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Märkte spekulieren auf günstiges Geld

15.05.2014  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.3715 (07.44 Uhr), nachdem im US- Handel Tiefstkurse der letzten 24 Handelsstunden bei 1.3703 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 101.85. In der Folge notiert EUR-JPY bei 139.70. EUR-CHF oszilliert bei 1.2200.

Der DAX schießt sich heute Vormittag auf ein neues Rekordhoch bei 9.810,00 Punkten, der Euroxtoxx50 notiert zurzeit auf dem höchsten Stand seit 2008 und auch global zeigen sich die Indizes robust nahe ihren Rekordständen. Die Phantasie, dass Geld weiterhin auf breiter Front billig bleibt treibt Investoren und Anleger gleichermaßen in Wertpapiere. Nur hier gibt es nach Meinung vieler Marktteilnehmer noch anständige Renditen zu erwirtschaften.

Die Spekulation auf neue EZB Maßnahmen sollte auch weiter dafür sorgen, dass die gesuchten Staatsanleihen von Euroländern neue Kursgewinne verbuchen können.

Wie schwierig der Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik ist, zeigt die Bank of England (BoE). Aufgrund der Hoffnung auf steigende Zinsen, die man sich in den vergangenen Monaten gemacht hatte, konnte das britische Pfund Zugewinne verbuchen.

Die BoE hat in ihrem vielbeachteten Inflationsbericht gestern klar gemacht, dass die derzeitige Geldpolitik erst einmal weitergeführt werden wird. Dabei hat sich der Arbeitsmarkt deutlich besser entwickelt als ursprünglich prognostiziert und auch das Wachstum der letzten 12 Monate von 3,1 Prozent kann überzeugen. Die Risiken durch ein Ende der lockeren Geldpolitik erscheinen ihr in der jetzigen Situation zu groß, die Situation ist noch zu fragil. Von Seiten der Inflation ist auf der Insel in den nächsten zwei Jahren kein Stress zu erwarten. Die Inflation liegt derzeit weit unter dem Zielwert von 2,0 Prozent.

Die Daten zu der Entwicklung in Europa waren gemischt. Deutschland zeigte begünstigt durch Sonderfaktoren eine starke Leistung und konnte das Wachstum verdoppeln. Das Bruttoinlandsprodukt verdoppelte sich im ersten Quartal auf 0,8 Prozent. Das Wachstum von 0,8 Prozent ist das stärkste Wachstum seit 3 Jahren.

Frankreichs Wachstum stagnierte dagegen. Die europäischen Zahlen um 11 Uhr werden neue Impulse liefern und sollen ein besseres Bild zeichnen als Frankreich…

Aus den USA erwarten wir heute eine Vielzahl an Konjunkturdaten. Diese werden gemischt erwartet. Sollen die USA Zahlen positiv überraschen, sollte der EUR/USD-Kurs unter Druck geraten. Die Abwärtsdynamik nimmt gerade zu. 1,3600 und darunter sind angesichts der Masse an neuen Indikationen durchaus schnell zu erreichen.

Daten von Gestern:

Die Industrieproduktion in Europa bekam im März einen Dämpfer verpasst, denn der Wert lag mit -0,3 Prozent relativ deutlich im negativen Bereich. Auf Jahresbasis ergibt sich ein Minus von 0,1 Prozent. In den großen europäischen Ländern Deutschland (-0,2%), Frankreich (-0,7%), Italien (-0,5%) und Spanien (-0,6%) war die Tendenz abwärts. Trotz dieses zu erwartenden Rücksetzers sollte die industrielle Erholung in den kommen Monaten Fahrt aufnehmen. Die Einkaufmanagerindizes sprechen da eine klare Sprache. Viele dieser Stimmungsindikatoren lagen zuletzt auch Mehrmonatshochs und machen eine Erholung im Bereich Industrieproduktion wahrscheinlich.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Nachhaltige Trendsignale sind derzeit unausgeprägt.

Viel Erfolg!


© Moritz Westerheide
Bremer Landesbank



Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.



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