"Rohstoffe haben die dritte Woche in Folge zugelegt und sich dabei entgegengesetzt zum Abwärtstrend der Aktienmärkte entwickelt. Die wesentlichen Treiber waren ein schwacher Dollar, eine gemäßigte US-Notenbank sowie geopolitische und wetterbedingte Sorgen", sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Alle Sektoren hätten überzeugt, wobei die Industriemetalle Nickel und Aluminium besonders zugelegt haben. Der DJ-UBS-Rohstoffindex, der ab Juli Bloomberg Commodity-Index heißen wird, ist um 1,4 Prozent gestiegen und hat damit ein Ein-Jahres-Hoch erreicht.
Wochensieger war Arabica-Kaffee. Grund dafür sei die extreme Dürre im Land des weltgrößten Produzenten Brasilien im Januar. Gold erholt sich weiterhin von seinem Ausverkauf im März. "Nachdem es das gelbe Metall geschafft hat den 1.300 USD-Kurs zu knacken, tastet es sich stetig aber noch nicht wirklich überzeugend an die nächsten wichtigen Widerstandsmarken heran", sagt Hansen. Auch wenn die Gold-ETFs in den letzten vier Wochen erneut Abflüsse verzeichnet hätten, sollten Edelmetalle wieder kurzfristig Unterstützung finden. "Die erneute Schwäche auf den Aktienmärkten und Sorgen über die Krise in der Ukraine sollten dabei helfen, den Goldkurs weiterhin bei über 1.300 USD pro Feinunze zu halten", sagt Hansen.
Die Rohölpreise sind zuletzt wieder gestiegen, nachdem geopolitische Sorgen die Auswirkungen von negativen Fundamentaldaten etwas abgeschwächt haben. Die Sorte WTI wurde von der starken Benzinnachfrage gestützt, jedoch seien die steigenden Lagerbestände in den USA gefährlich für die aktuelle Preisstärke. "Die Sorte Brent ist sehr sensibel im Hinblick auf prognostizierte weltweite Angebots- und Nachfrageveränderungen. Der mögliche Anstieg des Angebots aus Libyen zusammen mit der sinkenden Nachfrage aus Asien und China hat Brent stark zugesetzt und den Spread zum WTI auf nur noch 4 USD schrumpfen lassen", sagt Hansen abschließend.
Den vollständigen Kommentar von Ole S. Hansen auf Englisch finden Sie hier: "Rohstoffkommentar" (PDF)
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