Bill Murphy (GATA) über Geldmanipulation und die Zukunft des Goldes (Teil 1/2)
18.04.2014
Das folgende Interview mit William Murphy wurde am 23. März auf thedailybell.com veröffentlicht.
Zur Person: Bill Murphy wuchs in Glen Ridge (New Jersey) auf und machte 1968 seinen Abschluss an der School of Hotel Administration/ Cornell University. Er war professioneller Footballer, der in verschiedenen amerikanischen Teams spielte. Anschließend verfolgte er eine Karriere im Terminhandel als Rohstoff-Broker. Er arbeitete anfangs für Shearson Hayden Stone und Drexel Burnham, später gründete er sein eigenes Broker-Unternehmen an der 5th Avenue in New York. 1998 ging er mit der Webseite LeMetropoleCafe.com online - eine Finanzwebseite mit Fokus auf Gold. Im Januar 1999 wurde er Vorsitzender des Gold Anti-Trust Action Committees (GATA), das sich der Enthüllung der Goldpreismanipulation durch das Goldkartell verschrieben hat.
Daily Bell: Hallo. Unser letztes Interview liegt schon eine ganze Weile zurück. Geben Sie unseren Lesern doch ein paar Hintergrundinformationen zur GATA, und beschreiben Sie noch einmal, wie sie entstand und was sie macht.
Bill Murphy: Das Gold Anti-Trust Action Committee (GATA) wurde im Januar 1999 von meinem Kollegen Chris Powell und mir gegründet, um die Manipulation und Kursdrückung am Goldmarkt zu enthüllen und ihr entgegenzuwirken.
Am Anfang gingen wir noch davon aus, dass der Goldmarkt durch ein koordiniertes, gewinnorientiertes System manipuliert wird, an dem sich verschiedene Bullion-Banken beteiligen, darunter JP Morgan, die Chase Bank und Goldman Sachs - unter Verletzung der Kartellgesetze auf bundesstaatlicher wie nationaler Ebene. Bald erkannten wir aber, dass viel mehr hinter der Sache steckte. Beteiligt an diesen Machenschaften waren das US-Finanzministerium, der Exchange Stabilisation Fund (staatlicher US-Börsenstabilisierungsfonds), die Federal Reserve, die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich und andere Zentralbanken ... Alle zusammen bilden das Goldkartell.
Das GATA hat vier internationale Goldkonferenzen ausgetragen.
Wir waren häufig in Washington vorstellig, um unsere Anliegen voranzutreiben, wir trafen uns auch mit dem Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Dennis Hastert, dem Kongressabgeordneten James Saxon - Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses, dem Kongressabgeordneten Spencer Bachus - Vorsitzender des Unterausschusses für Nationale und Internationale Geldpolitik, dem Kongressabgeordneten Ron Paul - ein Goldverfechter von Rang und Namen, sowie einige anderen.
Wir machen noch viel mehr - aber das sind unsere wesentlichen Stoßrichtungen.
Daily Bell: Woran arbeitet das GATA aktuell? Welches ist Ihr derzeit wichtigstes Projekt?
Bill Murphy: Hinter den Kulissen arbeiten wir immer an verschiedenen Projekten. Ein Projekt ist der Versuch, Deutschland wachzurütteln beim Thema nationale Goldreserven und wie es um diese wirklich steht. Die Tatsache, dass die USA im letzten Jahr nur 5 Tonnen jener 300 Tonnen Gold geliefert hat, die angeblich bis 2020 an Deutschland zu liefern sind, müsste in jeder Hinsicht alarmierend sein. Eine so kleine Menge zu schicken, ist schon mehr als erbärmlich. Es kann also als wahrscheinlich gelten, dass das Gold nicht geschickt wurde, weil es schon weg ist. Die USA haben höchstwahrscheinlich den größten Teil der deutschen Goldbestände im Rahmen eines Komplotts zur Drückung der Goldkurse verkauft.
Die meisten wissen nicht, dass die USA ihre eigenen Goldbestände ohne ein betreffendes Bundesgesetz gar nicht verkaufen können. Aber nichts hält mein Land davon an, Goldswaps mit anderen Ländern zu arrangieren und das Gold auf den Markt zu werfen.
Chris Powell war kürzlich in Suriname, um sich dort mit hohen staatlichen Vertretern des Landes zu treffen und um sie darüber aufzuklären, inwieweit die Programme zur Goldpreisdrückung ihren Ländern schaden. In der Zeit in der Chris drüben war, haben zwei große Goldfirmen ihre Projekte eingestellt - und das heißt auch steigende Arbeitslosigkeit.
Chris ist jetzt in Hongkong, um die GATA auf einer asiatischen Metall- und Bergbaukonferenz zu vertreten.
Zur Person: Bill Murphy wuchs in Glen Ridge (New Jersey) auf und machte 1968 seinen Abschluss an der School of Hotel Administration/ Cornell University. Er war professioneller Footballer, der in verschiedenen amerikanischen Teams spielte. Anschließend verfolgte er eine Karriere im Terminhandel als Rohstoff-Broker. Er arbeitete anfangs für Shearson Hayden Stone und Drexel Burnham, später gründete er sein eigenes Broker-Unternehmen an der 5th Avenue in New York. 1998 ging er mit der Webseite LeMetropoleCafe.com online - eine Finanzwebseite mit Fokus auf Gold. Im Januar 1999 wurde er Vorsitzender des Gold Anti-Trust Action Committees (GATA), das sich der Enthüllung der Goldpreismanipulation durch das Goldkartell verschrieben hat.
Daily Bell: Hallo. Unser letztes Interview liegt schon eine ganze Weile zurück. Geben Sie unseren Lesern doch ein paar Hintergrundinformationen zur GATA, und beschreiben Sie noch einmal, wie sie entstand und was sie macht.
Bill Murphy: Das Gold Anti-Trust Action Committee (GATA) wurde im Januar 1999 von meinem Kollegen Chris Powell und mir gegründet, um die Manipulation und Kursdrückung am Goldmarkt zu enthüllen und ihr entgegenzuwirken.
Am Anfang gingen wir noch davon aus, dass der Goldmarkt durch ein koordiniertes, gewinnorientiertes System manipuliert wird, an dem sich verschiedene Bullion-Banken beteiligen, darunter JP Morgan, die Chase Bank und Goldman Sachs - unter Verletzung der Kartellgesetze auf bundesstaatlicher wie nationaler Ebene. Bald erkannten wir aber, dass viel mehr hinter der Sache steckte. Beteiligt an diesen Machenschaften waren das US-Finanzministerium, der Exchange Stabilisation Fund (staatlicher US-Börsenstabilisierungsfonds), die Federal Reserve, die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich und andere Zentralbanken ... Alle zusammen bilden das Goldkartell.
Das GATA hat vier internationale Goldkonferenzen ausgetragen.
- den African Gold Summit in Durban (Südafrika) am 10. Mai 2001, bei dem 5 Nationen aus Subsahara-Afrika, die Zentralbank Südafrikas, führende südafrikanische Goldproduzenten, die südafrikanischen Gewerkschaften und andere vertreten waren - die Veranstaltung wurde von SABC im Fernsehen übertragen
- Am 8. und 9. August 2005 veranstalteten wir die Gold Rush 21 in Dawson City (Yukon, Kanada): eine geschichtsträchtige Konferenz zur Aufdeckung der Manipulation am Goldmarkt. Es kamen einhundert Delegierte aus 14 Ländern - darunter auch Andrey Bykov - ein Wirtschaftsberater des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
- Am 18. April 2008 fand dann die Konferenz ‘GATA goes to Washington‘ statt - in Arlington im Bundesstaat Virginia. Zur Veranstaltung kamen 180 Teilnehmer aus 17 Ländern. Wichtiger Bestandteil dieser GATA-Konferenz waren unsere Bemühungen im Rahmen des ‘Freedom of Information Act‘, um die Wahrheit über die US-Goldreserven der Federal Reserve und des US-Finanzministeriums zu erfahren; diese Bemühungen führten schließlich zu einem Gerichtsprozess gegen das Federal Reserve System am Amtsgericht des Bezirks Columbia.
- Im August 2011 richtete die GATA dann eine internationale Edelmetallkonferenz im Savoy Hotel in London aus. Hier nahmen vierhundert Menschen aus 38 Ländern teil. Die Konferenz war ausverkauft.
Wir waren häufig in Washington vorstellig, um unsere Anliegen voranzutreiben, wir trafen uns auch mit dem Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Dennis Hastert, dem Kongressabgeordneten James Saxon - Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses, dem Kongressabgeordneten Spencer Bachus - Vorsitzender des Unterausschusses für Nationale und Internationale Geldpolitik, dem Kongressabgeordneten Ron Paul - ein Goldverfechter von Rang und Namen, sowie einige anderen.
Wir machen noch viel mehr - aber das sind unsere wesentlichen Stoßrichtungen.
Daily Bell: Woran arbeitet das GATA aktuell? Welches ist Ihr derzeit wichtigstes Projekt?
Bill Murphy: Hinter den Kulissen arbeiten wir immer an verschiedenen Projekten. Ein Projekt ist der Versuch, Deutschland wachzurütteln beim Thema nationale Goldreserven und wie es um diese wirklich steht. Die Tatsache, dass die USA im letzten Jahr nur 5 Tonnen jener 300 Tonnen Gold geliefert hat, die angeblich bis 2020 an Deutschland zu liefern sind, müsste in jeder Hinsicht alarmierend sein. Eine so kleine Menge zu schicken, ist schon mehr als erbärmlich. Es kann also als wahrscheinlich gelten, dass das Gold nicht geschickt wurde, weil es schon weg ist. Die USA haben höchstwahrscheinlich den größten Teil der deutschen Goldbestände im Rahmen eines Komplotts zur Drückung der Goldkurse verkauft.
Die meisten wissen nicht, dass die USA ihre eigenen Goldbestände ohne ein betreffendes Bundesgesetz gar nicht verkaufen können. Aber nichts hält mein Land davon an, Goldswaps mit anderen Ländern zu arrangieren und das Gold auf den Markt zu werfen.
Chris Powell war kürzlich in Suriname, um sich dort mit hohen staatlichen Vertretern des Landes zu treffen und um sie darüber aufzuklären, inwieweit die Programme zur Goldpreisdrückung ihren Ländern schaden. In der Zeit in der Chris drüben war, haben zwei große Goldfirmen ihre Projekte eingestellt - und das heißt auch steigende Arbeitslosigkeit.
Chris ist jetzt in Hongkong, um die GATA auf einer asiatischen Metall- und Bergbaukonferenz zu vertreten.