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Ukrainekrise eskaliert - Wirtschaftsdaten setzen positive Akzente!

25.04.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3832 (07.30 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3792 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 102.35. In der Folge notiert EUR-JPY bei 141.55. EUR-CHF oszilliert bei 1.2197.

Die Ukrainekrise eskaliert! Als Folge fuhren wir gestern an den Aktienmärkten Achterbahn. Wer eskaliert?

Werfen wir einen Blick auf die Fakten im Zeitablauf nach dem Putsch und dem Unterlaufen der Vereinbarung mit der Regierung Janukowitsch Mitte/Ende Februar, die dann die Krim-Sezession zur Folge hatte (rechtlich keine Annexion):

  • Die Nato verstärkt ihre Präsenz an den Ostgrenzen.
  • Die Nato beginnt Militärübungen/manöver.
  • Die Nato erhöht ihre Kontrolle der Ostregion zu Wasser und zu Land.
  • Die USA verlagern Kriegsschiffe in das Schwarzer Meer unter Verletzung des Abkommens von Montreux.
  • Die USA schicken den CIA-Chef unter falschem Namen nach Kiew.
  • Die geostrategischen Interessen der USA wurden durch die Einlassungen Frau Nulands offenbar.

Währenddessen reagiert Moskau nicht. Moskau offenbart durch transparente Ankündigungen, wann jedoch reagiert würde.

Direkt vor und während der Militäraktion gegen die Opposition in der Ostukraine durch die von den USA alimentierte "Putschregierung" wird Russland gemäß vorheriger Ankündigung berechenbar aktiv.

- Luftraumübungen über der Nordsee.

- Manöver auf eigenem Staatsgebiet.

Die Militäraktion der "Regierung" der Ukraine hat die ersten Todesopfer gefordert. Es ist immer noch nicht klar, wer für die Toten des Maidan verantwortlich ist (Was impliziert das? – Analogie zu Iran 1953).

Wir haben vor dieser Eskalation zu Lasten der Menschen der Ukraine gewarnt und auf die US-Exempel bezüglich Demokratie und Freiheit unter Völkerrechtsverletzungen verwiesen (von Afghanistan über Irak bis zu Syrien).

Machen Sie sich bitte Ihre eigenen Gedanken.

Wir freuten uns gestern sehr, dass das ZDF mit der Talkshow bei Maybrit Illner sachliche Töne in die deutsche öffentliche Debatte brachte. Es wurde auf westliche Versäumnisse hingewiesen und Deeskalation eingefordert.

Sind wir erstaunt, dass einige bedeutende Zeitungen/Magazine (online), die sonst jeden Freitag diese Talkshow medial begleiten, heute still schweigen (bis 09.00 Uhr, Ausnahme Frankfurter Rundschau)? Was sagt uns das?

Wir sind auch erfreut, dass die Aktionen der deutschen Bundesregierung sich wohltuend und vor allen Dingen weitegehend deeskalierend von den Einlassungen der USA und Nato abheben. Danke!

Es bleibt Raum für Hoffnung …

Trotz der Eskalation der Krise in der geostrategischen Auseinandersetzung zwischen Washington und Moskau zeigten sich die gestern veröffentlichten Wirtschaftsdaten überraschend positiv. Wir sehen in dieser Widerstandskraft an der Datenfront auch die Erwartung der internationalen Wirtschaft, die Ukrainekrise angemessen beizulegen.

Der deutsche IFO-Index legte per April unerwartet von 110,7 auf 111,2 Punkte zu. Die Bewertung der aktuellen Lage verbesserte sich von 115,2 auf 115,3 Zähler und markierte den höchsten Wert seit April 2012. Der Erwartungsindex nahm von 106,4 auf 107,3 Punkte zu.

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Die US-Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter verzeichneten per Berichtsmonat März gleichfalls unerwartet einen Anstieg um 2,6% nach zuvor 2,1% im Monatsvergleich.

Die Prognose lag bei 2,0%.

Der beigefügte Chart verdeutlich anschaulich das Problem der Wetterkapriolen im Winter und die jetzt einsetzenden Aufholeffekte.

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Ansatzweise enttäuschten die Arbeitslosenerstanträge mit einem Anstieg im Wochenvergleich von 305.000 auf 329.000. Die Prognose lag bei 310.000. Gleichwohl bewegen sich die Anträge in den letzten vier Wochen zwischen 301.000 und 332.000. Das niedrige Niveau hält grundsätzlich an, lautet unser Fazit.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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