anfänglich Bronze, gingen dann aber zu Gold und Silber über. Anders als andere Rohstoffe konnten Gold, Silber und Bronze leicht zu kleineren Einheiten eingeschmolzen werden für kleinere Erwerbungen und verloren dabei nicht ihren Wert.

Schließlich verwahrten Goldschmiede auch Gold für andere Menschen und stellten im Gegenzug Belege aus. Sie erhoben sogar eine Gebühr. Das waren die ersten Banken. Die Belege waren üblicherweise Inhaberpapiere, damit wurden die Belege handelsfähig. Weil die Goldschmiede wussten, dass niemals alles Gold in ihren Beständen auf einmal benötigt werden würde, fingen sie an, Kredite gegen das Gold zu vergeben und erhoben sogar Zinsen. Damit war ein Beleggeld auf Mindestreservenbasis geboren. Das Verleihen führte auch zu den ersten “Runs”, denn wenn die Kredite aufgrund von Fluten, Dürren usw. ausfielen, eilten alle schnell herbei, um ihr Gold zurückzubekommen. Da die Goldschmiede nicht alle auslösen konnten, wurden die Goldschmiede zahlungsunfähig und sorgten damit für die ersten Bankenausfälle.

Schließlich gab es das Papiergeld. Zunächst war das Papiergeld wenigstens mit Gold gedeckt und manchmal auch mit Silber. Es gab Experimente mit Fiat-Geld, aber bis vor kurzem sind alle Fiat-Geldsysteme schlussendlich gescheitert. Fiat-Geld ist Geld, das von der Regierung als legales Zahlungsmittel erklärt wurde, aber nicht durch einen physischen Rohstoff gedeckt ist. In diesem Sinne ist Fiat-Geld alles, was die Regierung als solches deklariert. Steuern können nur mit Geld bezahlt werden, das von der Regierung genehmigt ist. Man könnte Waren und Dienstleistungen oder Schulden mit etwas anderen als dem von der Regierung genehmigten Geld bezahlen, solange sich die beiden Parteien auf den Wert dessen einigen, was getauscht wird (wieder zurück zum Tauschhandel).

Die erste Zentralbank war die Bank of England, ins Leben gerufen 1694. Die Bank setzte auf Verlangen des Parlaments Schuldenmonetisierung ein. 1696 “rettete” die frisch entstandene BOE eine bankrotte Bank. Damit begann eine lange Geschichte, in der die Zentralbank in den Markt eingriff, um ausfallende Banken auf Kosten der Steuerzahler zu “retten”. Das heutige Bankensystem ist als Mindestreservepolitik bekannt, bei der die Banken nur so viele Reserven verwahren, um einen kleinen Teil ihrer Kundeneinlagen abzudecken. Das System hat eine Zentralbank und die Zentralbank hat die Befugnis, Schulden zu monetisieren. Die Regierung wird nicht dadurch eingeschränkt, dass Land nur mit Hilfe von Steuern oder genehmigten, realen Krediten zu leiten.

Das Geldangebot ist einfach die Menge an Geld, die zu einer bestimmten Zeit in einer Wirtschaft verfügbar ist. Es gibt viele Möglichkeiten, Geld zu definieren, aber der Standard lautet: Umlauf-Bargeld plus Sichteinlagen. In der Geldangebotssprache ist das M1. M1 darf nicht mit der Geldbasis (M0) verwechselt werden. Zwar beinhaltet M0 das Bargeld, aber nicht die Sichteinlagen. Aber es beinhaltet die Bankreserven. Bankreserven stehen nicht für Ausgaben in der Wirtschaft zur Verfügung. Es gibt zwei Arten von Bankreserven - Pflichtrücklagen und Sonderrücklagen. Die Geldbasis kann schnell wachsen, aber das bedeutet nicht, dass das Geldangebot schnell wächst. Jedoch bedeutet im Falle der Fed ein Anstieg von M0 auch ein Anstieg des Geldangebots, da hierbei die Einlagen des Bankensystems erhöht werden. Es stellt sich die Frage, wie schnell das Geldangebot wächst.

M0 wird durch die Offenmarktgeschäfte (OMG) der Zentralbank beeinflusst. Quantitative Lockerung bzw. QE ist eine aggressive Form der OMG. Die Federal Reserve betreibt QE seit dem Finanzcrash von 2008, indem sie Anleihen vom Bankensystem kauft. Als Ergebnis kam es zu einer Explosion der Größe von M0. Die unten stehende Tabelle zum Geldangebot zeigt das Wachstum der Geldbasis, von M1, M2 und M3 seit 1984 in Zeiträumen von sechs, sechs, fünf, fünf und drei Jahren (bis heute). Seit der Finanzkrise 2008 ist M0 in den USA fast um das Fünffache explodiert. Aber sind die anderen Ms genauso schnell gewachsen?

M1 weist das größte Wachstum auf, während das Wachstum von M2 (M2 ist M1 zuzüglich Sparkonten und Termingelder von weniger als 100.000 $) mehr oder weniger identisch mit anderen Zeiträumen ist. Was hinterherhinkt, ist das Wachstum von M3. M3 ergibt sich aus M2 plus große Termineinlagen über 100.000 $, institutionelle Geldmarktfonds, Rückkaufvereinbarungen und andere große Assets von Banken und Unternehmen. Interessanterweise hörte die Fed mit ihren Aufzeichnungen zu M3 im März 2006 auf. Glücklicherweise gibt es Dienste wie Shadow Stats (www.shadowstats.com), die auch weiterhin diese Zahlen errechnen.

Das Wachstum von M3 ist in der aktuellen Periode das langsamste seit dem Zeitraum von 2001 bis 2005. Niedriges M3-Wachstum scheint mit einem trägen BIP-Wachstum einherzugehen. Das BIP-Wachstum war von 1990 bis 1995 und von 2001 bis 2005 am niedrigsten, als das Wachstum von M3 ebenfalls ziemlich langsam war. Sonderbarerweise war das M3-Wachstum im Zeitraum von 2006 bis 2010 auf einer Linie mit anderen starken Wachstumszeiten, doch das BIP-Wachstum war auf seinem niedrigsten Stand. Ging da etwas anderes vor? Es könnte so gewesen sein. Der Geldmengenzuwachs von M3 war von 2006 bis 2008 ziemlich stark, wie die Grafik “Annual Money Supply Growth” (jährliches Geldmengenwachstum) zeigt, aber er verlangsamte sich deutlich von 2008 bis 2010. Es war während dieses Zeitraums, dass das US-Wirtschaftswachstum deutlich negativ ausfiel aufgrund der Finanzkrise von 2008.




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