US Dollar schwach - Euro schafft Sprung über 1,3900 Marke
11.04.2014 | Folker Hellmeyer
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Es war wieder ein Tag der Risikoaversion an den Märkten. Die Wertpapierindizes verloren auf breiter Front Boden nachdem die Vorgaben aus Asien und USA nichts Gutes erwarten ließen.
Keine vertrauensbildenden Maßnahmen unternahm die FED, die ihre Politik mit widersprüchlichen Aussagen nicht richtig erklären konnte. Da nützte es auch nichts, dass die Geldpolitik vermutlich länger locker bleibt als bisher angenommen wurde und voraussichtlich die erste Zinserhöhung erst ab dem zweiten Halbjahr 2015 umgesetzt wird.
Die neue FED Chefin Yellen hatte nach dem Zinsentscheid im März noch auf einer Pressekonferenz den Eindruck vermittelt, dass eine Zinswende für das erste Halbjahr des kommenden Jahres in Aussicht gestellt. So können zwischen dem Ende des QE-Programms und der ersten Zinserhöhung deutlich mehr als die dort verkündeten sechs Monate liegen, eher 12 bzw. 16 Monate mit der Option auf noch längere "Wartezeit".
Auch die erfreulichen Arbeitslosenzahlen aus den USA konnten die Stimmung nicht aufheitern. Die Erholung dort setzt sich zwar fort, denn gestern wurden 300.000 neue Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung veröffentlicht. Das ist eine sehr positive Zahl - auf dem niedrigsten Niveau seit Mitte 2007. Dieses Vorkrisenniveau ist erfreulich, wenngleich wir weiter auf die schlechtere Qualität der Jobs hinweisen (durchschnittliche Arbeitsstunden, Bezahlung) und die Partizipationsrate noch deutlich schwächer ist als in Vorkrisenzeiten. Aber auch hier haben die letzten Wochen positive Trendbewegungen gezeigt.
Auch in Europa gab es erfreuliche Nachrichten zu vermelden. Griechenland schaffe einen ersten Test seiner Refinanzierungsbedingungen mit Bravour. Die Nachfrage nach den emittierten fünfjährigen Titeln war überragend.
Damit wird eine vollständige Rückkehr des Landes an den Kapitalmarkt immer wahrscheinlicher, auch wenn es keine rauschende Party geben wird wie eben Gestern.
Auf der einen Seite ist es erfreulich zu beobachten, dass die Investoren wieder bereit sind dem Land für einen mittelfristigen Zeitraum 3 Milliarden Euro zu leihen, andererseits würde die vollständige Rückkehr an den Kapitalmarkt und Abkehr vom Rettungsschirm wieder die noch dringend umzusetzenden Reformen in Frage stellen.
Schließlich wurden viele Reformen erst durch Druck der im Land unbeliebten Troika umgesetz t… diese Kontrollinstanz hätte dann ausgedient.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.
Viel Erfolg!
© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank
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