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Gold - Frust pur!

13.05.2014  |  David Chapman
Hand hoch, wenn Sie zu den Goldanhängern gehören, die angesichts des langen Bärenmarkts von Gold frustriert sind. Hand hoch, wenn Sie der Gruppe angehören, denen Gold egal ist und möglicherweise sogar denken, dass es ein Relikt aus alten, barbarischen Zeiten ist. Und schließlich: Hand hoch, wenn Sie zu den wenigen gehören, die glauben, dass Gold in den nächsten paar Jahren abhebt, weil die Zentralbanken der Welt bei ihrem wahnsinnigen Gelddrucken völlig die Kontrolle verloren haben.

Ich habe keine Studien vorliegen, aber meiner Vermutung nach sind erstere eine kleine Gruppe von vielleicht 5-10%, die mittleren die größte Gruppe mit vielleicht 80-90% und letztere eine sehr kleine Gruppe von vielleicht 1-2%. Die letzte Gruppe preist jedoch immer wieder die Vorteile des Goldbesitzes an. Interessanterweise ist weitläufig bekannt, dass dieses eine Prozent Gold besitzt und in einigen Fällen auch eine ziemliche Menge davon.

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Quelle: www.sharelynx.com


Der Bärenmarkt bei Gold währt nun bereits seit fast drei Jahren. Den Höhepunkt erreichte der Markt am 6. September 2011 mit 1.911 $ bei den Futures und 1.923 $ am Spotmarkt. Aber was, wenn ich Ihnen sage, dass der Goldbärenmarkt sogar schon länger besteht? Wahrscheinlich würde ich viel Unglauben ernten. Vielleicht kämen sogar einige Steine in meine Richtung geflogen. Wenn man eine inflationsbereinigte Grafik (siehe oben) zu Rate zieht, befindet sich Gold noch immer unter dem 2.744-$-Allzeithoch von 1980. Angesichts eines Goldkurses von derzeit 1.285 $ bzw. 1.300 $ ist es ein langer Weg bis zu diesen luftigen Höhen. Auf dieser Grundlage kann man nur von einem Goldbullenmarkt sprechen, sobald sich ein neues Allzeithoch über dem inflationsbereinigten Hoch von 1980 verfestigt.

Es gibt eine Vielzahl von Analysten, die behaupten, "warum überhaupt Gold besitzen… Sie haben damit noch nie Geld gemacht". Beginnt man bei dem Hoch von 1980, so mag dies durchaus stimmen. Nominal betrachtet ist Gold gegenüber dem Hoch vom Januar 1980 um etwa 47% gestiegen. Hätte man den Dow Jones Industrials (DJI) zu seinem Hoch im Januar 1980 gekauft, hätte man auf nominaler Basis einen Zuwachs von 1.750% erhalten. Ein ziemlicher Unterschied. Auf inflationsbereinigter Basis ist Gold von der Spitze 1980 etwa 53% gesunken. Der inflationsbereinigte Höhepunkt des DJI war im Januar 2000. Der DJI ist ein winziges Prozent von diesem inflationsbereinigten Hoch zurückgegangen, auch wenn er auf dieser Grundlage gegenüber dem Hoch vom Januar 1980 um 505% gestiegen ist.

Aus einer zeitlichen Perspektive sieht die Gold-DJI-Beziehung bei einer erneuten Betrachtung allerdings etwas anders aus. Im August 1971 wurde Gold frei handelbar, als der frühere US-Präsident Richard Nixon die Welt endgültig vom Goldstandard enthob. Seit damals ist Gold, nominal betrachtet, um 3.570% gestiegen, verglichen zu einem DJI-Zuwachs von 1.840%. Inflationsbereinigt betrachtet ist der DJI nur 215% gestiegen, gegenüber einem Zuwachs von 417% für Gold. Wenn man sich allein die Kursentwicklung seit 2000 ansieht, dann ist Gold, nominal betrachtet, um 344% gestiegen, während der DJI nur 44% zugelegt hat. Inflationsbereinigt liegt Gold 221% höher, verglichen zu einem DJI-Zuwachs von 5%.

Das habe ich in der folgenden Tabelle noch einmal zusammengefasst.

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Dies alles zeigt, dass Gold besser oder schlechter abschneiden kann, je nachdem, wo man beginnt. Gold hat seit 1971, als Nixon den Goldstandard abschaffte, besser abgeschnitten und ebenso seit dem Beginn dieses Jahrtausends die bessere Performance hingelegt. Doch wenn man beim Goldhoch vom Januar 1980 beginnt, dann hat Gold gegenüber den Aktien, in Form des DJI, die schwächere Leistung abgeliefert.




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