Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Der Goldkrieg: Interview mit Autor Michael Morris

16.05.2014  |  Redaktion
- Seite 4 -
Außerdem würde ein niedrigerer Goldpreis die Nachfrage in Asien noch weiter ankurbeln, doch der Westen kann nicht mehr liefern. Lange kann diese Spiel mit gezinkten Karten also nicht mehr gut gehen, meine ich.

Die Banken und deren Besitzer haben den Bogen längst überspannt. Sie sind weltweit zum Hassobjekt geworden. Sie haben in den vergangenen zwei Jahren bereits Milliarden an Strafen bezahlt, und es werden weitere folgen. Seit Beginn dieses Jahres ist es zu einer Welle von Selbstmorden unter Spitzenbankern gekommen, mehrere von ihnen haben bei JP Morgan Chase gearbeitet, also bei der Bank, die ganz vorne bei der Manipulation des Goldpreises mitmischt. Ich habe so das Gefühl, als würde den mächtigen Bankiers die Kontrolle immer mehr entgleiten. Sie haben ihre Gegner zu mächtig werden lassen!


GS: Wer sind ihre Gegner?

Michael Morris: Es gibt immer mehr Länder und Organisationen, die sich dem Bankenkartell um die FED widersetzen. Allen voran aber haben China und Russland bereits mehrfach angekündigt, dass sie die Dollarherrschaft nicht länger akzeptieren werden. Zuvor hatten bereits andere Staatsmänner versucht, sich der Tyrannei des US-Dollar-Kartells zu entziehen, und eigene, durch Gold gedeckte Währungen einzuführen, was ihnen jedoch - wenn man etwa an Gaddafi denkt - nicht so gut bekommen ist.

An China dürfte sich das Goldkartell aber die Zähne ausbeißen. Vielleicht ja auch an Russland, mit dem man sich nun in der Ukraine messen will. Doch selbst in den USA gibt es massive Widerstände gegen die FED und ihre Besitzer, auch dort ist die Nachfrage nach Gold, und somit nach sicherem Geld, gigantisch. Obama entgleitet sowohl die Innen- als auch die Außenpolitik zusehends. Die Großmacht USA zeigt deutliche Schwächen. Das spüren andere Nationen. Die einen beklagen es, die anderen sehen ihre Chance gekommen.

Das angelsächsische Bankenkartell, das nicht nur die US-Politik steuert, leidet ganz offenbar an Größenwahn. Die Herren halten sich für unbesiegbar, aber dieses Phänomen haben wir in der Geschichte schon oft beobachten können. Am Höhepunkt ihrer Macht werden Herrscher meist unvorsichtig und übermütig. Genau zu jenem Zeitpunkt sind sie alle - für sich selbst völlig unerwartet - in kürzester Zeit sang- und klanglos untergegangen. Sobald man sich unbesiegbar fühlt, ist das Ende nahe!


GS: Der Titel "Goldkrieg" ist aus Ihrer Sicht also nicht übertrieben?

Michael Morris: Nein, keineswegs! Wir befinden uns inmitten eines Wirtschafts-, Währungs- und Goldkrieges. Die BRICS-Staaten kämpfen gegen den Dollar und für eine neue Weltwährung, die nicht allein der FED gehört. Diese neue Weltwährung soll wieder durch Gold gedeckt sein - so hat es China mehrfach gefordert. Daher kämpfen die Banken auf der einen Seite gegen Gold, auf der anderen Seite aber um Gold. Denn sollte es wirklich zu einer neuen, durch Gold gedeckten Währung kommen, dann braucht natürlich jeder möglichst viel Gold, um die beste Ausgangsposition im neuen System zu haben.

Die Taktik des Kartells war falsch. Sie haben sich verzockt. Um den Goldpreis niedrig zu halten, hat der Westen Jahrzehnte lang viel Gold auf den Markt geworfen. Jetzt ist keines mehr da. China hat alles aufgesogen und ist gleichzeitig so mächtig geworden, dass es in absehbarer Zeit die neuen Regeln diktieren wird.

Das Kartell hat kurzzeitig die Masse der Kleinanleger verschrecken können, aber den Chinesen machen sie keine Angst. Und auch die Kleinanleger werden zurückkehren sobald der Goldpreis wieder steigt. Es ist nämlich leider so, dass die meisten Kleinanleger immer nur dann Gold kaufen, wenn der Preis steigt.

Das unlogisch und verschwenderisch, scheint aber daran zu liegen, dass die meisten Menschen unsicher sind, und rein impulsiv, aus Angst heraus handeln. Natürlich wäre es sinnvoller, dann zu kaufen, wenn Gold gerade günstig zu haben ist, aber das hieße, der Meinung der Banken und zahlreicher Experten zuwider zu handeln. Und das trauen sich viel Menschen eben nicht, weil sie den Markt nicht verstehen. Also warten sie so lange, bis der Preis steigt und die Analysten der Banken auch bestätigen, dass der Goldpreis weiter steigen wird.


GS: Das einzige was diesem Phänomen Abhilfe schaffen könnte, wäre also Information, Bildung, wozu wir ja hier auf Goldseiten.de beitragen möchten. Ich wünsche Ihnen, dass ihr Buch dazu auch einen entscheidenden Beitrag leisten wird!

Michael Morris: Ja, vielen Dank! Das war mein Anliegen beim Schreiben. Tatsache ist, dass die meisten offiziellen Zahlen zum Thema "Gold" falsch sind. Deshalb habe ich im Buch versucht, sie in ein anderes Licht zu rücken. Es geht um "richtige" Informationen. Wissen ist Macht! Auch dem Krimi um das Gold der Deutschen habe ich ein eigenes Kapitel gewidmet - eine wirklich abenteuerliche Geschichte, die sich da im Jahr 2013 abspielte, die von der Presse herunter gespielt wurde und die noch lange nicht zu Ende ist. Da werden noch einige sehr spannende Kapitel durch die Bundesbank geschrieben werden...


GS: ...was wir vielleicht in zu einem späteren Zeitpunkt ausführlich behandeln sollten, weil es sicherlich viele Leser sehr interessiert! Für heute bedanke ich mich aber erst einmal für das interessante Gespräch und wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihrem Buch!

Michael Morris: Herzlichen Dank! Es war mir eine Freude!


Anmerkung Redaktion: Das Buch kann über unseren Buchshop (versandkostenfrei), über den Verlag selbst oder über jede andere Buchhandlung bestellt werden.


Eckdaten zum Buch:

Der Goldkrieg
von Michael Morris
erschienen im Amadeus-Verlag, April 2014
1. Auflage, 250 Seiten
ISBN-13: 978-3938656129
Preis: 21,00 Euro



© Redaktion GoldSeiten.de



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"