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Lage in Ukraine weiter kritisch - Wirtschaftsdaten weiter positiv

06.05.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3882 (07.09 Uhr), nachdem im europäischen Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3870 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 102.05. In der Folge notiert EUR-JPY bei 141.65. EUR-CHF oszilliert bei 1.2178.

Die Lage in der Ukraine belastet weiter. Der gestern veröffentlichte Sentix-Index, der von zuvor 14,1 auf 12,8 Punkte sank, drückt die Nervosität der Marktteilnehmer und nachgeordnet der Realwirtschaft angemessen aus.

Die Einlassungen unseres Außenministers Steinmeier gestern im ZDF dürfen als Ausdruck ernster Bemühungen um eine diplomatische Lösung interpretiert werden. Das Kind "Ukraine" ist in den Brunnen gefallen. Die Gespaltenheit des Landes ist offensichtlich nachhaltig von Strategen unterschätzt worden.

Diese neue Erkenntnis sollte dazu führen, einen geostrategischen Kompromiss anzustreben, Das ist sowohl für Russland als auch den Westen die einzige Möglichkeit, diese Krise mittel- bis langfristig zu lösen. Dazu bedarf es in der Tat sowohl der Präsidentschaftswahlen als auch Parlamentswahlen, denn diese Übergangsregierung weist eklatante Mängel auf. Dass diese Übergangsregierung bindende Verträge von hoher Richtungsweisung abgeschlossen hat, ist ein Makel, der im Raum steht.

Jetzt gilt es den Blick nach vorn zu richten und Pragmatismus im Krisenmanagement walten zu lassen. Eine weitere Eskalation dient nur den Falken, die voraussichtlich weder im Interesse der Ukrainer noch der Europäer ihre Kreise ziehen.


Werfen wir noch einen kurzen Blick auf Daten aus Russland.

Die Währungsreserven belaufen sich aktuell auf circa 490 Mrd. USD (USA circa 120 Mrd. USD, Eurozone circa 220 Mrd. USD).

Zusätzlich sollte der Blick auf den Reserve Fund gerichtet werden. Per März legte dieser Fund von zuvor 3,07 auf 3,15 Billionen Rubel zu. Das entspricht gut 87 Mrd. USD.

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Ergo ist die Position Russlands, das trotz der schwachen Wirtschaft 2014 einen öffentlichen Haushaltsüberschuss als auch Handelsbilanzüberschuss ausweisen wird, sehr stabil.

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Vor diesem Hintergrund sollte die innere Widerstandskraft Russlands sachlich eingeschätzt werden.

Wir freuen uns sehr über die Anpassungen der Wachstumsprognosen seitens der EU. Die Eurozone lässt die Rezession laut Frühjahrsprognose der EU hinter sich. Im laufenden Jahr soll die Wirtschaft um 1,2% und per 2015 um 1,7% zulegen.

Gleiches gilt für die Entwicklung des spanischen Automarkts. Per April legten die Automobilverkäufe den achten Monat in Folge zu. Im Jahresvergleich stieg der Absatz um 28,7%. In den ersten vier Monaten des Jahres stellte sich der Anstieg auf 16,2%.

Die Erzeugerpreise der Eurozone sanken per März im Monatsvergleich um -0,3%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um -1,6% nach zuvor -1,7%.

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Der US ISM-Dienstleistungsindex legte per April unerwartet von zuvor 54,1 auf 55,2 Punkte zu. Die Prognose lag bei 54,1 Punkten. Der Index markierte den höchsten Stand seit August 2013.

Der Geschäftsaktivitätsindex preschte von 53,4 auf 60,9 Zähler nach vorne. Der Auftragsindex stieg von 53,4 auf 58,2 Punkte. Der Beschäftigungsindex sank dagegen von 53,6 auf 51,3 Zähler.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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